Condor - Unstoppable Power

High Roller beweisen auch mit diesem Release wieder Geschmackssicherheit. Condor aus Norwegen, gegründet 2009, brachten mit dem selbstbetitelten "Condor" (2013) den ersten Longplayer raus. Nun folgt mit "Unstoppable Power" der zweite, höllische Streich.

Und der ballert einem mal richtig ein Brett um die Ohren. Schön räudiger Thrash Metal mit Einflüssen aus Death und Black, der einen dazu bringt, mal wieder richtig, die eigene Bude zu zerlegen.
Vom ersten Song an gibt es nur Vollgas. Immer nahe am Chaos balancierend, kreischgurgelt sich der Sänger durch die fett bollernden Songs. Dabei gibt es bewusst kein High-End-Sound, sondern eher eine Produktion, die zwar ordentlich ballert, aber Richtung alte Bathory/Venom schielt.

Somit gibt es neben ordentlichem Bassgeknurre auch ein schön schepperndes Schlagzeug zu bestaunen. Die Gitarren riffen dazu meist im Affenzahn und bieten wenig Erholungsmöglichkeiten. Immerhin gibt es diese Momente. Dann kann man kurz, wie im Song "Chained Victims", bei geilem Midtempo-Thrash verharren, bevor wieder das Tempo angezogen wird.
Irgendwie kommt mir beim Anhören immer das Album "Pray For War" von Virus in den Sinn. Das war vielleicht nicht so gut gespielt, hatte aber einen ähnlich kaputten Charme. Die eingestreuten, spitzen Schreie geben dem Ganzen noch mal einen richtigen Assi-Touch, das knallt einfach.

Insgesamt wird hier jeder gut bedient, der mit Sodom, Bathory, Venom, Virus, aber auch mit neueren Krachmaten wie Cruel Force oder Nifelheim, was anfangen kann. Ach ja, eine kleine Motörhead-Huldigung am Anfang von "83 Days Of Radiation" darf auch nicht fehlen.

Fazit:
Geiles Geschoss! Schöngeister sollten in Deckung gehen, allen anderen sei dieses Album wärmstens empfohlen. Die Energie reißt einen einfach mit. Daumen hoch!!!

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Malevolent Curse