Rock am Haertsfeldsee 2011 Nachbericht von dOnario

Rock am Haertsfeldsee 2011 Nachbericht

Es war einmal...so faengt jede Geschichte an und so faengt auch...moment...das hier ist keine Geschichte, sondern ein Nachbericht zu Rock am Haertsfeldsee 2011! Aber trotzdem faengt auch dieser Nachbericht so an...

...in einem kleinen Ort bei Koblenz, wo ein Moderator von Metal Only lebte. Nach einer harten Urlaubswoche packte er am Freitagmorgen 24. Juni 2011 seine Sachen um gen Sueden zu fahren. Sein Ziel war Dischingen im Landkreis Heidenheim, wo in direkter Naehe des Ortes seit 15 Jahren ein kleines aber feines Festival abgehalten wird. Mit BLEEDING RED, ONKEL TOM ANGELRIPPER, DARK TRANQUILLITY, DORO und FREI.WILD lockte der Freitag schon sehr und der Moderator machte sich gegen 12:00 Uhr auf den Weg. Geplante Ankunft war gegen 16 Uhr, um sich dort mit ein paar Bekannten zu treffen, die bereits seit Donnerstag dort waren und sein Zelt bereits aufgebaut hatten. Sein Weg fuehrte ihn von Koblenz ueber die Autobahn A3 an Frankfurt und Wuerzburg vorbei, wo er dann eigentlich auf die A7 Richtung Ulm fahren wollte, aber soweit kam es nicht. Nachdem sein Auto bei Wuerzburg merkwuerdige Geraeusche gemacht hatte blieb er stehen, rief den Panneservice und sollte abgeschleppt werden. Aber wie heisst es so schoen: Wenn Scheisse, dann Scheisse mit Schwung. Und genau das blieb ihm nicht erspart.

Gerade das Auto auf den Abschleppwagen gezogen, bricht ein Schlauch der Hydraulik der Hebevorrichtung des Abschleppwagens und die ganze Strasse steht erstmal unter OEl. Zuerst dachte er, dass das OEl aus seinem Wagen kam. Aber "Glueck" gehabt. Der Abschleppwagen konnte die Rampe nicht mehr hoch fahren und musste somit einen Kollegen rufen, der dann den Wagen des Moderators abschleppen sollte. Nach gefuehlten 3 Stunden wurde das Auto dann in der naechstmoeglichen Fachwerkstatt in Wuerzburg abgestellt. erste Diagnosen belaufen sich auf einen Getriebeschaden. Nachdem der Moderator die Kosten erfuhr, war ihm nicht mehr nach Festival zumute und der Freitag blieb dann leider unbesucht.

Zeitsprung und gleichzeitiger Stil-Wechsel: Samstag, 25. Juni 2011

Nach langer UEberlegung und letzten Vorbereitungen entschied ich mich dann doch noch zu Rock am Haertsfeldsee zu fahren. Das samstaegliche Line-Up mit ALSION, THE SORROW, THE DAMNED THINGS, SABATON, ICED EARTH und KREATOR lockten doch zu sehr.

Am Haertsfeldsee angekommen und mit den Bekannten getroffen wurde erstmal ueber Gott und die Welt gesprochen. Natuerlich fragte ich auch nach dem Freitag. Die Meinungen waren durchweg positiv: "Geilo!" oder "Wahnsinn wie viele Leute da waren!" oder "Einfach nur hammergeil gewesen" sind die Saetze, die er fuer den Nachbericht hier erwaehnen kann. Es tut mir natuerlich leid, dass ich zu dem Freitag nicht mehr schreiben kann.

Aber nichtsdestotrotz geht es ja auch um den Rest des Festivals, somit um den Samstag.

ALSION scheinen obwohl eher Lokal bekannt eine grosse Fanbase zu haben, weil es zu dem ersten Auftritt an dem Tag recht voll vor der Buehne war. Die Band spielte 25 Minuten, welche natuerlich fuer die Fans viel zu kurz war. Fuer diejenigen, die ALSION nicht kannten, wurde die Zeit auch sehr kurz, denn mit ihrem klassischen Power- bzw. Heavy Metal boten sie eine gute, kurzweilige Show.

