Yiek - The Drive

Band: Yiek (D)
Genre: Hard Rock
Label: 7hard
Album Titel: The Drive
Spielzeit: 37:38
VÖ: 27.01.17

Yiek - The Drive

Yiek ist sicherlich generell ein ungewöhnlicher Name. Daraus macht die vierköpfige Truppe auch keinen Hehl, denn warum will man denn bitteschön gewöhnlich sein? Wer herausstechen und interessant sein will, muss sich heutzutage etwas einfallen lassen. Ob die Namensfindung nur durch die Rückkopplungen der defekten Stratocaster und dem verbundenen Lärm im Proberaum beeinflusst wurde, wird wohl Bandgeheimnis bleiben. Die Neugierde ist aber geweckt und mehr soll es ja auch nicht tun. Entscheidend ist ja schließlich, was das Debüt "The Drive" leisten kann.

Der Opener "Toxication Party" kommt cool, lässig, aber auch bissig daher. Dieser Song wird aber live eine richtige Wucht sein. Leider kann der Einstieg eben diese Wucht nicht ganz entfalten. Generell kann man aber zu fast jedem Song auf dieser Platte sagen, dass diese ein starkes Bühnenpotential haben. Oft merkt man Songs auf einer Platte an, ob diese es in ein Set für einen Gig schaffen. Hier fällt es schon etwas schwerer. Das Niveau ist immer gleich, dies ist sowohl Kompliment als auch Kritikpunkt zugleich. Kein Song sticht so stark heraus, um sich im Kopf festzubeißen. Aber es fällt einem auch sehr schwer, einen Ausfall ausfindig zu machen. Am besten hat mir dabei die zweite Single "Going Under – Going Down" und das schnelle "Into Wine" gefallen. Okay, eine Ausnahme muss ich dann doch zugestehen: es handelt sich um die Ballade "Let Me Go", welche sehr kreativ und klasse produziert ist. Kein übertriebener Pseudo-Herzschmerz, um einfach eine Quote zu erfüllen, sondern einfach nur ein klasse Song.

Handwerklich ist jedenfalls alles sehr geschickt und solide eingespielt. Die Truppe harmoniert gut und kommt dabei sehr sympathisch rüber. Dies ist vor allem der Melodienführung von Sänger Malte zu verdanken. Manchmal überrascht er angenehm, wenn man eine bestimmte Melodienfolge erwartet. Nicht intensiv, aber er gibt dem Ganzen einen angenehmen Stempel. Nur die Produktion ist etwas flach ausgefallen. Sie ist definitiv nicht schlecht, doch irgendwie ist es genau das, was man von einem Debüt erwartet hat. Der Grundklang ist gut, doch die Feinheiten könnten markanter sein. Das Schlagzeug hätte mehr Dampf gebrauchen können und auch der Bass geht in der Gitarrendominanz etwas unter. Ein weiterer Kritikpunkt ist die kurze Spieldauer von unter 40 Minuten. Nur selten knackt ein Song die 4 Minuten, das meiste spielt sich bei der Drei-Minuten-Grenze ab. Dadurch wird das Album sehr kurzweilig.

Fazit:
Das Debüt von Yiek ist sicherlich kein schlechtes Werk, vor allem da die Truppe sympathisch rüberkommt und die Songs ansprechend sind. Doch die etwas magere Produktion, die kurze Spieldauer und dass nur wenig hängen bleibt, lassen leider keine höhere Wertung zu. Aber ich bin zuversichtlich, denn die Truppe ist, wie gesagt, sympathisch und all meine Kritikpunkte kann man mit der nächsten Scheibe besser machen. Wer Fan von Danko Jones oder Queens of the Stones Age ist, sollte jedenfalls mal ein oder zwei Ohren riskieren. Bereuen würde man es nicht. Und ich bin mir sicher, live wird das eine ganz heiße Nummer.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipps: Into Wine, Let Me Go

Tracklist

01. Toxication Party
02. Little Bitch
03. Going Under – Going Down
04. The Drive
05. Spit It Out
06. (K)Night Riders
07. Soul To Sell
08. 5kingz
09. Black Fridayz
10. Into Wine
11. Let Me Go

Lineup

Malte - Vocals
Andy - Guitars
Jens - Bass
Aram - Drums

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