Metall - Metal Heads

Band: Metall (D)
Genre: Heavy Metal / Power Metal
Label: Iron Shield Records
Album Titel: Metalheads
Spielzeit: 40:32
VÖ: 07.04.2017

Metall - Metal Heads

1982 in der DDR gegründet und zwischenzeitlich 1988 in "Headless" umbenannt hat sich die Band "Metall" 1991 zunächst aufgelöst.
2013 formierte das einzig verbliebene Gründungsmitlied, Bassist Sven Rappoldt, die Band nun unter dem ursprünglichen Namen mit drei neuen Recken auf ein Neues.
Das Ergebnis liegt nun in Form eines Albums vor, dass mit 8 Songs vielleicht nicht gerade umfangreich erscheint, aber es geht hier ja in erster Linie um den musikalischen Inhalt.

Da ich glücklicherweise im Besitz des inzwischen recht rar gewordenen Samplers "Speed Up" bin, der vier Titel der Band "Headless" enthält, kann ich das neue Material gut mit den alten Werken vergleichen.
Heute wie damals zelebriert die Band klassischen Heavy und Power Metal, wie er traditioneller kaum sein könnte.
Im Opener und Titeltrack brettert einem das Hauptriff ordentlich um die Ohren und man ist direkt wieder in die 80er zurück versetzt, als Metal noch etwas roher und weniger mit Bombast überladen war.
Dies betrifft in diesem Falle nicht den Sound, denn klang-technisch drückt das neue Album recht ordentlich, allerdings ohne allzu seelenlos über-produziert zu wirken.

Allerdings beginnen ab Track zwei mit dem Titel "Fly" bereits die ersten Defizite.
Mir fiel schon im Opener auf, dass mir die Stimme des Sängers etwas zu schwachbrüstig daher kommt.
Diese Schwäche wird nun mit unnötigen und nicht einmal brauchbaren, partiell eingesetzten Growls versucht wett zu machen.
Ein Schuss der definitiv nach hinten los geht, denn es könnte kaum deplatzierter wirken.
Ähnlich verhält es sich in späteren Songs mit den kläglichen Versuchen, in hohen Tonlagen zu singen, auch hier versagt die Stimme oftmals auf ganzer Linie und klingt eher wie ein schiefes Kreischen.
Lediglich in "normaler" Tonhöhe ist die Stimme brauchbar und trifft zumindest die Töne.
Schade, denn musikalisch gefällt mir die anfangs leicht doomige und dann einfach schwer rollende Nummer im Midtempo Bereich recht gut.

Auf instrumentaler Ebene ist das Ganze für Retro Fans generell wirklich brauchbar.
Neben manchem wirklich gelungenen Riff sitzen auch die Gitarrensoli ordentlich und man hört auch deutlich die Erfahrung der agierenden Musiker heraus.
Dem entgegen steht allerdings immer wieder der zu wässrige Gesang und auch zu selten brauchbare Refrains die eingängig genug sind, um wirklich hängen zu bleiben.

Auf der Haben Seite bleiben am Ende die Songs "Crimson King", der ordentlich ballert und sich mit dem simplen Refrain recht gut einprägt und der leicht an Manowar erinnernde Stampfer "Riding on the Storm", dessen Melodie im instrumentalen Mittelteil allerdings schon recht dreist von "Warriors of the World" geklaut ist.

Fazit:
Das neuste Metall Album hat mit einigen Schwächen zu kämpfen, bietet aber musikalisch einen ordentlichen Retro Heavy Metal Trip der, wenn man sich auf die leichten gesanglichen Schwächen einlassen mag, schon Spaß machen kann.
Für einen wirklich bleibenden und nachhaltigen Eindruck war das Ganze aber leider im Gesamten etwas zu schwachbrüstig und bot zu wenige wirklich tolle Songs.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: Crimson King, Riding on the Storm

Tracklist

01. Metalheads
02. Fly
03. Crimson King
04. The Gods Above The Sky
05. Riding On The Storm
06. Glory
07. Imperium
08. Wrath

Lineup

Joel Stieve Dawe - Vocals
Daniel Dokic - Guitars
Sven Rappoldt - Bass
Marco Thäle - Drums

Informationen