Within The Ruins - Halfway Human
Band: Within The Ruins (USA)
Genre: Progressive Metalcore
Label: Long Branch Records
Album: Halfway Human
Spielzeit: 48:21
VÖ: 30.03.2017
Seit 2003 gibt es nun Within The Ruins und zu ihrem 14-jährigen
Bestehen hauen sie uns ihren 4. Longplayer um die Ohren, und der ist
richtig gut. "Halfway Human" heißt das gute Stück und beweist eines
- dass sie sich weiterentwickelt haben. Das fiel mir sofort auf, als
ich mir die anderen drei Alben angehört habe, um mir ein richtiges
Bild von der Band zu verschaffen. Schon zu Anfang war klar, was sie
für einen Stil angeschlagen werden - thrashig, zum Teil melodisch,
geprägt von Sänger Tims Goergen's Shouts und einem extrem schnellen
Schlagzeug. Aber wo geht die Reise jetzt hin?
"Shape Shifter"
ist der knallharte Opener und haut gut rein. Ich war beim ersten
Hören schon begeistert und ich wurde nicht enttäuscht. Er schlägt
ein wie eine Bombe und macht Lust auf mehr. Im weiteren Hörverlauf
wurde ich plötzlich aufmerksamer, als ein etwas ruhigerer Song und
dann zu aller Überraschung ein komplett instrumentaler Song mir
entgegenschallten. Und genau hier stellt man fest, wie breit das
Spektrum der Band ist. Sie haben sich bemüht, noch melodischer zu
werden und haben viel Zeit in Gitarrensoli investiert, welche echt
was her machen.
Shouts sind das, was die Band auszeichnen,
und Sänger Tim macht da einen richtig guten Job. Aber es gibt nun
mit dieser Scheibe nicht mehr das reine Shouten, sondern es gibt
Cleangesang im Hintergrund, z.B. bei "Beautiful Agony". Leider kann
ich nicht sagen, ob es sich hier um Tim's Stimme handelt. Sie fügt
sich aber sehr gut ins Gesamtbild ein. Das Schlagzeug ist
überwiegend vom schnellen Tempo geprägt, kann sich aber auch mal
zurücknehmen. Wer also auf kontinuierlichen Double-Bass Sound steht,
ist hier genau richtig.
Dass die Band nur einen Gitarristen
hat, ist unglaublich. Joe Cocchi beherrscht sein Handwerk sowohl als
Rhythmusgitarrist, als auch als Solist. Er verleiht jedem Song durch
schnelle Soli eine besondere Note oder hält sich im Hintergrund,
wenn die Samples in den Vordergrund treten, die schon immer ein Teil
der Bandgeschichte waren.
Die 4 Amerikaner wissen ihr Können
und ihre Instrumente gut einzusetzen. Es klingt alles rund, stimmig,
einfach sauber abgemischt. Joshua Wickman verdient eine 1. Ich habe
selten ein so gutes Album in dem Bereich gehört. Um dem Ganzen noch
das i-Tüpfelchen zu verleihen, haben die Vier sich auch noch eine
Gastsängerin geordert, leider konnte ich ihren Namen nicht
herausfinden. Sie singt in "Objective Reality" im Hintergrund
während des Refrains - eine willkommene Abwechslung zu den anderen
Songs, denn er ist genau mittig des Albums platziert.
"Absolution" ist noch erwähnenswert, denn er weist einen
tetrisähnlichen Sound auf, bei dem ich dann Parallelen zum
vergangenen Longplayer "Phenomena" ziehen konnte, welcher sehr stark
von diesem Sound geprägt war. Das Instrumentalstück "Ataxia IV" ist
der vorletzte und längste Track, der das ganze Können von Joe
beweist. Da er zum Ende hin lange ausklingt, nahm ich an, das es der
letzte Titel sei, aber das war falsch. "Treadstone" ist der
Rausschmeißer, der genau wie "Shape Shifter" einen schnellen, harten
Charakter hat und dann abrupt endet.
Fazit:
Ein rundum
gelungenes Album, das darauf wartet, gehört zu werden. Zieht euch
die Jungs rein und unterstützt den Progressiven Metalcore, den ich
so in dieser Form vorher noch nie gehört habe. Vergleichen kann man
die Jungs mit Größen wie: August Burns Red, Northlane und
Architects.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Shape Shifter,
Objective Reality, Ataxia IV
01. Shape Shifter
02. Death Of The Rockstar
03. Beautiful
Agony
04. Incomplete Harmony
05. Bittersweet
06. Objective
Reality
07. Absolution
08. Ivory Tower
09. Sky Splitter
10. Ataxia IV
11. Treadstone
Tim Goergen - Vocals
Joe Cocchi - Guitars
Paolo Galang -
Bass, Vocals
Kevin McGuill - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Missi