The Committee - Memorandum Occultus
Band: The Committee (B)
Genre: Black Metal
Label: Folter
Records
Album Titel: Memorandum Occultus
Spielzeit: 54:49
VÖ:
25.02.2017
Atmosphärischer Black Metal, ganz im Stile von Mgła. Auf jeden
Fall Mucke, für die man sich Zeit nehmen sollte, um möglichst viele
Elemente aufsaugen zu können. Aber wer sind The Committee
eigentlich? Gegründet 2007 als Soloprojekt von Igor Mortis und
mittlerweile gewachsen zu einem Quintett, welches der Dunkelheit
entwachsen ist.
Wer sich aber genau hinter The Committee
verbirgt, das lässt sich überhaupt nicht sagen. Die Bandmitglieder
sind eine internationale Kollaboration aus sämtlichen Landstrichen
Europas. Frankreich, Russland, Serbien, Ungarn... weiß der Geier,
woher. Letztlich können wir nur spekulieren, wer sich hinter den
komplett vermummten Köpfen verbirgt. Kümmern wir uns lieber um das
Wesentliche, was The Committee auf ihrem zweiten Langspieler
"Memorandum Occultus" präsentieren, nämlich die Musik.
Schwarz, okkult und angestrichen doomig kommt einem ein scheppernder
Sound aus den Boxen entgegen, ohne unsauber oder überproduziert zu
wirken. So, wie man, bzw. ich, es im Black Metal erwartet. Roh und
immer zur Zerstörung bereit, ohne viel Schnick-Schnack eben.
Die Klampfenarbeit lädt förmlich dazu ein, sich einfach fallen zu
lassen, in die versprühte Atmosphäre einzutauchen und sich treiben
zu lassen. Die Melodien sind im Vordergrund gesetzt, immer bereit,
für Überraschungsmomente und Aha-Erlebnisse zu sorgen. Die Vocals
untermalen die Stimmung entsprechend und sind auf den Punkt genau.
Eben so, wie man es beim bevorstehenden Endzeitszenario erwartet.
Lyrisch begibt man sich auf eine "methodische Reise durch eine
dunkle Welt aus Intrigen, Lügen, Betrug, völliger Manipulation,
Leiden und Völkermord".
Zusätzlich wird das Ganze dann noch
garniert von Keyboards, die aber wirklich zu keinem Zeitpunkt
aufdringlich erscheinen. Und das ist hier auch die Kunst. Klar mögen
Keyboards für die nötige Dramaturgie sorgen. Hier aber macht die
Gitarre die Arbeit und das Keyboard untermalt gekonnt. So kann auch
ein Tasteninstrument für Freude sorgen. Getragen wird das Ganze von
einem Drum-Teppich, der die Melodien dahin führt, wo sie hin sollen.
Und zwar in den Gehörgang. Zweifelsohne bleiben sie dann auch dort.
Dort verweilt ganz besonders "Golden Chains - Weapons Of
Finance". Das 10 Minuten-Epos ist ein Querschnitt durch das gesamte
Album. Die Gitarrenäxte sorgen hier für gewaltiges Zucken in der
Nackenmuskulatur, der Rhythmus lädt einfach zum Headbangen ein. Ein
jeder anspruchsvoller Metalfan, auch wenn er im Black Metal
vielleicht nicht ganz so zu Hause ist, wird mir hier zustimmen
müssen. Der Track geht einfach ins Tanzbein und killt. Die
Songlängen siedeln sich generell jenseits der fünf Minuten an, das
zeigt aber auch die Tracklist von gerade einmal sechs Songs und
einer Gesamtspielzeit von fast einer Stunde.
Fazit:
Dunkel, drohend und treibend. So lässt sich "Memorandum Occultus"
aus dem Hause The Committee am besten beschreiben. Dieses Werk ist
definitiv ein gutes Werk an der Menschheit und für Gesprächsstoff
wird es auf jeden Fall sorgen. Man hat hier ein Stück
atmosphärischen Black Metal, der durchdacht, auf den Punkt und
kompromisslos daherkommt. Die angekündigten Doom-Elemente lassen
sich auch erkennen, tauchen aber nur äußerst selten an der
Oberfläche auf. Das soll aber kein Kritikpunkt sein, denn stimmig
ist es allemal. Leider stören die getriggerten Drums gerade in den
Passagen, wo gerade die Melodien besonders ausgereift erscheinen.
Das ist dann aber auch der einzige, richtig ernsthafte Kritikpunkt
an der Platte. Nehmt euch Zeit beim Hören. Lehnt euch zurück und
lasst die verschiedenen Eindrücke einfach auf euch wirken. Ihr
werdet automatisch in jedem Song neue Elemente entdecken.
Punkte: 8,5/10
Anspieltipp: Golden Chains - Weapons Of
Finance, Treacherour Teachings – Weapons Of Religion
01. Dead Diplomacy – Weapons Of War
02. Synthetic, Organic
Gods – Weapons Of Genocide
03. Golden Chains – Weapons Of Finance
04. Treacherour Teachings – Weapons Of Religion
05. Flexible
Facts – Weapons Of History and Chronology
06. Intelligent
Insanity – Weapons Methodology And Duality
Igor Mortis – Vocals & Guitars
Arristo Crassade - Guitars
Marc Abre – Bass
Urok - Keyboards
William Auruman - Drums
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Autor: Corporation187