Fen - Winter
Band: Fen (GB)
Genre: Atmospheric Black Metal
Label: code666
Album Titel: Winter
Spielzeit: 75:02
VÖ: 10.03.17
Fen aus England haben die Zeichen der Zeit erkannt und haben mit
"Winter" den passenden Albumtitel zur Hand, auch wenn wir in
Deutschland ja mal wieder weitestgehend von selbigem verschont
worden sind. Die britischen Schwarzmetaller wollen das jetzt aber
nachholen und somit ist es nur logisch, dass "Winter" eben jetzt
veröffentlicht wird und nicht erst im Sommer. Aber genug der
schlechten Wortklaubereien, denn diese hat das Album wahrlich nicht
verdient.
Atmosphärischer Black Metal mit ordentlichen
Einflüssen von Progressive Rock der 70er, Shoegaze und Doom Metal,
verteilt auf 75 Minuten, die sich wiederum auf gerade einmal sechs
Songs verteilen.
In diesem Genre ist das ja keine Seltenheit.
Fen prästieren hier durch die Bank weg eine Langrille, die man
gänzlich genießen darf und kann. Man setzt sich, mit einem Glas
Rotwein, gemütlich ans Fenster, schaut nach draußen und gibt sich
einfach der Musik hin. Wenn man ins Träumen gerät, dann ist das auch
so gewollt. Fen schaffen es aber, dich jederzeit aus der
Leichtigkeit des Seins zu reißen, um eben mit klassischen Black
Metal-Elementen aufzuwarten. Da wird der 6-Saiter dann malträtiert,
das diabolische Schlagzeuggewitter setzt ein und der Spannungsbogen
wird wieder von neuem gespannt. Dafür hat ja man aber auch in jedem
Song ausreichend Zeit.
Vielleicht fällt "Winter" hier und da
etwas zu progressiv aus. Das ist aber vielleicht auch irgendwo der
Songlänge geschuldet. Man ist allerdings darauf erpicht, auf dem
ganzen Album eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen. Die
Geschichte einer Reise durch die Einsamkeit der britischen
Naturlandschaften. Mit "Winter VI (Sight)" endet diese Reise, die
man nach den ersten fünf Minuten durchaus auf einem Sólstafir-Album
hätte erwarten dürfen. Bis, ja bis zum Wechsel in den astreinen
Black Metal.
Fazit:
Fen haben hier eine großartige
Symbiose aus Atmosphäre und Black Metal geschaffen. Die
angesprochenen Elemente aus Doom Metal, Prog Rock und Shoegaze sind
wohldosiert. Diese Dosis ist es dann, was diesem Album den Charakter
verleiht. Ansonsten würde es dann wie jedes andere x-beliebige
schwarzmetallische Album klingen. An den Sound hätte man aber
durchaus etwas mehr Hand anlegen dürfen, denn der Doublebass
schluckt ziemlich was an Gitarrensound, gerade in den
Hochgeschwindigkeitsbereichen.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: Winter III (Fear)
01. Winter I (Pathway)
02. Winter II (Penance)
03. Winter
III (Fear)
04. Winter IV (Interment)
05. Winter V (Death)
06. Winter VI (Sight)
The Watcher - Vocals, Guitars
Grungyn - Bass, Vocals
Havenless - Drums
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Autor: Corporation187