Dautha - Brethren Of The Black Soil
Band: Dautha (S)
Genre: Epic Folk / Doom Metal
Label: Ván
Records
Album Titel: Brethren Of The Black Soil
Spielzeit: 57:31
VÖ: 16.03.2018
Heute gibt es also mal eine Runde Doom Metal, auch nicht
schlecht. Auf Dauthas erstem Langspieler "Brethren Of The Black
Soil" finden wir sechs lange Tracks vor, die wir uns innerhalb einer
guten Stunde gönnen können.
Bei der Gestaltung ihrer Musik
gehen die Schweden einen schweren Weg, der zu beiden Seiten gesäumt
ist mit einflussreichen Größen des Doom Metals. Vor allem durch den
kräftigen Klargesang von Lars Palmqvist werden sofort die
Metalsynapsen aktiv und spucken Bands wie Black Sabbath (eigentlich
wie immer, wenn man von Doom redet), Ereb Altor und Candlemass
sowohl mit Sänger Messiah Marcolin, als auch mit Robert Lowe aus.
Doch wenn man etwas weiter in das Album hineinhört, kann man auch
klangliche Prallelen zu Therion erkennen, man höre hier den Song
"The Children's Crusade". Ebenso schimmern dank des Gesangs auch mal
Primordial durch, hörbar bei "In Between Two Floods".
Doch
bei aller Schulterklopferei für die Erinnerung daran, dass es so
großartige Bands wie die oben genannten gibt, macht das noch kein
gutes Album oder eine einzigartige Performance. Denn auch wenn man
in Gedanken noch bei den Helden schwelgt, muss man sich eingestehen,
dass das eigentliche Werk - das von Dautha - nicht alle Stärken
vereinen kann. Vor allem die beiden Longplayer "Brethren Of The
Black Soil" und "In Between Two Floods" werden nur dank der
unendlich oft wiederholenden Melodien künstlich am Leben gehalten.
Teilweise ziehen sich die Lieder extrem und es entsteht schnell eine
gewisse Monotonie. Mit der Länge der Lieder ist es wie mit einem
Seil. Kurze Stücke können straff sein, doch je länger das Stück
wird, umso mehr hängt es durch.
Wenn man sich zum Vergleich
Candlemass' "Nightfall" von 1987 anhört und dann Dauthas "Brethren
Of The Black Soil", dann fällt auf, dass die Landsmänner von
Candlemass schon vor 30 Jahren griffigere Melodien und
Spannungsbögen hatten. Die Gitarrenarbeit von Dautha ist zwar
grundsolide, aber leider auch kaum mehr. Sie bietet gerade mal den
Teppich, auf dem sich die Lieder langschleppen. Auch Soli oder
andere Auflockerungen muss man mit der Lupe suchen. Der Bass ist
präsent, bekommt aber selber keine Zeit an der Sonne und kann sich
folglich nicht besonders auszeichnen. Das Schlagzeug bietet auch
keinerlei Überraschungen, sodass es hier (im Rahmen des Genres) nur
zu durchschnittlichen Leistungen reicht. Dem Ganzen steht, wie schon
beschrieben, der gute und ausdrucksstarke Gesang entgegen, der auch
einiges rettet und die Platte interessant macht. Doch Einer gegen
Vier ist ein ungleicher Kampf.
Ein paar aufmunternde
Pluspunkte gibt es aber für das schwere Thema, dem sich die Jungs
angenommen haben (eine weitere Parallele zu Primordial). Es gibt
lyrisch auf diesem Album so viel zu entdecken, dass ein paar wenige
Durchläufe dafür nicht ausreichen. Würde ich jetzt aber zu sehr ins
Detail gehen, wäre für euch ja gar nichts mehr zum Entdecken da.
Als kleine Randnotiz sei noch angemerkt, dass außer ein paar
Streichern, die nichts zur Bezeichnung Folk Metal beitragen, quasi
überhaupt keine Folk Elemente auszumachen sind. Auch wenn die Texte
mittelalterliche Themen besitzen, so macht das daraus noch keine
Mittelalterband.
Fazit:
Für ein Erstlingswerk ein solider
Einstieg, doch es gibt noch zu viele Ecken und Kanten, bevor daraus
eine runde Sache wird. Auf die ganz langen Stücke hätte man
vielleicht lieber verzichtet und dafür je zwei kürzere Stücke
eingespielt, um das Album etwas flüssiger und zugänglicher zu
machen.
Punkte: 6/10
Anspieltipps: The Children's
Crusade, In Between Two Floods
01. Hodie Mihi, Cras Tibi
02. Brethren Of The Black Soil
03. Maximinus Thrax
04. The Children's Crusade
05. In Between
Two Floods
06. Bogbodies
Lars Palmqvist - Vocals
Ola Blomkvist - Guitars
Erik Öquist
- Guitars
Emil Åström - Bass
Micael Zetterberg - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Godshand