Sergeant Steel - Truck Tales
Band: Sergeant Steel (A)
Genre: Hard Rock
Label: Boyz Tyme
Records
Album Titel: Truck Tales
Spielzeit: 41:51
VÖ:
22.01.2021
Viele der neueren Bands, mit denen ich mich in der letzten Zeit
beschäftigt habe, hatten offenbar eine Erkenntnis gemeinsam: Die
90er sind vorbei, es darf wieder befreit und mit Spaß gerockt
werden!
Ganz vorne mit dabei sind Sergeant Steel aus
Österreich mit ihrem neuen Album "Truck Tales", auf dem sie uns
klassischen Hard Rock servieren. Die Band lässt sich dabei nicht auf
das eine Genre festlegen, sondern unternimmt munter Ausflüge in
andere Richtungen. Wie ein roter Faden zieht sich stets das Motto
"die eine Seite antäuschen, auf der anderen vorbeiziehen" durch das
Album.
Meisterhaft beherrscht die Band es, ein Lied anfangs
in eine Richtung laufen zu lassen, um dann einen ganz anderen Weg
einzuschlagen. So erweckt das Intro des Eröffnungsstücks "Fight Fire
With Fire" Erinnerungen an die Gruppe Kula Shaker, entwickelt sich
dann aber zu einem pumpenden Rocker im Gewand der 1980er. Ein
anderes Beispiel ist "Dance Into The Light", das mit einer Violine
im leichten Country-Stil beginnt, dann aber einen Schwenk zu einem
Gute-Laune-Rocker vollzieht, wo die sehr gekonnt eingesetzten Bläser
einen Soul-Touch erzeugen. Dieses Spiel wiederholen Sergeant Steel
noch bei einigen anderen Stücken und sorgen so bei der Entdeckung
der Tracks für manche Überraschung.
Melodie wird das ganze
Album hindurch großgeschrieben. Fulminante Background-Chöre sorgen
dafür, dass die Songs im Gehörgang bleiben. Gesang und Gitarren sind
im höheren Bereich gehalten, der Leadsänger zeigt aber auch die
rauen Seiten seiner Stimme. Schön ist der Wechselgesang der Band.
Hervorzuheben ist hier die sparsam instrumentierte Nummer
"Brotherhood", in der sich die Gruppe den Gesang teilt und eine
Sitar für Atmosphäre sorgt.
Die Gitarren werden regelmäßig
von der Leine gelassen und haben genug Auslauf für Soli, die aber
immer gut in den jeweiligen Titel eingebettet sind, unterstützt von
der sehr songdienlich spielenden Rhythmusfraktion. Endlich gibt es
auch mal wieder Schepper-Schlagzeug zu hören. Die Keyboards und eine
gelegentliche Orgel runden die Lieder ab. Trotz aller Ausflüge in
andere Stilrichtungen wirkt die Platte nicht zerfasert. Vielmehr
passt alles gut zusammen und der Rockcharakter geht nicht verloren.
Fazit:
Mit "Truck Tales" haben Sergeant Steel eine echte
Rock-Delikatesse aufgetischt, die zu 100 % überzeugt. Die mit rund
42 Minuten nicht allzu lange Spielzeit kommt einem wegen der
abwechslungsreichen Mischung länger vor. Wer die Stones aus den
frühen 1970ern und Aerosmith zu Zeiten von "Permanent Vacation" mag,
sich aber auch Bands wie Loverboy oder Night Ranger nicht
verschließt, der darf hier bedenkenlos zugreifen. Ich bin seit
längerem auf der Suche nach der perfekten Playlist fürs Joggen-
"Truck Tales" könnte ich komplett mit daraufnehmen.
Punkte:
10/10
Anspieltipps: alles
01. Fight Fire With Fire
02. Backseat Lover
03. Dance Into
The Light
04. Brotherhood
05. Voodo Queen
06. Body Language
07. Pain In My Ass
08. Hunter
09. The Time Will Come
10.
Nightmare
Phil Vanderkill - Vocals
Jack Power - Guitars, Keyboards,
Percussions, Programming, Vocals
Chuck Boom - Guitars, Violine,
Vocals
Ben Bateman - Keyboards
Ronny Roxx - Bass
Cosy Coxx
- Drums
- Download Review in deutsch
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Autor: Udo