Ereley - Diablerie

Band: Ereley (CZ)
Genre: Progressive Metal
Label: Massacre Records
Album: Diablerie
Spielzeit: 54:12
VÖ: 24.01.2020

Ereley - Diablerie

Die Tschechischen Prog-Metaller Ereley kommen dieser Tage mit ihrem zweiten Album um die Ecke. "Diablerie" nennt sich dieses Konzeptalbum, welches dich einlädt; Zitat: "jemandem zu folgen, der zu viele schwere Entscheidungen getroffen hat und dessen Seele seine Reinheit eingebüßt und im Laufe der Zeit diabolische Züge angenommen hat." Der Gedanke dahinter ist grob gesagt, dass man unschuldig zur Welt kommt und durch seine Entscheidungen im Leben, ob gut oder böse, sich selbst und andere verändert bzw. für entsprechende Gefühlsausbrüche verantwortlich ist.

Die progressive Musik ist natürlich sehr gut geeignet, ein solches Thema zu vertonen. Schließlich sorgen gewissen Entscheidungen im Leben für Gefühlschaos. …und wo kann man Chaos besser vertonen als in progressiver Musik!? Und Ereley machen das auch recht gut. Da wir hier ein Konzeptalbum vorliegen haben, sollte sich der geneigte Hörer auch das komplette Album am Stück anhören. Auch sollte man sich mit den Lyrics vertraut machen, denn nur dadurch funktioniert diese Scheibe erst richtig.

Ereley verstehen es nicht nur mit der Musik das Gefühlschaos des "Protagonisten" zu vertonen, sondern auch mit den Vocals, welche die Emotionen der verschiedensten Gefühle gut zu Geltung bringen. So gibt es von Sprachsamples (die auch schon mal diabolisch klingen), über klaren Gesang, dunklen und rauen Vocals und bösen Schreien, bis hin zu fast schon deathmetallischen Growls so ziemlich alles, was man sich für so ein Album vorstellen kann.
Dass auch musikalisch viel Abwechslung herrscht, ist da schon fast selbstverständlich. So gibt es feine Hooklines, fettes Riffing, druckvollen Bass und groovende Drums. Das alles wird mal mehr, mal weniger mit einem gewissen Melodiegrad verfeinert und durch Breaks und Tempowechsel variabel gestaltet. Das Keyboard ist dabei immer präsent, nervt aber nur in wenigen Momenten. Manchmal wird es allerdings auch etwas mit dem progressiven Chaos übertrieben, was aber am Ende aber wieder jeder Hörer für sich entscheiden muss.

Produktionstechnisch ist hier gute Arbeit abgeliefert worden, eine Spur klarer hätte es zumindest an einigen Stellen klingen dürfen. Auf der anderen Seite passt das leicht raue der Musik auch wieder gut zum Thema der Platte. Auf jeden Fall kommt die düstere Stimmung der Musik gut zum Tragen.

Fazit:
"Diablerie" ist ein solides Prog-Metal Album, welches das Potential der Band aufzeigt und was bei Freunden dieser Spielart durchaus Gehör finden sollte. Wie bei solchen Alben üblich, sollte man die Scheibe aber intensiv hören und sich damit beschäftigen, denn hier ist, wie ich immer gern wiederhole, zu- und nicht nur hin-hören angesagt.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Diablerie
02. Nephilim
03. Room 666
04. Hex
05. Boogie Man
06. Enchantress
07. Beast
08. Flames Of Deliverance
09. Love And Hate
10. Burning Hell

Lineup

Lukáš Réda - Vocals, Guitars, Synths, Programming, Samples
Jirí Réda - Guitars
René Cervínek - Bass
Mariana Fernandez - Keyboard

Guest Musician:

Petr Hataš - Drums

Informationen