Keitzer - Where The Light Ends
Band: Keitzer (D)
Genre: Death Metal / Grindcore
Label: FDA
Records
Album: Where The Light Ends
Spielzeit: 37:16
VÖ:
28.06.2019
Seit nun mehr 20 Jahren treiben Keitzer nun schon ihr "Unwesen"
in der Metalwelt. Mit ihrem mittlerweile 7. Album "Where The Light
Ends" steht die Truppe Ende Juni in den Startlöchern, um euch den
passenden Stoff zum Rübe abdrehen zu liefern.
Die 5 Mannen
aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachen geben euch in etwas mehr
als 37 Minuten auch allen Grund dazu. Allerdings wird hier nicht
einfach drauflos gegrindet, denn das wäre zu langweilig und bei
einer Band, die seit 20 Jahren unterwegs ist, auch irgendwie
unlogisch. Schließlich entwickelt man sich weiter und will nicht 20
Jahre immer wieder das Gleiche machen. Genau so, wie man als Fan ja
auch nicht immer das Gleiche hören will.
So gibt es auf
"Where The Light Ends" nicht nur schnelle Blastbeat-Attacken und
grindige Riffsalven, sondern auch immer wieder Death Metal-lastige
Riffs und Melodielinien (richtig geil in "Tyrants"), welche
zumindest einige Songpassagen recht eingängig machen, was im Grind
ja nicht unbedingt gang und gäbe ist. Die Gitarren kommen dabei
meist in mittlerer Klangfarbe daher, sind dabei aber dunkel genug,
um der Abrissbirne die nötige Bedrohlichkeit zu verleihen. Auch der
Bass ist gut hörbar und steuert einen nicht geringen Anteil dazu
bei.
Tim, der Mann an der Schießbude, feuert dabei vom
schweren Taktgeber bis hin zum Blastbeat-Gewitter alles raus, was
die Genres so hergeben und manchmal wundert man sich fast, dass er
sich dabei nicht die Arme verknotet. Ganz stark! Wer hier live vor
der Bühne nicht abgeht wie Schmidts Katze, der ist auf der falschen
Veranstaltung.
Ebenso stark kommt Fronter Christian durch die
Boxen geballert. Allein schon wenn er sich die Seele aus dem Leib
brüllt, droht es euch das Genick abzuscheren. Death Metal-mäßige
Growls und hin und wieder auch Grunts bringen dann auch bei den
Vocals die nötige Abwechslung. Auch gibt es mit "Hellion" wieder
einen deutschen Titel auf dem Album. Genretypisch muss man
allerdings schon sehr genau hinhören, um ihn zu verstehen. Aber gut,
wozu gibt es Booklets!?
Der Sound des ganzen Albums ist
bedrohlich, finster und drückt ordentlich, lässt aber auch den Leads
genug Raum um zur Geltung zu kommen. Verantwortlich dafür zeichnet
Jörg Ukens, welcher auch schon Werke von God Dethroned, Dew-Scented,
Sinister oder Suicidal Angels veredelte.
Fazit:
Keitzer
sind alles andere als Genre-Puristen, sondern nutzen Elemente aus
verschiedenen Genres um ihren Deathgrind... sagen wir mal zu
verfeinern, denn die Grundausrichtung ist dieselbe geblieben. Durch
diese Verfeinerung der Arrangements sowie durch Tempowechsel, Breaks
und einen gewissen Grad Eingängigkeit ist "Where The Light Ends" ein
abwechslungsreicher Wutbatzen geworden, der euch an die Wand drückt
und die Rübe abdreht.
Wer mit reinem Grind nichts anzufangen
weiß, aber die "räudige" Note im Death Metal vermisst, sollte sich
dieses Album reinziehen. Ein saustarkes Werk, welches zeigt, wie es
gehen kann, auch nach 20 Jahren frisch und unverbraucht zu klingen
und ganz oben mitzumischen.
Punkte: 9,5/10
Anspieltipp: alles
01. Shattered Silence
02. Where the Light Ends
03. Under
the Surface
04. Tyrants
05. Slay 'em All
06. Life Destroyer
07. Hellion
Christian Silva Chaco - Vocals
Nicolai Hinse - Guitars
Michael Dölle - Guitars
Simon Venig - Bass
Tim Terhechte -
Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Thomas