The Wild - Wild At Hear
Band: The Wild (CDN)
Genre: Hard Rock / Rock 'n' Roll
Label:
Steamhammer / SPV
Album Titel: Wild At Heart
Spielzeit: 37:17
VÖ: 17.02.2017
Feine Melodien, kernig rotzige Stimme, eine ordentliche Portion
Groove und kurze, verspielte Soli, das ist alles, was eine gute Rock
'n' Roll Scheibe ausmacht! Das findet man auch auf "Wild At Heart",
dem Album der kanadischen "Holzfäller" The Wild. Hinzu kommt noch
ein Hauch von Blues und fertig ist ein Sound, der dir den Wind von
Freiheit um den Schädel wehen lässt, wenn du mit dem offenen Mustang
über den Highway fährst.
Wenn der Album Opener "Ready To
Roll" erklingt, bekommt man auch tatsächlich dieses Gefühl. Hier
geht es so richtig ab; der Groove in dieser Nummer lässt sofort
deinen Fuß im Takt tappen und die "dir vor die Füße geschmissenen"
Vocals geben dem Ganzen dann auch die entsprechende dreckige Note,
die es braucht, um alles hinter sich zu lassen und nicht ans Gestern
oder Morgen zu denken.
Wenn dieser Song verklungen ist, ist
aber leider auch schon das Highlight der Platte vorüber. Hörte man
zum Album-Start noch die Spielfreude des Vierers, so wirken die
folgenden drei Nummern eher wie Pflicht statt Kür und können dich
nur Ansatzweise mitreißen. Nicht falsch verstehen, auch diese Stücke
sind echte und starke Rock 'n' Roller, können aber halt nicht so
überzeugen und gehören eher in die Kategorie "Standard". Hier fehlt
einfach die Kraft, vor der die erste Nummer nur so strotz.
Etwas besser wird's dann wieder mit "Best In The West". Hier geht
man wieder schneller zu Werke, das Schlagzeug treibt die Nummer
schön nach vorn und die Gitarren sorgen ebenso für Melodie, wie für
einen gewissen "Sägefaktor". Hier wird auch der Bass sehr schön mit
eingebunden, was mir besonders gefällt.
"Six Hundred Sixty
Six" kommt dann wie eine Dampflock um die Ecke, hat einen schönen
Drive zu bieten und mach auch wieder richtig Laune. "Rattlesnake
Shake" würde ich fast auf eine Stufe mit dem Opener setzten, was
allerdings am Gesang scheitert. Hier wird die Stimme technisch
verändert (klingt für mich jedenfalls so), was ihr den dreckig
rotzigen Charme nimmt. Auch wenn es vielleicht zum Songtitel passt!?
Schade!
Mit "Run Home" hat man dann ein sehr langsames
"Blues"-Stück auf die Scheibe gepackt, welches für eine "Ruhepause"
sorgt. Hier gefällt mir die Stimme gar nicht, was aber
Geschmackssache ist.
Auch fehlt der schnodderige Unterton und der
Gesang ist einfach etwas zu hoch geraten. Da wäre eine Oktave
weniger mehr gewesen. Auch wieder schade für die ansonsten sehr gute
Nummer.
Die Produktion der Scheibe geht absolut klar, was
dann wieder für Pluspunkte sorgt. Man fängt das Feeling des R 'n' R
wunderbar ein, lässt alles sehr erdig klingen und es ist alles
andere als auf Hochglanz poliert. Wenn man weiß, dass Mike Fraser
(AC/DC, Aerosmith, Jimmy Page und Van Halen) seine Finger im Spiel
hat, war das allerdings fast klar, oder!?
Fazit:
"Wild At
Heart" ist ein Album, was eigentlich alles hat, was ein Scheibchen
in diesem Genre braucht, um an die Spitze zu marschieren. Leider
machen es die oben genannten "Abers" am Ende zwar zu einem wirklich
hörenswerten Album, lassen es aber nicht so wirklich aus der Masse
hervortreten. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass das die
Kanadier beim nächsten Mal besser machen werden!
Punkte: 7/10
Anspieltipp: Ready To Roll, Best In The West, Run Home (wem die
Stimme dort gefällt)
01. Ready To Roll
02. Livin' Free
03. White Devil
04.
Another Bottle
05. Best In the West
06. Six Hundred Sixty Six
07. Rattlesnake Shake
08. Run Home
09. Down at The Bottom
10. Kansas City Schuffle
Dyllan Villain – Vocals, Guitars
The Kid – Guitars, Backing
Vocals
Boozus – Bass, Vocals
Reese Lightning - Drums
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Autor: Thomas