Incordia - The Talon-Elder

Band: Incordia (D)
Genre: Melodic Death / Viking Metal
Label: Eigenproduktion / DarkTunes
Album Titel: The Talon-Elder
Spielzeit: 48:40
VÖ: 24.03.2017

Incordia - The Talon-Elder

Die Darmstädter Melodic Vikinger Incordia veröffentlichen dieser Tage ihr zweites Langeisen "The Talon-Elder". Geschmiedet haben die Dame und Herren 10 stählerne Rüstungen, Schwerter und Helme, welche von Krieg, Einsamkeit und den Launen der Asen berichten.

Der Opener und Titelgeber "The Talon-Elder" ist hier definitiv das Schwert und führt den geneigten Hörer direkt in die Schlacht. Ein Intro aus Regen, Donner und Schritten leitet die Nummer ein, eine "verspielte" Leadgitarre übernimmt dann das Zepter, ehe sich die Rhythmus-Fraktion einmischt, das Schlagwerk nach vorn prescht und sich die Growls von Kari dazugesellen. Was mir sehr gut gefällt, ist, dass sich der Bass richtig gut ins Gesamtbild einfügt, was auch - den Asen sei Dank - übers ganze Album so bleibt. Hin und wieder klinkt sich die Leadgitarre aus, kommt aber im richtigen Moment mit ihrer feinen Melodie zurück.

"Abandoned" ist eher eine Rüstung als ein Schwert und kommt deutlich "schwerer" daher. Er beginnt mit Bass Stakkato und einem kernigem Riff, welches direkt von den Leads aufgenommen wird, die dann eine feine, aber nicht zu verspielte Melodie unter das Ganze legen. Die Vocals sind etwas Death-lastiger als im Opener, verfehlen aber auch hier ihre Wirkung nicht. Sehr schön ist hier wieder der Bass integriert. Er ist nicht einfach nur präsent, wie man so schön sagt, sondern sehr songdienlich, ohne aber zu dominant zu werden. Bei dieser Nummer wird sich zeigen, ob man wirklich zu- oder nur hinhört.

Bei "Hymn Of The Asagods" gibt es auch mal cleane Vocals zu hören, welche zwar einen guten Kontrast zu den Growls bilden, aber am Ende Geschmackssache sind. Ich finde sie relativ passend, wenn auch gewöhnungsbedürftig.

Bei einer Nummer wie "As The Leaves Fall" denke ich dann zu Beginn an Power Metal mit extra tief gestimmten Gitarren. Die Nummer könnte man auch wieder als Schwert sehen, welches mit ordentlichen Schmackes auf den Gegner niederrauscht. Hier, ich erwähne es gern nochmal, kommt auch wieder der Bass schön zu Geltung und harmoniert sehr gut mit Lead- und Rhythmus-Abteilung.

Die Truppe macht handwerklich einen guten Job. Man variiert mit Tempo und Vocals und weiß mit den Intros, welche den einen oder anderen Song einleiten, auch entsprechend Atmosphäre bzw. Spannung aufzubauen. Trotz dieser Merkmale klingen die Songs aber teilweise doch ähnlich, sind etwas vorhersehbar und bleiben leider auch nicht so wirklich im Kopf hängen.

Die Produktion ist schön fett und erdig geworden und passt sehr gut zum Genre und Thema des Albums. Aufgenommen, gemixt und gemastert wurde das Ganze von Kai Stahlenberg in den Kohlekeller Studios (Powerwolf, Crematory, Eskimo Callboy).

Fazit:
"The Talon-Elder" ist ein solides Death / Viking Metal Album, welches die Fangemeinde beglücken und sicher auch den einen oder anderen neuen Fan rekrutieren wird. Es lässt der Truppe aber noch deutlich Spielraum nach oben. Ich denke, das Potential hat die Band und das können sie mit dem nächsten Werk sicher auch unter Beweis stellen.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: The Talon-Elder, As The Leaves Fall, Hymn Of The Asagods

Tracklist

01. The Talon-Elder
02. Abandoned
03. Call Of The North
04. Corona Borealis
05. Hymn Of The Asagods
06. Mists Of The Relinquished (Bifröst's Decay Part. 1)
07. As The Leaves Fall
08. Ahnenfall (Bifröst's Decay Part. 2)
09. Wanderer's Poem
10. Into The Light

Lineup

Kari - Vocals
Lee - Guitars, Backing Vocals
Pascal - Guitars
Julian - Bass
Joshua - Drums

Informationen