Satan Worship - Im The Devil

Es gibt Scheiben, da schwankt man als Rezensent zwischen Verriss und Verzückung. So auch bei diesem Erguss der brasilianisch-internationalen Band (so zumindest laut Infozettel) mit Wohnsitz in Berlin (so zumindest laut Ihrer Facebookseite).

Hier werden die simplen Akkorde stumpf runtergeschrubbt, wie es einst auch Hellhammer gemacht haben. Aufgelockert wird das Teufelswerk mit atmosphärisch langsamen, gruselfilmartigen Parts, wie es einst auch Venom gemacht haben. Im nächsten Moment bricht ein rumpelndes Highspeedgebolze los, wie es Bathory einst gemacht haben.

Und genau hieraus besteht die Essenz des Bandsounds. Durch das zusätzliche punkige Element in den Songs erinnert das schon an oben genannte Bands zu ihren alten Glanzzeiten. Der leicht schwarzmetallisch röchelnde Gesang, der nie übertrieben wirkt, passt zudem auch gut zu den Songs.

Aber dieses gewisse Etwas, das die oben genannten Bands einst hatten, erreichen die Satansanbeter nicht so wirklich. Wenn das Teil einen Tick mehr Raffinesse in Form von mehr losgelösten "auf-die-Fresse"-Songs hätte und die Produktion soundtechnisch mehr aufgepeppt wäre, hätte man hier einen wirklich räudigen Batzen Schwarzmetall. So klingt das alles noch etwas verhalten; als würde man sich nicht zutrauen, noch mehr vom Leder zu ziehen.

Was die Truppe vor einem Verriss schützt und leichte Verzückung aufkommen lässt, ist die Tatsache, dass die Band trotz allem mit einer totalen "Scheiß egal"-Attitüde ans Werk geht und man ihnen das beim Hören auch abnimmt. Die Songs wissen durchaus zu gefallen, aber eben das letzte Quäntchen Dreck fehlt.

Ohne den Jungs ans Bein pissen zu wollen, aber technisch wirkt die Band doch noch etwas limitiert. Aber das hat man von Hellhammer anfangs auch behauptet.

Fazit:
Für Fans von ganz alten Bathory, Venom, Hellhammer und Warfare lohnt es sich, ein Ohr zu riskieren. Ich bin mal auf einen evtl. zweiten Longplayer gespannt.

Punkte: 6.5/10

Anspieltipp: keinen