Runemagick - Cycle Of The Dying Sun (Dawn Of Ashen Realms)
Band: Runemagick (S)
Genre: Doom / Death Metal
Label: Hammerheart
Records
Album Titel: Cycle Of The Dying Sun (Dawn Of Ashen Realms)
Spielzeit: 67:25
VÖ: 31.10.2025
Schwedens Doom-Deather Nummer eins, stehen zweieinhalb Jahre nach
dem großartigen "Beyond the Cenotaph of Mankind" mit Album 14 in den
Startlöchern. "Cycle Of The Dying Sun (Dawn Of Ashen Realms)" nennt
sich die Scheibe und setzt den Weg des Vorgängers fort. Zitat:
"Dieses Album steht sowohl für eine neue Ära als auch für ein neues
Kapitel und ist gleichzeitig eine natürliche Fortsetzung des Weges,
der auf "Beyond the Cenotaph of Mankind" eingeschlagen wurde, ein
Abstieg jenseits dieser Schwelle, in tiefere Bereiche des Lebens,
des Todes und des unbekannten Jenseits." Die Scheibe wurde dieses
Mal komplett im Alleingang von Nicklas komponiert und eingespielt.
Das Album umfasst insgesamt 10 Tracks mit über einer Stunde
Spielzeit, wobei leider die letzten 4 bzw. 3 Stücke nur auf CD und
digital erhältlich sind. Der Sinn erschließt sich mir hier nicht,
außer dass man etwas mehr verdienen möchte, denn der Vinyl-Fan muss
mindestens zweimal kaufen, wenn er alle Stücke haben möchte. Aber
sei es drum, die Musik auf dem neuen Runemagick-Album ist abermals
über jeden Zweifel erhaben und bietet dem Hörer Doom-Death der
Extraklasse.
Schwere Doom- und Death-Riffs schneiden dir tief
ins Fleisch und werden von nicht weniger mächtigen Drums unten
gehalten, sodass es gar keine Chance gibt, ihnen zu entkommen. Der
Bass, welcher ebenso tief im Dunkeln zu verorten ist, sorgt für
zusätzliche Tiefe und Nicklas’ Vocals dimmen das "Licht" dann
komplett runter. Auch wenn ich immer empfehle, die Scheiben mit
Kopfhörern anzuhören, so muss ich hier mal sagen: Über die
Soundanlage und in der richtigen Lautstärke bläst dich dieser
finstere Sound regelrecht weg, und solltest du stehen bleiben, wird
dir seine Wucht volle Kraft in den Magen schlagen, sodass du dich
vor Schmerz krümmst. Der Subwoofer wird deinen Raum sowas von
ausfüllen, dass dir Angst wird. Diese Tiefe in dem Sound bekommt man
sonst nur von den besten Funeral Doomern serviert.
Die
typische Monotonie des Death-Doom ist natürlich auch wieder
vorhanden, ohne aber den Hörer zu langweilen oder Eintönigkeit zu
erzeugen. Hier wird geschickt mit Tempo und Rhythmus gearbeitet, es
gibt diverse Breaks und mal ein paar flirrende Gitarren. Auch das
eine oder andere Heavy-Riff mischt sich unter den mächtigen Sound.
Gelegentlich wird eine Atmosphäre erzeugt, die in fast meditative
Klangwelten eintaucht. Auch wenn diese Momente nicht lang sind, so
setzen sie doch Akzente, die im Gedächtnis bleiben. Genau wie die
"spoken words" oder, wie es im Lineup zu lesen ist, "shamanic trance
voice" der Interlude "Ashes Realms", was eigentlich der
Schlusstrack, also das "Outro" des "Kernalbums" ist.
Die vier
letzten Stücke sind dann die oben schon erwähnten Bonustracks,
welche sich für meinen Geschmack musikalisch super in das Album
integrieren. Ja, "Spires of the Drowned Horizon" ist weniger
finster, aber genauso mächtig und schwer. Auch hier wird immer
wieder diese meditative Atmosphäre erzeugt, welche manchmal fast
beängstigend wirkt. "Embers of the Unwritten Dawn Part 1 und 2" sind
dann zwei Akustik-Stücke, welche einmal von einer Klaviermelodie und
weiblichen Vocals getragen werden (Part 1) und einmal durch die
Dulcimer, einer Kastenzither, und das Knistern eines Holzfeuers
(Part2).
Interessant ist dann das leider nur auf CD erhältliche
Demo "Beneath The Solar Embers". Hier hört man mal schön, was gute
Produktion und Mix ausmachen. Die Nummer hat alles, was Runemagick
ausmacht, hat aber einen "hellen" Sound und wirkt hauptsächlich bei
den female Vocals etwas dünn. Die "ungehobelte", raue Note steht dem
Teil aber gut. Da eine Demoversion und ohnehin nur Bonus, lass’ ich
den mal außen vor, was meine Wertung betrifft.
Der Rest der
Scheibe hat, schon fast selbstredend bei den Schweden, eine astreine
Produktion genossen, was den Sound mächtig und mit viel Druck durch
die Boxen presst, es aber auch zulässt, Details zu erforschen. Was
mir persönlich etwas zu kurz kommt, sind die Death Metal tyischen
Dissonanzen.
Fazit:
Auch mit dem neuen Werk verteidigt man
seinen Anspruch auf den schwedischen Doom-Death Thron. Man geht den
Weg, den man mit dem Vorgänger eingeschlagen hat, konsequent weiter,
wird noch dunkler, noch mächtiger, noch schwerer und versetzt das
Ganze mit zusätzlichen Stilelementen, welche meditative Momente und
beängstigende Atmosphäre erzeugen. Der Album-Titel "Cycle of the
Dying Sun (Dawn of Ashen Realms)" ist hier Programm. Dieses Album
löscht das Licht der Sonne und lässt zugleich das aschgraue Reich
auferstehen, dunkel, mächtig und angsteinflößend. Dieses Album
vertont den Anfang vom Anfang vom Ende.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: alles
01. Wyrd Unwoven
02. Old Bones
03. The Hollow Chant Of The
Seer
04. The Runestone’s Lament
05. Womb Of The Veiled Sun
06. Ashen Realms
07. Spires Of The Drowned Horizon*
08. Embers
Of The Unwritten Dawn (Part 1)*
09. Embers Of The Unwritten Dawn
(Part 2)*
10. Beneath The Solar Embers (Demo)**
*Bonustrack CD/Digital
**Bonustrack CD
Nicklas Rudolfsson - Vocals, Guitars, Bass, Synths, Drums
Guest Musician:
Dísa Draugurinn - Shamanic Trance Voice
Lussidotter - female Vocals
Louvrianne Roux - Dulcimer
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Thomas







