The Ominous Circle - Appaling Ascension

Intros sind ja immer so eine Sache. Mal passen sie gut, mal sind sie einfach nur nervig. Bestes Beispiel für letzteres ist das Intro zu "Appaling Ascension", dem Debütalbum der Portugiesen The Ominous Circle.

Das Feedback der Gitarre setzt ein, irgendwo im Hintergrund würgt sich irgendeine Kreatur zu Tode und im Vordergrund setzt eine dunkle und kratzige Stimme ein und quatscht dich zu. Ein bis zwei Minuten wäre das ja auszuhalten gewesen, aber man muss es unbedingt auf eine Länge von vier Minuten ziehen. Sei's drum, danach liefern die fünf umschleierten Herren aus Porto ordentlichen, gnadenlosen Death Metal.

Ja, nach diesem Intro hatte ich keine Idee, was da kommen mag. Dass mir dann in den ersten Sekunden von "From Endless Chasms" brachialer Old School Death Metal um die Ohren flog, das kam überraschend. Alles ist perfekt abgestimmt. Der werte Herr M.A. an den Drums heizt ordentlich ein und brilliert mit seiner dynamischen Spielweise. Die Riffs sind eingängig und gleichen einer voranrollenden Walze. Die tiefen Growls sitzen wie angegossen und geben dem Ganzen das abschließende Etwas. Aus dem sonnigen Porto ist man auf einmal in Skandinavien gelandet; wie passend, dass genau dann noch Soli in bester Grave-Manier die Gehörgänge bezirzen.

Ein bisschen untypisch sind allerdings die Songlängen. Diese fangen erst ab sechs Minuten an und gehen teilweise bis an die 10-Minuten-Grenze. Trotz dieser eventuell anmutenden Überlänge wird die Spannung gehalten. Entweder reihen sich Mid-Tempo-Passagen in die brachial schnelle Musik ein ("Poisen Fumes"), oder es wird gleich mal ein Gang zurückgeschaltet, damit wummernde Doom-Passagen Einzug halten können ("Consecrating His Mark").

Immer wieder fällt auf, wie gut The Ominous Circle mit dem Tempo arbeiten und daraus einen interessanten Spagat zwischen schnell und langsam schaffen. Nie verloren geht dabei die Kraft und Gewalt, die hinter der Musik steht und sich durch das komplette Album zieht.

Mit "Appaling Ascension" legen die fünf Herren hier schon mal ordentlich etwas vor für 2017. Durch das ganze Album hinweg wird gute Leistung und Death Metal in bester Manier geliefert. Von The Ominous Circle wird man noch einiges hören, da bin ich mir sicher.

Fazit:
Wenn ihr direkt zu Jahresbeginn spannenden und abwechslungsreichen Death Metal auf die Ohren haben möchtet, dann greift hier zu. The Ominous Circle liefern ihn in bester Manier.

Punkte: 9/10

Anspieltipps: From Endless Chasms, Consecrating His Mark