National Napalm Syndicate - Time Is The Fire

Band: National Napalm Syndicate (FIN)
Genre: Thrash Metal
Label: Iron Shield Records
Album Titel: Time Is The Fire
Spielzeit: 59:01
VÖ: 18.05.2018

National Napalm Syndicate - Time Is The Fire

Die erste Scheibe der Kombo aus Finnland kam schon 1989 auf den Markt (davor gab's 4 Demos seit '87) und Asche auf mein Haupt, ich kannte die Band bisher nicht. Gut, ich muss ja nicht alles kennen, auch wenn seit dem Debüt zwei weitere Demos, zwei Splits und zwei Longplayer sowie eine Kompilation erschienen sind.

Nun zum Wesentlichen; der Musik. Und hier erwartet den Hörer nicht der herkömmliche Thrash Metal mit der chaotischen Hau-Drauf-Attitüde, sondern ein solider Mix aus traditionellem Metal und Speed Metal, der aber sicherlich Thrash-Anleihen aufweist. Die Finnen wechseln geschickt zwischen den erwähnten Genres und scheuen auch vor dem Einsatz von Keyboards nicht zurück, die allerdings nur leicht im Hintergrund flächig für Atmosphäre sorgen.

Wenn die Klampfen Geschwindigkeit aufnehmen und die Thrash-Stakkatoriffs rausballern, vergessen sie nie auch einen gewissen hymnischen Aspekt beizusteuern, welcher die Songs sehr schön auflockert und nicht herkömmlich wirken lässt. Dennoch überwiegen hier die typischen, traditionellen Riffs, ehe wieder Fahrt aufgenommen wird, um die Synapsen zu massieren. Vor allem achten die Macher auch sehr stark auf Melodien, die fast schon an LORDI erinnern. Eben diesen Harmonien, die zwar im Refrain die Sonne scheinen lassen, aber im Falle vom National Napalm Syndicate nicht kitschig wirken.

Jetzt möchte man meinen, das Thrash-, Speed-, traditoneller Metal und eine Priese Hard Rock eine wilde Mischung ist. Aber die Band versteht es ganz genau, den Mix aus diesen Genres zu stimmigen Arrangements zusammen zu fügen. Teils wird das Tempo völlig gedrosselt und das "Syndicate" taucht in träumerischen Prog-Metal ab, ehe dann auf intelligente Weise der Song losrockt und sich zu einem sehr interessanten, fast schon episch harten Rocksong entwickelt, um im nächsten Moment das alles über den Haufen zu werfen und aufs Gaspedal zu treten.

Dass hier natürlich die teils mehrfach gehörten und zum Metalstandard gehörenden Riffs zum Tragen kommen, ist erstmal unerheblich, denn hier geht es um die Umsetzung und die sehr guten Arrangements, die Spaß machen.

Fazit:
Sehr interessante Scheibe, die sicherlich nicht beim ersten Hören zündet; dazu ist das Dargebotene zu detailreich. Nur Thrash Metal wird der Band nicht gerecht, denn hier ist Abwechslung Trumpf. Man merkt, dass hier Musiker am Start sind, die seit langer Zeit - siehe oben - wissen, was sie tun und wie man gute Songs schreibt. Als Bonus wird dann zwar noch geschmackssicher Overkills ''Blood And Iron'' gecovert, aber das wäre nicht so nötig gewesen.

Punkte: 8,5/10

Tracklist

01. Pig Moon Rising (Intro)
02. Obey The System
03. In The Dead Of The Night
04. Kuolema
05. Bringer Of Päin
06. Knife Against My Throat
07. Drowning
08. Fallen Gardens
09. Original Sin
10. Ken Tästä Käy
11. Animal Is Out Of Control
12. Unholy Madness
13. Welcome To Tomorrow
14. Faces
15. The Worm Moon (Outro)
16. Blood And Iron (Overkill Cover) (Bonus)

Lineup

Ilkka "Ile" Järvenpää - Vocals
Harri Lampinen - Guitars
Jukka Kyrö - Guitars
Niko Karppinen - Bass
Ville Hanhisuanto - Drums

Informationen