Vicinity - Recurrence

Band: Vicinity (N)
Genre: Progressive Metal
Label: Mighty Music
Album Titel: Recurrence
Spielzeit: 66:33
VÖ: 21.04.2017

Vicinity - Recurrence

Das nächste Konzeptalbum steht für eine Review an. Irgendwie hab ich gerade ein Händchen für sowas und auch hier muss man etwas mehr Zeit beim Hören und Schreiben investieren.

Vicinity (aus Norwegen) nennt sich die Band und "Recurrence" ihr Konzeptalbum, das ab April im Handel erscheinen wird. Das Hauptthema des Albums, aus lyrischer Sicht, ist die zyklische Natur des menschlichen Zustandes. Die Frage, ob die Welt ohne uns eine bessere gewesen wäre und was davon übrig bleibt, wenn die Spezies Mensch ausgerottet ist. Diese Frage hat sich wohl jeder schon einmal gestellt und Vicinity liefern aus ihrer Sicht die Antwort.

Schon ab den ersten Takten wird einem klar, dass es hier etwas progressiver und verzwickter zur Sache geht, was ja bei progressiven Metal durchaus gewünscht ist. "The Unwritten Manifest" nennt sich der erste Song. Ein Gitarrenintro leitet diesen Track ein und wird nach und nach vom Rest der Band übernommen. Bis dahin alles ganz gut und man wartet gespannt auf den Einsatz des Sängers. Und genau da liegt das erste Problem dieser Band. Die Stimme des Sängers ist sehr gewöhnungsbedürftig und auf Dauer kann sie nervig werden. Die Krone bekommt man dann vom Schlagzeuger aufgesetzt, der gefühlt den zehntausendsten Trommelwirbel von sich gibt und dir somit den restlichen Nerv raubt. Bei diesem Album fällt es einem sehr schwer, die nötige Zeit zu investieren und vor allem, alles mehrmals durchlaufen zu lassen.

Der zweite Song auf dem Release nennt sich "Phoenix", auch hier beweist der Gitarrist sein Können und liefert ein sehr schönes Gitarrenlick als Intro ab. Alles passt soweit, bis zum Einsatz des Sängers und der Strophe, denn dabei verliert auch hier der Song an Dynamik. Völlig kraftlos und mit einer gelangweilten Art wird die Strophe zu Grunde gemacht und es kommen null Emotionen rüber, geschweige denn an. Auch hier trommelt der Schlagzeuger wieder alles extrem zu und der Track, der über zehn Minuten geht, kann zu keiner Zeit überzeugen.

Beim nächsten Stück "Mountainfall" spielt der Basser eine wunderschöne Melodie, die vom Keyboarder unterstützt wird. Leider, auch wenn ich mich wiederhole, wird diese schöne Atmosphäre vom einsetzenden Gesang zerstört und der Schlagzeuger ist weiterhin Störfaktor Nummer zwei.

Der Rest der Veröffentlichung hört sich mehr oder weniger ähnlich an. Auch hier können die Norweger nicht punkten und mit den Songs, die zwischen fünf und über zwanzig Minuten lang sind, nicht überzeugen.

Fazit:
Ein Konzeptalbum ist immer sehr schwierig. Man hat beim Schreiben der Songs eine Vorlage, an die man sich halten sollte, und an den Kompositionen hat es hier sicherlich nicht gelegen. Wenn man sich mit Gastsängern verstärkt hätte und der Mann hinter der Schießbude etwas songdienlicher sein Set gespielt hätte, dann wäre die Punktevergabe bestimmt etwas positiver ausgefallen. Am Ende heißt es hier: Potential leider nicht genutzt!

Punkte: 4/10

Anspieltipp: The Unwritten Manifest, Phoenix

Tracklist

01. The Unwritten Manifest
02. Phoenix
03. Mountainfall
04. Extinction
05. Immaterial Failure
06. The Long Goodbye

Lineup

Alexander K. Lykke - Vocals
Kim-Marius H. Olsen - Guitars
Pierre-Nicolai H. Schmidt-Melbye - Bass
Ivar A. Nyland - Keyboards and Synths
Frode Lillevold - Drums

Informationen