Formicarius - Rending The Veil Of Flesh

Band: Formicarius (GB)
Genre: Black Metal
Label: Schwarzdorn Production
Album: Rending The Veil Of Flesh
Spielzeit: 43:38
VÖ: 13.09.2019

Formicarius - Rending The Veil Of Flesh

Mitte September erscheint das zweite Album der britischen Düsterheimer Formicarius. Die Scheibe nennt sich "Rending The Veil Of Flesh" und dringt tief in die dunkle Geschichte des Christentums ein.

Die Briten legen mit dem Opener "Beyond The Veil Of Flesh" auch direkt ohne Umschweife los und eröffnen den dunklen Reigen mit tiefen, schreddernden Gitarren, Schnellfeuersalven der Schießbude und knarzigen, krächzenden Vocals. Das Schlagwerk hört sich allerdings sehr getriggert an, was dessen Sound ein wenig zu steril wirken lässt. Eingezimmert hat das Ganze übrigens Kévin Paradis von den Franzosen Benighted.

Die zweite Nummer "Dieu Et Mon Droit" beginnt dann mit einem ruhigen, akustischen Part, was schon relativ früh im Album für Abwechslung sorgt. Allerdings wird genauso früh deutlich, dass Formicarius die Hörer schon sehr fordern, was die Keyboardlastigkeit angeht. Für ihren Anspruch, die dunkelsten Zeiten des Christentums zu erzählen, klingt das Ganze einfach nicht finster genug. Der sehr hohe Melodieanteil und auch das hin und wieder auftauchende weibliche "Ohooo" sind dabei allerdings weniger das Problem. Die Keys werden einfach zu massiv eingesetzt und überlagern die Düsternis. Bestes Beispiel ist hierfür "Inherit Our Sickness". Hier nervt das Keyboard schon, bevor der Song richtig losgeht und zerstört damit die sicher gewollte, dunkle Atmosphäre der Nummer.

Leider setzt sich das auf der ganzen Scheibe fort und auch wenn das technisch ziemlich versiert dargeboten wird, wird man nicht wirklich mit auf die Reise genommen. Wenn ich eine blutige, finstere Geschichte erzählen will, muss diese einfach bedrohlicher klingen. Das hier klingt einfach zu "fröhlich". Wenn der Bass, auch wenn dieser hin und wieder sogar eigene Akzente setzen darf, nur halb so viel Präsenz erhalten hätte wie die Keys, dann wäre das der Musik sicher besser bekommen. Leider werden auch viele Leads von den Keys "gefressen", was sehr schade ist, denn dadurch kann man die Fähigkeiten am Sechssaiter nur in den Soli wirklich gut einschätzen.

Die Produktion ist im Prinzip recht gut gelungen und hat genug Zunder, ist aber ob der oben genannten Probleme leider auch etwas zu "freundlich" ausgefallen, was wahrscheinlich dem Endmix zu schulden ist.

Fazit:
Formicarius haben großes Potential, was sie leider nicht ausschöpfen. Das Album klingt für dieses Thema zu freundlich, ist mit Keys überladen und vermag es so nicht, den Hörer auf die Reise in die dunkelsten, blutigsten Zeiten des Christentums mitzunehmen. Was ja eigentlich der Plan war.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: keinen

Tracklist

01. Beyond The Veil Of Flesh
02. Dieu Et Mon Droit
03. Within The Depths
04. Early Will I Seek Thee
05. Inherit Our Sickness
06. The Fourth Horsemen
07. Stalker Among The Stars
08. Crimson Purge
09. O, Dread Impaler

Lineup

Lord Saunders - Vocals, Guitars
Hægtesse - Vocals, Bass
Nazarkardeh - Guitars
Morath - Keys

Guest Musician:

Kévin Paradis (Benighted) - Drums

Informationen