Solitary - The Diseased Heart Of Society

Band: Solitary (GB)
Genre: Thrash Metal
Label: UKEM Records
Album Titel: The Diseased Heart Of Society
Spielzeit: 33:03
VÖ: 03.03.2017

Solitary - The Diseased Heart Of Society

Seit 1994 existieren die englischen Thrasher von Solitary bereits und veröffentlichten ihr Debüt im Jahr 1998, also schon lange vor dem Wiedererstarken des ursprünglichen Thrash Metals. In den vorderen Reihen des Thrash-Revivals spielten sie allerdings nie. Waren sie einfach nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort? Vielleicht kann uns ihr vorliegender dritter Silberling eine Auskunft darüber geben. Und um es gleich zu Beginn zu sagen, er gibt dem Hörer über diese Frage eine genaue Auskunft. Doch der Reihe nach:

Ein akustisches Intro leitet den Opener "Wait" ein, bevor die Handbremse endgültig gelöst wird und es in hoher Geschwindigkeit zur Sache geht. Alle genretypischen Trademarks werden also direkt zu Beginn aufgefahren, doch ist das Riff in der Strophe eher als ganz ok zu bezeichnen, als dass es den geneigten Hörer dazu anregt, die Matte kreisen zu lassen. Im Refrain wird dann das Tempo etwas angezogen und die Spannung noch ein ganzes Stück mehr rausgenommen. Unglaublich schlecht ist das Dargebotene zwar keinesfalls, aber es ist einfach durchschnittlich.

"Trigger Point Atrocity" macht seine Sache leider nicht besser, zudem fängt auch der Gesang zunehmend an zu langweilen. Die Stimme des Sängers erinnert mich ein wenig an die Genre-Kollegen von Harlott, nur etwas tiefer und röhrender. Auf die Dauer wirkt das jedoch sehr eintönig.

"Anthem Of Regret" ist ein wenig langsamer und flirtet eindeutig mit Elementen des Neo Thrash. Im mittleren Tempo angesiedelt und stark Double-Bass-betont, bringt der Song immerhin ein bisschen Abwechslung in die ganze Angelegenheit, reißt mich deshalb aber noch lange nicht vom Hocker.

Richtig aufhorchen lässt mich erstmals der kürzeste Song des Albums "Unidentified", der endlich mal richtig kompromisslos nach vorne prescht und auch im Refrain keine Langeweile aufkommen lässt. Der Sänger lässt ordentlich die Sau raus und schreit drauf los. Jungs, es geht doch! Ein paar Songs mehr von diesem Kaliber hätten das Album noch auf ein höheres Level hieven können. "Edge Of Violence" schlägt kurz vor Schluss nochmal in die gleiche Kerbe, bevor der Rausschmeißer "Humanity's Decline" nochmal für etwas Ernüchterung sorgt.

Fazit:
Solitary haben mit "The Diseased Heart Of Society" ein im Grunde durchschnittliches Thrash Metal Album am Start, welches durch zwei starke Songs in der zweiten Hälfte noch etwas aufgewertet wird. Bei der Fülle an guten und sehr guten Thrash Metal Bands heutzutage lässt ein Album, das allenfalls das Prädikat "ein wenig über dem Durchschnitt" erhält, den Hörer jedoch mit einem müden Schulterzucken zurück. Thrasher dürfen trotzdem mal ein Ohr riskieren.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: keinen

Tracklist

01. Blackened Skies
02. Wait
03. Trigger Point Atrocity
04. Anthem Of Regret
05. Architects Of Shame
06. The Diseased Heart Of Society
07. Unidentified
08. The Words Define
09. The Edge Of Violence
10. Humanity's Decline

Lineup

Richard Sherrington - Vocals, Guitars
Andy Mellor - Guitars
Roy Miller - Drums

Informationen