Pillorian - Obsidian Arc

Band: Pillorian (USA)
Genre: Black Metal
Label: Eisenwald Tonschmiede
Album Titel: Obsidian Arc
Spielzeit: 48:24
VÖ: 10.03.2017

Pillorian - Obsidian Arc

Letztes Jahr ging ein kleines Raunen durch die Szene, als John Haughm das Kapitel Agalloch für beendet erklärte. Auf Grund interner Spannungen hatte er sich zunächst von den restlichen Mitgliedern getrennt und später dann die Auflösung bekannt gegeben. Mit Stephen Parker und Trevor Matthews hat er neue Mitstreiter gefunden, gemeinsam veröffentlichen sie nun als Pillorian ihr Debüt "Obsidian Arc".

Während Agalloch immer schwierig zu definieren und kategorisieren waren, da dort viele Musikstile ineinanderliefen, ist die Musik von Pillorian geradliniger. Sie zeichnet sich durch Spannungsbögen aus, doch wird hier weniger um den heißen Brei herumgeredet.

Immer weiter steigert sich der Opener "By The Light Of A Black Sun". Das Schlagzeug treibt an, die Gitarrenläufe schwirren umher und doppeln sich, insgesamt ist auch der Sound gewaltig; hier soll Power freigelassen werden, hier soll eine Geschichte geschrieben werden. Das alles wird noch kraftvoller durch John Haughms unverwechselbare, gewaltige Stimme, die dem Ganzen nochmal einen Schub verleiht.
Insgesamt herrscht ein hohes Tempo. Zwar wird auch mal alles zurückgefahren und man konzentriert sich auf das Wesentliche, um den ruhigen Momenten Platz zu geben, das hält aber meist nur solange an, bis das Schlagzeug wieder mit neuem Schwung anzieht. Steckt man gerade noch in folkig/doomig anmutenden Passagen fest, so befindet man sich im nächsten Moment mitten in Black Metal-Rasereien, wie etwa in "Archaen Divinity".

Aber auch mit einfachen Mitteln schafft es Pillorian, eine mystische und spirituelle Aura zu transportieren. Wie etwa in "The Vestige Of Thorns" reichen hier und da einfach Akkorde auf beiden Gitarren aus, um die Spannung hochzuhalten. Um aber ebendiese permanent hochzuhalten, wird das Tempo wieder angezogen, die Gitarrenläufe mit brummender Doublebass durchbrochen und Melodielinien gliedern sich in die gewaltige Passage ein. So kreieren Pillorian eine musikalische Struktur, die es schafft, das Spannungsverhältnis aufrecht zu erhalten. Nie wird stringent nach Schema F komponiert, die Songstrukturen sind gut durchdacht. Jedoch kommt der Spannungsbogen nach eine Weile doch ein bisschen abhanden, je weiter man sich in das Album vertieft. Vieles kommt einem schon bekannt vor und Innovation fehlen nach einiger Zeit auch.

Allerdings hebt sich "Dark Is The River Of The Man" nochmal etwas ab. Das Anfangsriff ist bedrückend und beklemmend, die hallende Gitarre im Hintergrund sorgt für sphärische Atmosphäre und der Bass ist bedrohlich wummernd. Klarer und kratziger Gesang folgen aufeinander, dann singen sie fast schon kämpfend gegeneinander. Das Ganze wird nach einiger Zeit durch die melodiöse Gitarre aufgeweicht, jedoch bleibt durchgehend das Gefühl, als ob sich gleich etwas anschleichen würde. Ein schöner Abschluss für ein insgesamt gelungenes Album.

Fazit:
Alles in allem ist Pillorian mit "Obsidian Arc" ein gutes Debüt gelungen, auf dem aufgebaut werden kann. Die Musik ist größtenteils mitreißend, jedoch auch an manchen Stellen ausbaufähig.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: The Vestige Of Thorns, Dark Is The River Of Man

Tracklist

01. By The Light Of A Black Sun
02. Archaen Divinity
03. The Vestige Of Thorns
04. Forged Iron Crucible
05. A Stygian Pyre
06. The Sentient Arcanum
07. Dark Is The River Of Man

Lineup

John Haughm - Vocals, Guitars
Stephen Parker - Guitars, Bass
Trevor Matthews - Drums

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