Ghost Bath - Starmourner

Band: Ghost Bath (USA)
Genre: Post-Black Metal
Label: Northern Silence Productions
Album Titel: Starmourner
Spielzeit: 71:13
VÖ: 21.04.2017

Ghost Bath - Starmourner

Das Prädikat Post-Black Metal ist mittlerweile nichts Neues mehr, der Begriff wird ja fast schon inflationär genutzt. Jede Band, die in den Augen mancher Leute etwas Neues probiert, wird direkt mit der entsprechenden Bezeichnung gekennzeichnet. So auch Ghost Bath, die die bereits sehr breit gefächerte, amerikanische Post-Black Metal Landschaft aufwühlen zu versuchen. Nun erscheint das bereits dritte Album mit dem Titel "Starmourner".

Was braucht man also, um möglichst innovativ zu klingen? Richtig, ein Piano. So wird man mit eben jenen zarten Klängen des Klaviers an das Album herangeführt. Ja, so muss ein Opus beginnen! Es folgen Gekrächze und im Hintergrund erklingendes dumpfes Schreien. Jetzt muss wohl dieser "heavy, melodic and dramatic Black Metal" in Erscheinung treten, von dem hier die Rede ist. Vorerst jedoch nicht. Zunächst erklingt in "Seraphic" ein langweiliges Riff, welches auch von einer schlechten Power Metal Band stammen könnte. Der Bass und das Schlagzeug bringen jedoch Dampf in die Geschichte. Schnell folgen die Blast Beats und die schwirrenden Gitarren. Der Gesang kommt irgendwo aus der hintersten Ecke und klingt, als ob sich gerade jemand mit seinem kleinen Zeh an einer Kante gestoßen hat. Erste Assoziationen mit Austere oder auch Woods Of Desolation werden deutlich. Die Gitarrenarbeit ist mitunter sehr hektisch und nicht immer stimmig mit dem Rest des Instrumentariums.

Ghost Bath mögen es schnell und reden oft nicht lange um den heißen Brei herum. Aber irgendwie kommt es einem schon in den ersten Songs so vor, als ob es kein stringentes Songwriting gibt. Sehr oft befindet man sich innerhalb weniger Momente in einem Wechselbad der Gefühle. Gerade noch im Gefrickel der Gitarre gefangen, ist man im nächsten Moment in verspielten Post-Rock-Passagen angekommen. Die klingen aber leider nicht wirklich neu und kommen einem schon sehr bekannt vor. Der Beginn von "Ethereal" beispielsweise könnte auch sehr gut aus einem Deafheaven-Song stammen, die seit Jahren schon das erfolgreiche Aushängeschild der amerikanischen Post-Black Metal Szene sind. Damit reißt man nun wirklich nicht die großen Bäume raus. Das schwammig verstimmte Klavier und der elektronische Beat am Ende von "Celestial" klingen dann auch eher nach Radiohead, als nach Innovation.

Und so plätschert das Album irgendwie vor sich hin. Zwar sind die Ausbrüche immer wieder ein mehr als willkommener Weckruf und versprühen sogar etwas wie Freude, aber nach einiger Zeit verliert das Album einfach an Fahrt. Und so schleichen sich in die knapp 72 Minuten Spielzeit auch ein bis zwei Lieder zu viel ein, die man getrost hätte weglassen können. Bei 72 Minuten erwarte ich, dass die Spannung bis zum Ende hochgehalten wird, aber auch das ist nicht der Fall. Die immer wieder einsetzenden, verspielten Riffs steigern leider nicht die Spannung, vielmehr zerstören sie oft die atmosphärische Dichte, wie etwa in "Luminescence".

Desweiteren fehlt mir oftmals eine gewisse Tiefe in der Musik, zu wenig kommt der Bass mit Druck. Und leider passiert bis zum Ende des Albums nichts Nennenswertes mehr, obwohl ich es mir sehr gewünscht hätte. Außer das Ende natürlich! Das Album wird mit zarten Klavierklängen beendet, das hätte nun wirklich niemand ahnen können.

Ist es nun Einfallslosigkeit? Ist es mangelnde Qualität der Produktion? Oder sogar die Verspieltheit der Band? Irgendwie läuft das alles am Ende zusammen und fügt sich zu einem leider nicht überzeugenden Album zusammen. Zwar gibt es viele nette und auch zeitweise überzeugende Ansätze, diese werden aber nicht allzu gut weitergeführt.

Fazit:
Auch nach mehreren Chancen fruchtet das Album leider nicht. Es wird seine Hörerschaft finden, dessen bin ich mir sicher. Momentan stehen aber noch sehr viele andere Bands vor Ghost Bath, die mehr überzeugen können.

Punkte: 4/10

Anspieltipp: keinen

Tracklist

01. Astral
02. Seraphic
03. Ambrosial
04. Ethereal
05. Celestial
06. Angelic
07. Luminescence
08. Thrones
09. Elysian
10. Cherubim
11. Principalities
12. Ode

Lineup

丹尼斯 - Vocals, Guitars, Piano
多诺万 - Backing Vocals, Guitars
Tim - Guitars
杰米 - Bass
泰勒 - Drums

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