Victorius - Heart Of The Phoenix

Band: Victorius (D)
Genre: Power Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Heart of the Phoenix
Spielzeit: 45:25
VÖ: 13.01.2017

Victorius - Heart Of The Phoenix

Die Leipziger Victorius versprühen anno 2017 mit ihren nunmehr vierten Longplayer "Heart of the Phoenix" mächtig viele Funken. Aber ist es so simpel, hier 10 Punkte abzusahnen? So leicht werde ich es ihnen nicht machen.

Zugegebenermaßen machen es mir die Jungs aber auch nicht wirklich schwer, sie sofort zu mögen. Bereits nach den ersten forschen Tönen weiß ich, dass das, was ich da höre und hören werde, richtig gut finden werde. Die kommenden 45 Minuten beweisen mir, dass ich mit meiner Anfangsvermutung Recht habe.

Unglaublich druckvoll, verspielt und ultrakitschig ist das neue Album geworden. Allein ein Blick auf die Tracklist reicht schon, um die gesamte Palette klischeeüberladener Songtitel und –texte abzurufen. Doch seien wir mal ehrlich. Wenn ich mir eine Platte des Power Metal-Subgenres "episch" und "teutonisch" hole, dann erwarte ich auch solche Lieder und Lyrics. Aber mal vom Who-is-Who des Schattendrachenkönigsschwertes hinter dem Eisenhimmel weg und hin zum Wesentlichen.

Fangen wir heute mal mit den Drums an, die in typischer Power Metal Manier den Takt vorgeben und den Liedern ein wunderbares Gerüst geben. Variabel, auf den Punkt gebracht und durchaus in der Lage, das Tempo zu drossel und anzuziehen. Herzstück sind neben dem Gesang aber die Gitarren, die ansprechend und anspruchsvoll die Soli lockerleicht aus den Handgelenken schütteln. Die Refrains sind in ihrer Struktur so simpel gehalten, dass man sogar nach dem ersten Durchlauf der Platte schon bei der zweiten Wiederholung des Refrains mitsingen kann. Und wenn das nicht klappt, kann man immerhin sofort die Musik mitsummen. Wie gesagt, ist es simpel gehalten, doch die Refrains fügen sich perfekt in die restlichen Songstrukturen ein, sind perfekt platziert und haben trotz allem kein überheroisches Tamtam, sondern bleiben im Gleichklang des Gesamtwerkes des Liedguts. Einen Vergleich mit alten und neuen DragonForce oder auch HammerFall kann man an dieser Stelle durchaus ziehen.

Zum großen Finale gibt es dann noch eine geschmackvolle und vielleicht dafür teils etwas zu schnell gespielte Powerballade, die dennoch einen würdigen Abschluss für das Werk darstellt. Leider war für mich nicht herauszubekommen, wer die Duettpartnerin ist, doch bietet dies zu den anderen zehn Nummern eine gekonnte Abwechslung.

Für alle Fans mit zwei Euro mehr in der Tasche gibt es noch den Bonustrack "Flames of Armageddon" in der Digipak-Version, der mir aber zur Beurteilung nicht vorlag, den ich aber auch nicht benötigt habe, um die Punkte so zu verteilen, wie ich sie verteilt habe.

Fazit: 2016 sind leider sehr viele bedeutende Musiker verstorben, doch wenn ich Alben wie diese höre, dann bin ich absolut sicher, dass ich mir keine Sorgen um den Nachwuchs machen muss. Wenn die weiteren Veröffentlichungen in 2017 auch so ein Niveau bieten können, ist das Jahr mehr als gerettet.

Punkte: 10/10

Anspieltipps: alles

Tracklist

01. Shadowwarriors
02. Hero
03. End of the Rainbow
04. Die by my Sword
05. Sons of Orion
06. Heart of the Phoenix
07. Empire of the Dragonking
08. Hammer of Justice
09. Beyond the Iron Sky
10. Virus
11. A Million Lightyears

Lineup

David Baßin – Vocals
Dirk Scharsich – Guitars
Florian Zack – Guitars
Andreas Dockhorn – Bass
Frank Koppe - Drums

Informationen