Bai Bang - Rock Of Life

Die schwedischen Hard Rocker Bai Bang haben ihre Wurzeln in den 80ern und veröffentlichen mit "Rock Of Life" ihr nunmehr 8. Studioalbum. Wenn das Album mit "Crazy Night" startet, nimmt es dich mit seiner tragenden Melodielinie sofort mit auf die Reise, was schon mal ein guter Einstieg ist.

Der 80er Flair ist sofort präsent, ohne allerdings altbacken zu wirken. Die Gitarren bestimmen das Ganze, wobei sich Lead- und Rhythmus-Fraktion geschickt die Waage halten. Mit "Hey Hey You" folgt dann eine Nummer mit coolem Groove, die auf 'ner Party gut funktionieren sollte. Bei "Heart And Soul" ist der Titel Programm und er hat auch definitiv Herz und Seele. Die Melodie nimmt dich auch hier sofort für sich ein und könnte bei dem einen oder anderen auch sofort im Kopf hängen bleiben. Was hier allerdings etwas fehlt, ist ein bisschen mehr Druck in der Stimme von Diddi. Gerade weil er eigentlich eine sehr passende Stimme mit großem Spektrum für dieses Genre hat, könnte man da mehr rausholen. Seine klare und warme Stimme, welche aber auch immer wieder einen rauen Touch hat, kommt auch sehr gut in der schönen Ballade "Only The Best Die Young" zur Geltung. Diese Akustikmummer ist was für's Rockerherz; sehr schön.

Mit "Smoking Hot" hat man einen weiteren Song auf das Album gepackt, welcher sofort zünden kann. Hier zeigt die Truppe eindeutig, was sie am besten können. Eine perfekte Symbiose aus Melodie und rockiger Härte mit dazu passendem Gesang. Hier sind Strophe und Refrain perfekt aufeinander abgestimmt und machen das Ganze sehr eingängig.

Leider können nicht alle Songs des Albums so überzeugen. Nicht, dass diese "Nicht-Überzeuger" schlecht wären, auf keinen Fall. Kompositorisch und auch handwerklich ist das alles völlig in Ordnung. Auch wenn man mit ordentlich Groove aufwartet, wie z.B. bei "Runaway", hat das seinen Charme. Nur leider geht die eine oder andere Nummer einfach an einem vorbei. Sprich, man hört sie und wenn die nächste Nummer kommt, hat man sie wieder vergessen. Was man sich hätte sparen können, ist der Abschluss der Scheibe "Telephone Line". Dieses ELO Cover ist gut gemacht, ohne Frage, hat aber auf einem Album, was inklusive dieses Covers eh nur 38 Minuten lang ist, nichts verloren. Sehe ich als Albumfüller, um wenigstens an der 40 Minuten-Marke zu kratzen.

Produktionstechnisch geht das Ganze auch klar, alles kommt gut zum Tragen, lässt die Feinheiten heraushören und hat trotzdem den Rock 'N' Roll Charme, der für so ein Album nötig ist.

Fazit:
Ein Album mit Licht und Schatten. Handwerklich sehr gut und mit einigen sehr guten Nummern bestückt, bietet die Scheibe aber auch Füllmaterial und Songs, die nicht wirklich in Erinnerung bleiben. Dann die sehr kurze Spielzeit, die durch ein überflüssiges Cover künstlich verlängert wird, machen am Ende ein Album, was zwar gut ist, sich wohl aber schwer tun wird, in der Masse nicht unterzugehen.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Crazy Night, Only The Best Die Young, Smoking Hot