Iron Fate - Crimson Messiah

Band: Iron Fate (D)
Genre: Heavy / Power Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Crimson Messiah
Spielzeit: 56:23
VÖ: 17.12.2021

Iron Fate - Crimson Messiah

Die Niedersachsen Iron Fate haben sich satte 11 Jahre Zeit gelassen, um einen Nachfolger ihres Debüts "Cast In Iron" unter die Leute zu bringen. Inwieweit sich das lange Warten gelohnt hat, wird uns der neue Silberling "Crimson Messiah" zeigen. Vom "Cast In Iron" Lineup sind nur noch Sänger Denis Brosowski und Gitarrist Harms Wendler am Start, die zweite Gitarre, Bass und Drums sind neu besetzt. Auch dies ein Grund sich das Erstlingswerk noch einmal als Vergleich heranzuziehen.

Was mir schon beim ersten Durchlauf aufgefallen ist, sind die Vocals, welche auf diesem Album variabler rüberkommen als auf dem Debüt. Vor allem in den unteren Oktaven empfinde ich diese als weiterentwickelt, was in "Strangers (In My Mind)" schön zu vernehmen ist. Die Kombination aus mächtig treibendem Power Metal und sanfter Ballade macht den Song zusätzlich interessant. Die erste Hälfte der Nummer kommt mit Akustik Gitarre und "schmachtendem" Gesang daher, das Schlagwerk legt einen kraftvollen Takt auf das Stück bevor im Refrain dann auch die elektrische Fraktion dazustößt. Zum Ende des gefühlvollen Teils wird die Stimme von Denis gar etwas "knarzig", was sehr passend ist, da dies auch den Übergang zum Power Metal Teil der Nummer einleitet. Hier gibt es dann amtliche Power Metal Riffs und treibende Drums, welches beides schon einen Hauch Ami-Schule versprüht. Das Solo von Gast Musiker Henrik Osterloh verleiht dem Stück dabei noch mal einen zusätzlichen Akzent.

Der Besetzungswechsel an Gitarre und Schießbude zeigen vor allem ab der Hälfte des Albums ihren positiven Einfluss auf die Musik der Niedersachsen. Vocals und Instrumenten-Fraktion sind hier definitiv als Einheit präsent und sehr stimmig, was auf dem Debüt nicht immer so war. Auch in Punkto Abwechslung hat man zugelegt, was die musikalische Stunde sehr kurzweilig macht. Variables Pendeln zwischen Mid- und Up-Tempo in der Tracklist und den Songs an sich, lässt auch schön die Spielfreude der Truppe erkennen. Wenn man mal einen Tick über das Up-Tempo hinausgeht, dann wird ein bisschen an der Speed Schublade gekratzt. Auf der anderen Seite gibt es aber auch mal einen Moment wo man im Down-Tempo landet.

Mit dem Titelsong startet man zwar perfekt, aber die erste Hälfte des Albums vermag es leider dennoch nicht so recht den Hörer zu packen. Die zweite Hälfte entschädigt allerdings und gleicht das sehr gut aus. Besonders Stücke wie der erwähnte "Strangers..." und der (leider nur) Digi Bonus Track "Lost Forever" können hier richtig punkten. Einen Durchhänger oder gar einen Ausfall gibt es nicht, denn auch die Stücke 2 bis 5 sind alle auf ähnlichem Niveau anzusiedeln. Es sind manchmal halt nur Kleinigkeiten die darüber entscheiden ob dich eine Nummer packt oder nicht. Genau wie die Kleinigkeit, dass einige Stücke etwas abrupt enden. Da hätte man eventuell das eine oder andere Mal mehr mit dem Fader arbeiten können.

Die Produktion ist sauber und druckvoll; so will ich diese Art von Musik präsentiert bekommen. Die Instrumente lassen sich klar ausmachen und Nichts überlagert sich, wenn es nicht soll.

Fazit:
Iron Fate verlassen sich auf Altbewährtes und kommen sicher nicht mit den kompliziertesten Kompositionen daher, aber wenn man nicht gerade im Prog-Bereich unterwegs ist, tut das auch gar nicht Not. Hier gibt es alles was ein Album im Heavy/Power Metal Bereich braucht. Kraftvolles Riffing, treibende Drums, einen präsenten Bass, welcher Akzente setzt ohne aufdringlich zu werden und eine kraftvolle Stimme, welche nicht nur in hohen Gefilden glänzt. Die eingängigen Melodien tun dabei ihr Übriges ohne in klischeehaftes Gedudel abzudriften. "Crimson Messiah" hinterlässt einen starken Eindruck. Der hin und wieder Ami-angehauchte Power Metal liefert ein druckvolles und melodisches Gesamtpacket, welches mit gutem Songwriting, starken Melodien und großartigem Gesang punkten kann. Die oben gestellte Frage, ob sich das lange Warten gelohnt hat, ist hier definitiv mit ja zu beantworten. Ich bin mir sicher Album Nummer Drei wird noch stärker. ...aber bitte nicht wieder 11 Jahre warten...

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Crimson Messiah, Stangers (In My Mind), Lost Forever

Tracklist

01. Crimson Messiah
02. Malleus Maleficarum
03. We Rule The Night
04. Crossing Shores
05. Mirage
06. Strangers (In My Mind)
07. Hellish Queen
08. Guardians Of Steel
09. Saviors Of The Holy Lie
10. Lost Forever (Digipack Bonus Track)

Lineup

Denis Brosowski - Vocals
Harms Wendler - Guitars
Oliver von Daak - Guitars
Jan Sasse - Bass
Kai Ludwig - Drums

Guest Musician:
Henrik Osterloh - Solo on "Strangers (In My Mind)"
Jost Schlüter - Solo on "Crimson Messiah", "Crossing Shores"
Harry "The Tyrant" Conklin - additional Vocals on "Crossing Shores"

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