Weiter gings mit THE SORROW. Die Jungs aus OEsterreich waren bereits 2007 am Haertsfeldsee und man merkte direkt, dass der Bekanntheitsgrad der Band innerhalb der vier Jahren stark gewachsen ist. Das Zelt fuellte sich langsam und die vier Jungs lieferten eine sehr gute 35-minuetige Show ab. Sowohl auf der Buehne, als auch vor der Buehne wurde alles gegeben. Leider waren aufgrund des Metalcore-Stils wieder einige Violent-Dancing-Kiddies anwesend, was aber der Pit nicht soviel ausmachte. In der Pause nach dem Auftritt musste ich auch erstmal 2 Becher Wasser zu mir nehmen, denn es war doch recht anstrengend vorne im Pit.

Den naechsten Auftritt konnte ich aber auch nicht erwarten, denn ich habe auch erst Ende April, zu dem Vorbericht zum Festival das erste Mal von der Band gehoert und mir das Album bei Musicload gekauft. Es handelt sich um THE DAMNED THINGS, eine Band bestehend aus Mitgliedern von Anthrax, Everytime I Die und Fall Out Boy. Sie kommen aus New York und spielen Hard Rock. Da sie bisher nur ein Album veroeffentlicht haben, hatten sie natuerlich nicht viel zu spielen. Also einmal die Album-Tracklist abgespielt und das wars. Was aber nicht heisst, dass sie nicht mit Begeisterung dabei waren. Im Gegenteil! Sie wissen, dass sie hier in Deutschland noch nicht so bekannt sind, weshalb es sie auch nicht stoerte, dass nur wenige Leute vor der Buehne mitsingen konnten und den Auftritt genossen haben. In meinen Augen sollte man sich THE DAMNED THINGS auf jeden Fall merken und jeden Auftritt geniessen den man sehen kann, denn aufgrund Ihrer Arbeit in den Hauptbands werden sie wohl nicht so oft zusammen unterwegs sein.

Die Haelfte des Abends war nun geschafft und nur noch eine Band trennte das Publikum vom Headliner. Allerdings wurde mit ICED EARTH, die als naechstes auf der Buehne standen, das Publikum noch einmal mehr auf die Probe gestellt. Jetzt hiess es Bangen zu altbekannten Power Metal Hymnen wie Ten Thousand Strong, Slaves to the Dark und Stand Alone. ICED EARTH boten eine Wahnsinnsshow und leider war es auch einer der letzten Auftritte von Matthew Barlow, der im Maerz seinen Ruecktritt von der Band nach den Sommerfestivals in Europa ankuendigte. In meinen Augen ist es schade, weil ein so stimmgewaltiger Saenger wie Barlow ist immer eine Bereicherung fuer eine Band und Live absolut unschlagbar.

Kommen wir zum Headliner: KREATOR Die Thrash-Heroen aus Essen zeigten dem Publikum schon vom ersten Lied an, dass dieses waehrend ihrer Performance nicht an Ausruhen denken brauchte. Was will man aber erwarten, wenn KREATOR direkt mit Hordes of Chaos das Publikum so anheizen, dass es gar nicht mehr moeglich ist, ueberhaupt an Ruhe zu denken? Natuerlich fehlten auch Klassiker wie Enemy of God, Destroy what destroys you und Extreme Aggression nicht waehrend des Auftritts. Zur Freude aller erklaerte Frontmann Miland Petrozza, dass sich KREATOR nach der grossen Tour dann wieder ins Studio begeben wird, um ein neues Album aufzunehmen. Das freut uns natuerlich und laesst alleine beim Gedanken daran die Nackenschmerzen, welche ich am naechsten Morgen von ihrer Show hatte, direkt wieder vergessen. Ich persoenlich bin gespannt, was uns die "alten Hasen des Thrash" dann hoffentlich bereits im naechsten Jahr servieren werden! Was ich leider vermisst habe, war der Song Amok Run, welcher in meinen Augen den Auftritt komplettiert haette.

