Diabolos Dust - The Reaper Returns

Band: Diabolos Dust (D)
Genre: Heavy / Thrash Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: The Reaper Returns
Spielzeit: 36:43
VÖ: 24.08.2018

Diabolos Dust - The Reaper Returns

Die deutsche Band Diabolos Dust hieß von 2003 bis 2006 Erased und benannte sich dann entsprechend um. "Ruins Of Mankind" (2010) und"Inferno" (2013) waren die bisherigen Lebenszeichen an Langläufern. Mir war die Band bisher überhaupt nicht bekannt. Laut Info hat sich der Stil mit dem aktuellen Album noch mehr in Richtung Thrash entwickelt.

Das ist nun wirklich Ansichtssache. Vielmehr höre ich hier eine Vielzahl an Stilen heraus, sodass es etwas an einem roten Faden fehlt. Vielleicht hilft da ja noch einmal das Infoblatt. Und siehe da, dort ist tatsächlich zu jedem Song kurz erklärt, was einen (angeblich) beim Hören erwartet. Das habe ich so auch noch nie gehabt.

Aber zurück zur Musik, wobei das Blättchen meinem Eindruck damit schon mal Recht gibt. Das soll nicht heißen, dass die Musik schlecht ist. Allerdings geht es eher in Richtung flotten Metal mit höherem Power- und dezenten Thrashanleihen. So kann ich bei dem Opener "Roll Your Dice" mit der Ausrichtung aktuelle Testament durchaus konform gehen, wobei dieser trotz vorhandener Parallele kein echtes Thrashfeeling aufkommen lässt. Die Gitarren sind durchweg melodisch unterwegs und teilweise ein bisschen arg "tralala". Dies kann man bei "Blood And Fire" nachhören, der laut Info übrigens ein harter Epic Metalsong sein soll. Ne Jungs, also das ist eher etwas härtere Sabaton-Schiene. Und das zieht sich schon etwas durch das Album.

Dabei bleibt es nicht aus, dass sich ein Refrain wie bei "Fall Of The Gods" in den Schädel bohrt, ob man will oder nicht. Das täuscht allerdings nicht darüber hinweg, dass man überall an andere Bands erinnert wird. So geht es z. B. bei "Sanity" schnurstracks in Richtung neuere In Flames. Und auch sonst schöpft man aus den Vollen der Metalgeschichte. Beim Schlusstrack "Hold On The Flame" übertreibt man es aber etwas. Neben langsamen Passagen gibt es Metalcoregedresche und Old-School-Soli zu hören, und das passt nicht zusammen.

Durch den leicht heiser klingenden Sänger erhält das Ganze noch einen Death 'n' Roll-Einschlag. Die Gitarristen haben es schon drauf und bieten trockenes Riffing genauso an, wie Twingitarrenduelle. Auch der Schlagzeuger klöppelt sich kompetent und filigran durch die Tracks. Der Sound ist gut, lässt aber etwas den Druck vermissen.

Fazit:
Vielleicht merkt man es schon beim Lesen, so richtig weiß ich mit dem Album nichts anzufangen. Alles echt ordentlich gemacht, jedoch ohne eigene Note und teils im Songwriting einfach too much. Ob man damit einen Blumentopf gewinnen kann, lass ich mal offen. Die Originale gibt es halt noch und die können es auch noch besser.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: Fall Of Gods

Tracklist

01. The Reaper Returns
02. Roll Your Dice
03. Sanity
04. Fall Of The Gods
05. Blood And Fire
06. Dust
07. Warmachine
08. Hold On The Flame

Lineup

Peter Lohwasser - Vocals
Steve Peyerl - Guitars
Anton Lini - Guitars
Manfred Seitz - Bass
Stefan Fesser - Drums

Informationen