Holycide - Fist To Face
Band: Holycide (E)
Genre: Thrash Metal
Label: Xtreeme Music
Album Titel: Fist to Face
Spielzeit: 40:26
VÖ: 14.2.2020
"Fist to Face" ist das zweite Full-Length-Album der spanischen
Thrash-Kombo Holycide. Traditionell im stählernen Genre, welches
Musik ganz eng mit tiefer Passion, Leben und Ideologien verbindet,
toben sich einige Bandmitglieder auch noch in anderen Genres und
Bands aus, Avulsed und Dark Moor, um nur zwei zu nennen. Mit
Holycide und dem neuesten Machwerk konzentriert man sich auf
wütenden, intensiven Thrash Metal.
Zunächst lasse ich mich
ein wenig von dem Opener "Intrump" berieseln, kann es trotz
bezeichnenden Titels und deutlichem Coverbild kaum erwarten, dass
die Mucke endlich anfängt. Dennoch gönne ich "Intrump" ein paar
Gedanken, schaue auf die Lyrics aus dem Album, die ich so finden
kann und stelle fest: Die Scheibe behält auch inhaltlich den roten
Faden, denn da geht's mitten in die Fresse rein.
Den
Titeltrack "Fist to Face" meinen Holycide nämlich ziemlich wörtlich
und ziemlich schnell bestätigt sich das auch musikalisch. Gedanklich
bestätige ich: "Yo, das ist tatsächlich Thrash Metal!" Nachdem man
heutzutage ja manches Mal durchaus nette, doch ebenso
durchstrukturierte Thrash-Kompositionen auf die Ohren kriegt,
bemühen sich die spanischen Herren von Anfang an, ihre wilde Ader
hervorstechen zu lassen. Sie scheuen sich nicht, musikalisch "back
to the Roots" zu marschieren und speien die Lust auf aggressive
Beats und wütende Riffs frei heraus. An wenigen Stellen geht Sänger
Dave Rotten leider etwas unter. Die vielen Momente, in denen er
jedoch voll präsent loskeift, sind einladend. Der Herr, der sonst
auch das Mic für Avulsed mit tiefbebenden Growls bedient, lebt auch
den Thrash voll aus und erinnert hier und da an einen jungen Mille
Petrozza – etwas, das für eine gute Thrash-Komposition europäischer
Manier ganz sicher nicht zu verachten ist! Auch an der Rhythmusfront
hält man sich nicht zurück und
schlägt in traditionsreicher
Manier - aber auch beharrlich nach Lehrbuch - zu.
Fazit:
Kompositorisch sind die fünf Musiker sehr straight. Doch auch
deshalb haben sie keine Chance, an gewisse Genre-Größen
heranzutreten. Die "Faust in die Fresse" ist hier gleichzusetzen mit
"Thrash in die Fresse" – und zwar eng am Schema. Ein bisschen freies
Spiel, ein wenig mehr Finesse, die Prise Abwechslung, all das
müssten Holycide noch aus ihrer Trickkiste kramen, um in die obere
Liga zu wechseln. Die unpolierte, grobe Linie der Holycide-Songs auf
"Fist to Face" gefällt dennoch auf jeden Fall! Für Liebhaber
unverfälschter Thrash-Momente hat diese Platte in jedem Fall was zu
bieten! Alle anderen werden sich ihre Lieblingsmomente herausziehen.
Was immer noch für eine Kaufempfehlung reicht, wenn man die Musik zu
schätzen weiß.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: Vultures, The
Aftermath, Nepalm Sweet Nepalm
01. Intrump
02. Fist To Face
03. Empty Cyber Life
04.
Vultures
05. Nuclear Fallout
06. Trapped By The Crappy Trap
07. Mentality Packs
08. The Aftermath
09. Napalm Sweet Napalm
10. Innocent Hate
11. Fake Libertarian
Dave Rotten - Vocals
Miguel Bárez - Guitars
Salva Esteban -
Guitars
Dani Fernández - Bass
Jorge Utrera - Drums
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Autor: Swenja