Grave Digger - Healed By Metal

Die Totengräber aus Nordrhein-Westfalen sind eine fleißige Truppe. Anfang 2017 erscheint bereits ihr 18. Studioalbum mit dem prägnanten Titel "Healed By Metal". Ich war schon von dem 2014er "Return Of The Reaper" und dem darauf folgendem "Exhumination - The Early Years" positiv überrascht. Grave Digger stehen für traditionellen Sound und kontinuierliche Qualität in Sachen Teutonic Heavy Metal. Gespannt habe ich mir den neuesten Silberling in die heimische Anlage gepackt und mir reingezogen.

Chris Boltendahls Organ ist immer noch kräftig, wenn auch nicht mehr ganz so "kreischig" wie in früheren Zeiten. Dies finde ich jedoch nicht störend, da die Klangcharakteristik immer noch vollen Wiedererkennungswert hat. Sehr oft wird mehrstimmig gesungen, was den Titeln echte Power verleiht. Gitarrentechnisch wird wieder schön abwechslungsreich geschreddert und gefidelt, je nach Bedarf. Auch die Schießbude und der Bass drücken den ganzen Sound ordentlich nach vorne. Besonders angenehm ist das kaum hörbare Keyboard als solches. Die klassische Instrumentalisierung steht hier eindeutig an erster Stelle und im Vordergrund. Die Tastenorgel dient mehr als Soundteppich und zur Untermalung und nicht als Hauptinstrument.

Gleich der Opener hat echtes Mitgröhl-Potenzial im Refrain. Ein granatenstarker Schwermetall-Klassiker in rockiger Geschwindigkeit. Generell besitzen die Songs die typischen Trademarks der Herren. Diese vermitteln immer noch eine immense Spielfreude und ein echtes Geschick, Ohrwürmer zu zaubern (siehe u.a. die Anspieltipps). Besonders positiv fällt mir auf, dass die Stücke überwiegend in zackiger Geschwindigkeit daherkommen und echt antreiben. Lediglich der letzte Titel "Laughing With The Dead" ist schleppend-groovig und gediegen, was aber als Abschluss für so eine Platte auch echt in Ordnung geht.

Fazit:
Ein echt gelungenes Werk zum Jahresbeginn 2017. Die-Hard Fans dürfen hier bedenkenlos zugreifen. Traditioneller Teutonenstahl aus dem Hause Napalm Records, welcher mit echten Highlights aufwarten kann. Die Jungs können immer noch abrocken und haben auf der aktuellen Langrille keinen schwachen Titel abgeliefert. Die Scheibe hat ordentlich Druck auf dem Kessel!

Punkte: 9/10

Anspieltipps: Healed By Metal, Call For War, Ten Commandments Of Metal