Pestilence - Hadeon
Band: Pestilence (NL)
Genre: Death Metal
Label: Hammerheart
Records
Album Titel: Hadeon
Spielzeit: 39:17
VÖ: 09.03.2018
Da sind sie also mal wieder, könnte man schreiben. Denn bei den
guten, alten (1986 gegründeten) Pestilence handelt es sich ja um
eine kleine On/Off-Beziehung. Nun beehren sie uns mit dem achten
Longplayer, dem ersten seit fünf Jahren.
Gerade in den
Anfangsjahren kam man vom Thrash-, "Malleus Maleficarum" (1988), zum
Death-, "Consuming Impulse" (1989), und hinterher zu etwas, was man
noch als Progressive-Death Metal, "Spheres" (1993), bezeichnen
könnte. Oder halt auch nicht, je nach Auffassung der Definition.
Seit dem Neubeginn 2009 gibt es allerdings nur noch Death Metal
mit einer technischen Schlagseite zu hören. Und das ändert auch das
neue Album nicht. Dass Frontmann und
Ein-Mann-Uralt-Pestilence-Kommandant Patrick Mameli immer gute
Musiker um sich schart, dürfte wohl klar sein. Ebenso, dass es hier
mal richtig schön was auf die Omme gibt. So nagelt dich das
Schlagzeug richtig an die Wand und die Gitarren sind immer rasant
unterwegs. Es gibt mal typischen Death Metal-Stoff im Stile von
Master, wenn sie mal technischer zu Werke gingen, z.B. "Non Physical
Existent", aber auch Vertracktes, wie z. B. "Timeless", ist zu
hören.
Das Riffing reicht von finsteren Death-Riffs bis hin
zu thrashigen Anklängen, zu finden bei "Multi Dimensional". Dass der
Schlagzeuger nicht nur Gas geben kann, beweist er bem schleppenden
"Oversoul". Der Bass ist für diese Art von Mucke schon sehr präsent.
Kleine Ausreißer, wie die schrecklichen Vocoder-Stimmen bei "Astral
Projection" oder das jazzige (Kurz-)Instrumental "Subvisions", sind
nicht weiter tragisch, sondern gehören bei Pestilence eher dazu.
Muss man halt mit klar kommen.
Womit man auch klar kommen
muss, sind zwei weitere Dinge. Zum Einen ist der Klang eher modern
gehalten, also sehr klar und etwas klinisch. Zum Zweiten klingt
alles sehr, sehr ähnlich bzw. durchaus bekannt. Nun ist man im Death
Metal ja nicht gerade darauf erpicht, was voll Innovatives um die
Ohren gehauen zu bekommen, das ist schon klar. Aber hier ist alles
etwas gleichförmig. Gut gespielt, keine Frage, aber es fehlt hier
für mich etwas Seele. Und das finde ich nach so einer langen Zeit
etwas schade. Die Zutaten stimmen alle, es gibt Dunkelheit,
Brutalität und teils das gewisse Etwas, womit man den Death
Metal-Kuchen schmackhaft macht. Trotzdem springt der Funke nicht
ganz über.
Fazit:
Wir reden hier nicht von einem
schlechten Album. Dafür sind die Kompositionen dann doch viel zu gut
gelungen. Ich kann mir das Album auch gut reinziehen, es berührt
mich nur nicht so stark. Ein "Was ist das geil!"-Gefühl bekomme ich
nicht. Aber verkehrt macht man mit dem Kauf dieses Albums sicherlich
nichts.
Punkte: 7/10
Anspieltipps: Non Physical
Existent
01. Unholy Transcript
02. Non Physical Existent
03. Multi
Dimensional
04. Oversoul
05. Materialization
06. Astral
Projection
07. Discarnate Entity
08. Subvisions
09.
Manifestations
10. Timeless
11. Ultra Demons
12. Layers Of
Reality
13. Electro Magnetic
Patrick Mameli - Vocals, Guitars
Calin Paraschiv - Guitars
Tilen Hudrap - Bass
Septimiu Harsan - Drums
- Download Review in deutsch
- Download Review in englisch
- Homepage
Autor: Possessed
Übersetzung: Sereisa