Reternity - Facing The Demon
Band: Reternity (D)
Genre: Heavy Metal
Label: MDD Records
Album Titel: Facing The Demon
Spielzeit: 39:55
VÖ: 31.05.2019
Nach dem überaus erfolgreichen Konzeptalbum "Dreamworld Collapse"
(2018) der Heavy Rocker SpiteFuel war es schon überraschend für
mich, dass Sänger Stefan Zörner und die Band plötzlich getrennte
Wege gingen. Umso erfreuter war ich, als schon kurze Zeit später,
nämlich im Herbst desselben Jahres, ein neues Lebenszeichen in Form
der Band Reternity und der "Demo 2018" von Stefan kam.
Reternity bewegt sich musikalisch, genau wie auch SpiteFuel auf
ihrem "Second To None"-Album, in einer Schnittmenge aus Hard Rock
und Heavy Metal, wobei Reternity die Grenze zum Metal etwas
deutlicher überschreiten. Eins haben beide aber gemeinsam, sie
tragen die Handschrift Stefan Zörners.
Auf dem Debüt der
Schwaben "Facing The Demon" wird so ziemlich alles verarbeitet, was
es im "normalen" Heavy Rock und Metal gibt. Mal gibt es treibende
Riffs, die leicht thrashigen Charakter besitzen und dabei von einem
ebenso treibenden Schlagzeug begleitet werden, was auch noch einen
ordentlichen Groove beisteuert und manchmal richtig dunkel
losgaloppiert ("Last Day Of War", "Tomorrow's History"). Was mir
schon direkt beim ersten Hören aufgefallen ist, ist der sehr
präsente und teilweise mächtig pumpende Bass, welcher für ordentlich
Druck sorgt, ohne aber den Hörer überzustrapazieren.
Auf der
anderen Seite gibt es aber auch viel Melodie und sehr eingängige
Refrains, wie z.B. in "I Love The Night", die sofort hängen bleiben
und zum Mitsingen animieren. Melodische, mal längere, mal kürzere
Soli, welche immer schön in die Nummern integriert sind, gibt's
natürlich auch zu hören. Diese lockern die Songs immer wieder auf
und sorgen ebenso wie Tempowechsel, Breaks und die unterschiedlichen
Gesangsstile von Stefan für Abwechslung. In "Down. Not. Broken."
gibt es gar einen Gitarrenpart, der schon fast bluesigen Charakter
besitzt, nur halt zwei Stufen schneller, sehr geil.
Der
Titeltrack "Facing The Demon" kombiniert dann schön metallische
Härte und melodiösen Heavy Rock. Hier hat sich Stefan für den Gesang
seine gute Freundin Michaela Eichhorn (ELA) mit ins Boot geholt, mit
der er hier im Duett zu hören ist. "Stone To Mouth" hält dann eine
kleine Überraschung parat, die ich so nicht erwartet hätte, und
sorgt für einen kleinen "Aha-Effekt". Ich will hier nicht zu viel
verraten!? Nur so viel, hier ist von richtig hart bis ganz zart
alles dabei. Auch hier gibt es einen weiblichen Vocal-Part,
vorgetragen mit der schönen Stimme von Chantal Freier. Der
Albumabschluss "Strings Of Sor II: Sundown" ist dann, genau wie das
Intro "String Of Sor I: Sunset" ein schöner akustischer
Gitarrenpart. Danach gibt es noch einen astreinen Hiddentrack, der
euch nochmal eine kleine Überraschung bietet.
Kommen wir zu
einem Markenzeichen Reternitys, welches die Geister scheiden wird.
Nämlich Stefans Gesang. Stefans Vocals, welche sich meist in
mittlerer Tonlage befinden, sind sehr prägnant und haben absoluten
Wiedererkennungswert. Er kann verschiedene Gesangsarten abdecken und
drückt der Musik natürlich auch seinen Stempel auf. Allerdings kommt
er an einigen Stellen auch mal an seine Grenzen, was ihn manchmal
etwas "gequält" klingen lässt. Auch hat er in den ganz hohen Oktaven
etwas mit Vibrato zu kämpfen. Nichtsdestotrotz harmonieren Stimme
und Musik bei Reternity ausgezeichnet miteinander.
Die
saubere, aber nicht sterile Produktion setzt das Album gut in Szene,
kommt schön fett aus den Boxen und sorgt damit für den nötigen
Druck. Auch lassen sich Feinheiten gut ausmachen, was gerade in
diesem Genre viel Wert ist.
Fazit:
Reternity haben mit
"Facing The Demon" ein starkes Debüt am Start. Dieses vermischt
gekonnt verschiedene Stilelemente von melodischem Heavy Rock über
leicht punkige Parts bis hin zu thrashigen Momenten. Dabei bekommt
der geneigte Hörer eine ausgewogene Mischung aus Härte und Gefühl
geboten, welche in abwechslungsreiche, fein ausgearbeitete Songs
verpackt wurde. Alles in allem also ein abwechslungsreiches Album,
was mit jedem Durchlauf wächst, neue Feinheiten erkennen lässt und
welches vor allem Fans ansprechen sollte, die genreübergreifend
unterwegs sind. Dieses Album ist erfrischend anders und tritt aus
der Masse hervor!
Punkte: 8,5/10
Anspieltipp: alles
01. Strings Of Sor I: Sunset
02. Last Days Of War
03.
Tomorrow's History
04. Reternity II
05. I Love The Night
06. Down. Not. Broken.
07. Facing The Demon
08. Singularity
09. Suicide Butterflies
10. Stone To Mouth
11. Strings Of Sor
II: Sundown
Stefan Zörner - Vocals
Semen Brik - Guitars
Carsten Sauter
- Guitars, Bass
Sascha Beul - Drums
Guest Musician:
Michaela Eichhorn - Additional Vocals on Facing The Demon
Chantal Freier - Additional Vocals on Stone To Mouth
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Autor: Thomas