Squealer - Behind Closed Doors

Band: Squealer (D)
Genre: Thrash Metal / Power Metal
Label: Pride & Joy Music
Album Titel: Behind Closed Doors
Spielzeit: 51:00
VÖ: 23.02.2018

Squealer - Behind Closed Doors

Meine Güte, 1984 haben sich Squealer schon gegründet, brachten es aber erst 1992 fertig, ihr Debüt "Make Your Day" zu veröffentlichen. Mittlerweile sind wir beim achten Longplayer angelangt, wobei zwischen Nummer 7 und Nummer 8 satte 10 Jahre liegen. Was aber nicht verwundert, schließlich mussten Squealer gleich zweimal von (Ex-)Sängern Abschied nehmen. 2005 verstarb der eigentliche Sänger Andy Allendörfer (auch Labelchef von AFM) und 2008 ging Gus Chambers, mit dem man 2006 ein Album unter dem Namen Squealer A.D. einspielte, auch der Metalwelt verloren. Somit wurde 2008 das vorerst letzte Album "The Circle Shuts" mit Norbert Vorman als Sänger eingespielt.

Stilistisch hat sich bei Squealer eigentlich nichts verändert. Von Beginn an spielte man diese Form von angethrashtem Power Metal bzw. gemäßigtem Thrash, ähnlich wie Vendetta oder S.D.I.

Natürlich fallen hier Parallelen zu anderen Bands mittlerweile viel mehr auf. So könnte der Mid-Tempo-Stampfer "Time Goes By" auch auf den aktuellen Scheiben von Iron Savior oder Sacred Steel stehen. Das Geschredder bei "Dream Shot" stünde Annihilator sicherlich ebenfalls gut zu Gesicht.
Aber wie schon geschrieben, die Band hatte diese Stilistik schon immer. Von daher muss es diese Anklänge auch geben und das ist vollkommen in Ordnung.

Mich wundert es nur etwas, dass man gleich mit vier Tracks in sehr ruhiges Gewässer fährt. Diese sind dann auch ein bißchen der Schwachpunkt. So gefällt mir "Into The Past" mal gar nicht. Hier wird harter Gesang in der Strophe mit einem klebrigen Refrain kombiniert. Passt für mich nicht zusammen. Bei "Fate" wird es dann leicht AOR-lastig und "Worlds Collide" und "M:O:T:M" sind zum Abschluß arg ruhig geraten. Der Sänger experimentiert sehr viel, z. B. beim besagten "M:O:T:M" mit verzerrten Sprechgesang. Muss man nicht haben, da er eigentlich eine sehr gute Stimme hat, die viel öfter ohne harte Betonung oder Verfremdung eingesetzt werden sollte.

Technisch ist alles blitzsauber und sowohl die Gitarren, als auch die Rhythmusfraktion können schon richtig was. So gibt es schöne Harmonien beim bereits o. g. "Time Goes By" zu hören oder richtiges fettes Stakkatoriffing bei "Modern World Maniacs" bzw. etwas rockiger klingend bei "Brainwash". Der Schlagzeuger kann sowohl bolzen, als auch sehr filigran sein Schlagzeug streicheln. Auf jeden Fall hat er einen guten Punch. Der Bass ist zwar vorhanden, ist aber nicht mega präsent. Der Sound der Platte ist klar und differenziert.

Fazit:
Alles in allem nicht schlecht, da gibt es wesentlich Schlimmeres zum Anhören. Für meinen Geschmack werden die Stärken der Band aber nicht richtig herausgearbeitet. Da geht noch mehr, gerade bei dem variablen Sänger. Auch das Songwriting könnte eine Ecke zwingender werden.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: Time Goes By

Tracklist

01. Madnecessity
02. Behind Closed Doors
03. Time Goes By
04. Dream Shot
05. Foolish Man’s Invasion
06. Into The Past
07. Brainwash
08. Fate
09. Modern World Maniacs
10. Worlds Collide
11. M:O:T:M

Lineup

Sebastian Werner - Vocals
Lars Döring - Guitars
Michael Schiel - Guitars
Manuel Roth - Bass

Informationen