Thormesis - Nevertheless
Band: Thormesis (D)
Genre: Post Black Metal
Label: Soundbath
Productions
Album Titel: Nevertheless
Spielzeit: 39:44
VÖ:
19.09.2025
Anders als so manch andere Band, mussten sich Thormesis ihren
Platz im deutschen Pagan/Black Metal erarbeiten, ohne gehypt zu
werden. Anfangs von einigen Kritikern belächelt und als "Kopierer"
abgetan, sind die Franken ihren Weg gegangen und haben diesen Leuten
mehr als nur einmal bewiesen, was sie wirklich draufhaben.
Spätestens mit ihrem fünften Album "Trümmerfarben" (2017) haben sie
wohl auch den letzten Kritiker zum Schweigen gebracht. Vom Pagan
Black Metal der frühen Phase hat man sich mittlerweile hin zu Post
Black Metal weiterentwickelt, ohne dabei die eigenen Wurzeln zu
verlieren.
Mit dem nunmehr achten Studiowerk "Nevertheless"
zeigt die Band, um Songwriter, Vocalist und Gitarrist Konstantin,
einmal mehr, dass sie aus der Szene kaum noch wegzudenken ist. Schon
der Opener "Am Morgen, Wenn Die Sonne Untergeht" holt den Hörer
sofort ab. Melancholie paart sich mit brachialem Black Metal, die
Gitarren feuern schreddernde Riffs ab und groovige Drum-Salven
dringen durch die Boxen. Das Zusammenspiel der garstigen Black Metal
Vocals und des cleanen Gesangs passt hervorragend zur melodischen
Seite der Nummer und rundet das Stück gekonnt ab. So möchte man,
dass ein Album startet, denn das sorgt dafür, bei der Stange zu
bleiben.
"Entzweit" macht direkt da weiter und bietet ebenfalls
hochmelodischen, aber gleichzeitig harten Schwarzheimer-Sound.
Allerdings schleichen sich hier auch ein paar "klischeehafte"
Momente ein, was am Ende aber immer eine Geschmackssache des
jeweiligen Hörers ist und deshalb hier ohne Wertung bleibt.
Mit "Lonesome - A Distant Memory" zaubern uns Thromesis zusammen mit
Elende eine Post-Black-Metal-Nummer aufs Album, welche man fast als
Ballade bezeichnen kann. Einerseits mit einer melancholischen
"Schönheit" ausgestattet, verbreitet das Stück andererseits pure
Verzweiflung und die Atmosphäre sorgt für einen hymnischen
Charakter.
"Beyond The Veil" ist dann ein Stück, welches deutlich
macht, dass den Franken die Weiterentwicklung in Richtung
Post-Black-Metal sehr gut steht. Dieses Zusammenspiel zwischen
"zarten", atmosphärischen und düsteren Samples mit aggressivem Black
Metal und Melodiebögen, sowie das Wechselspiel mit den
unterschiedlichen Gesangsstilen setzen das Stück stark in Szene.
Eine ähnliche Ausstrahlung hat auch das Album abschließende
"Echoes".
Produktion und Mix sind relativ gut gelungen. Das
Album wird zwar ziemlich gut in Szene gesetzt, lässt es aber immer
wieder etwas zu rau klingen, sodass es Momente gibt, in denen es
eher "kratzt", als einfach nur rauen Charme zu vermitteln.
Fazit:
Mit "Nevertheless" beweisen Thormesis erneut, dass sie
sich nicht auf Erreichtem ausruhen, sondern weiterentwickeln und
offen für andere Einflüsse sind. Auf diesem Album vereinen sich
melancholische Zerrissenheit, brachialer Pagen und Black Metal mit
atmosphärischem Post Black Metal zu einem schwarzen Gesamtkunstwerk.
Trotz einer hochmelodischen Schlagseite, bleiben Härte und Wucht
immer auf oberstem Level und sorgen für einen mächtigen Sound. Und
wem die ganzen Feinheiten der Platte egal sind, dem sei gesagt: Das
Album haut voll rein und macht einfach Spaß.
Punkte: 8,5/10
Anspieltipp: Am Morgen, wenn die Sonne untergeht, Lonesome - A
Distant Memory, Beyond The Veil
01. Am Morgen, Wenn Die Sonne Untergeht
02. Entzweit
03.
Made Of Nothing
04. Honeymoon
05. Lonesome - A Distant Memory
(feat. Elende)
06. Fahnen
07. Beyond The Veil
08. Echoes
Konstantin "Travos" Krüger - Vocals, Guitars
Benjamin "Velsir"
Rupp - Guitars, Vocals
Andreas "Keltor" Bauer - Bass, Vocals
Markus "O.D." Rössner - Drums
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Autor: Thomas