Aber nach dem Headliner gabs noch eine Band, die Live einfach nur umwerfend ist. SABATON spielten, obwohl nicht Headliner, noch nach KREATOR. Wenn man auch merkte, dass waehrend ICED EARTH und KREATOR das Publikum deutlich aelter wurde, war es umso schoener zu sehen, wie Alt und Jung bei SABATON wieder die Waage fand, alle Generationen anwesend waren und einfach nur ein geiles Festivalende gefeiert haben. SABATON enterten mit Ghost Division die Buehne und das Publikum war mitten im "Kriegsgeschehen". Fuer diejenigen die SABATON nicht kennen sei gesagt, dass die meisten Lieder Kriegsthematiken behandeln. Saenger Joakim Brodén feuerte das Publikum auch immer weiter an und bedankte sich fuer die Unterstuetzung und konnte nicht glauben, dass so eine positive Resonanz vorherrschte. Er sagte auch, dass er Gaensehaut bekam, wenn das ganze Publikum die Faeuste in die Hoehe streckte und das sie seit langem nicht ein solch tolles Publikum gesehen haben. Die Tracklist von SABATON hatte sowohl aus dem aktuellen Album Coat of Arms, als auch aus den vorherigen 4 Alben genug zu bieten. Da SABATON auch auf seine Fans eingeht und sie staendig Anfragen fuer bestimmte Lieder bekommen, haben sie auch 2 Leider gespielt, die sie normalerweise Live nicht spielen. Es handelte sich um Stalingrad aus dem Album Primo Victoria und The Final Solution aus Coat of Arms. Aber natuerlich fehlten Songs wie Panzer Batallion, Attero Dominatus und Primo Victoria genauso wenig wie Uprising, Screaming Eagles und Cliffs of Gallipoli. Und die "Bier-Ex-Tradition" bei deutschen Shows, wenn das Publikum "Noch ein Bier" ruft, wurde natuerlich auch durchgezogen. Joakim Brodén trinkt dann immer ein Bier auf Ex aus, begleitend von Schlagzeug und Keyboard, und ruelpst dann ins Mikro. Die fand zwei mal statt. Innerhalb der Buehnenshow absoluter Spassfaktor und vom Publikum immer gerne aufgenommen. Die Show wurde wie so oft dann mit einem Medley aus Metal Machine und Metal Cruee beendet, bei welchem Joakim Brodén dann selbst zum Crowdsurfer wurde. Eine Super Performance der Band auf diesem Festival, auch wenn Into the Fire fuer meinen Geschmack leider gefehlt hat. Ich persoenlich denke dass selbst wenn KREATOR Headliner war, SABATON doch den Samstag hier dominiert hat und auch die beste Show geliefert hat.

FAZIT des Festivals:
Ich kann immer nur betonen, dass Rock am Haertsfeldsee in meinen Augen eines der besten Festivals ist, welche in Deutschland durchgefuehrt werden. Auch wenn es sich nur um ein kleines Festival handelt ist hier der Umgang untereinander immer sehr familiaer und ich habe dort noch nie von Zwischenfaellen durch Pruegeleien oder sonstigem gehoert. Die Organisation ist durchweg sehr gut und die Preise sind auch dementsprechend fair gehalten. Ausserdem bietet das Festival in meinen Augen immer ein perfektes Line-Up fuer alle Geschmaecker. Im naechsten Jahr werde ich dann wieder die 400 Kilometer fahren, egal welches Line-Up es geben wird, vorausgesetzt mein Auto erleidet dann nicht wieder einen Getriebeschaden. Und ich hoffe, dann noch ein paar unserer Hoerer mehr dort kennen zu lernen! Dieses Jahr waren es "nur" 13. Und alle haben mich an dem Metal Only-T-Shirt erkannt. Wie das bloss kommt? :-D Bis zum naechsten Jahr dann am Haertsfeldsee!

dOnArIO
fuer Metal Only