Antropomorphia - Sermon Ov Wrath
Band: Antropomorphia (NL)
Genre: Death Metal
Label: Metal Blade
Records
Album Titel: Sermon Ov Wrath
Spielzeit: 39:16
VÖ:
24.02.2017
Es gibt sie immer mal wieder diese Bands, die sich bereits zu
Zeiten gründeten, als ein Genre des Metal gerade so richtig im
Kommen war und viele Genreklassiker veröffentlicht wurden, die
jedoch erst wesentlich später ihr vollwertiges Debüt rausbringen.
Die Niederländer Antropomorphia sind ein gutes Beispiel dafür.
Bereits 1989 gegründet, machten sie in den 90ern mit ein paar
EPs und Demos auf sich aufmerksam, lösten sich jedoch Ende der 90er
Jahre wieder auf, reformierten sich 2009 und brachten erst 2012 ihr
Debüt auf den Markt. Dieses zog dann auch die Aufmerksamkeit der,
gerade in der deutschen Death Metal Szene allseits beliebten,
Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien auf sich und wurde
2013 indiziert. 2014 erschien der Nachfolger "Rites Of Perversion".
Nun steht der dritte Longplayer mit dem Titel "Sermon Ov Wrath" in
den Startlöchern und wird am 24.02.2017 via Metal Blade Records das
Licht der Welt erblicken.
Geboten wird recht schnörkelloser
Death Metal der alten Schule, wie der Opener und Titeltrack direkt
unmissverständlich deutlich macht. Schnell und brutal geht es in den
Strophen zur Sache, während im Refrain und im Mittelteil mittleres
Tempo und Double-Bass den Ton angeben. Dann wird das Tempo kurz
komplett rausgenommen und Erinnerungen an den Death / Doom der
Landsmänner von Asphyx werden kurz wach, um dann wieder Gas zu geben
und den Track schließlich im mittleren Tempo zu beenden. Der
Einstieg kann durchaus als gelungen bezeichnet werden.
"Suspiria De Profundus" bringt erstmalig Blastbeats ins Geschehen
ein und wechselt vornehmlich zwischen Blastbeat und Mid-Tempo.
"Murmur Ov The Dead" präsentiert sich dagegen düster und
Mid-Tempo-lastig und erinnert ein wenig an Bolt Thrower. Wobei hier
gegen Ende kurz Blastbeats eingesetzt werden.
Von einem
kurzen Intro eingeleitet, folgt nun der längste Song des Albums,
"Crown ov the Dead", der an der 8-Minutengrenze kratzt. Hier wollte
man offensichtlich ein bisschen experimentieren, was jedoch meiner
Ansicht nach nicht wirklich gelungen ist. Zwar versprüht der Song
eine düstere Atmosphäre und macht am Anfang durchaus Spaß, jedoch
wirken die zwischendurch eingestreuten, klaren Gesangsparts auf mich
ein wenig deplatziert und nicht sonderlich songdienlich. Das hört
man bei anderen Bands doch teilweise um Längen besser. Zudem wird
der Song zum Schluss etwas eintönig, womit er den schwächsten Track
des Albums darstellt, auch wenn man der Fairness halber sagen muss,
dass es sich hier nicht um einen hoffnungslosen Fall für die
Skiptaste handelt.
"Sinful Rapture" macht seine Sache dagegen
wieder besser. Gegen Ende kommen durch die Blastbeats, verbunden mit
Tremolo-Riffing, leichte Assoziationen zum Black Metal auf. Auch die
letzten drei Tracks des Albums wissen zu überzeugen, sind alle im
mittleren Tempo angesiedelt und mit coolen Riffs ausgestattet. Somit
bringen sie das Album zu einem würdigen Abschluss.
Die
Produktion ist genauso ausgefallen, wie man sie sich bei einem
solchen Album vorstellt, durchschlagskräftig, jedoch nicht zu modern
oder zu glatt.
Fazit:
"Sermon ov Wrath" ist ein solides
Death Metal Album, mit dem der geneigte Hörer nichts falsch machen
kann. Ein Highlight des Death Metal würde ich es zwar nicht nennen,
gut ist es jedoch auf jeden Fall.
Punkte: 7/10
Anspieltipp: keinen
01. Sermon Ov Wrath
02. Suspiria De Prophundus
03. Murmur
Ov The Dead
04. Ad Me Venite Mortui
05. Crown Ov The Dead
06. Sinful Rapture
07. Within Her Pale Tomb Ov Putrid Lust
08.
The Blistering Splendour Ov Darkness
09. In Bestial Decadence
Ferry Damen - Vocals, Guitars
Jos van den Brand - Guitars
Marc van Stiphout - Bass
Marco Stubbe - Drums
- Download Review in deutsch
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Autor: Thrash Maniac 666