Krigsgrav - Stormcaller
Band: Krigsgrav (USA)
Genre: Blackened Doom Metal
Label: Willotip
Records
Album Titel: Stormcaller
Spielzeit: 51:55
VÖ:
19.09.2025
Die Texaner Krigsgarv gibt es mittlerweile über 20 Jahre und mit
"Stormcaller" erscheint dieser Tage ihr achtes Studiowerk. Da ich
die Truppe bis dato noch nicht kannte, habe ich mich natürlich etwas
schlau gemacht. In den Anfängen war man noch im Black Metal zu
Hause, hat sich mit der Zeit aber anderen Stilrichtungen geöffnet
und lässt sich heute gar nicht mehr so spezifisch einordnen. So
sollte man die im Review-Kopf genannte Genrebezeichnung eher als
grobe Ausrichtung denn als geschlossene Schublade sehen.
Schon der Opener "Huntress Of The Fire Moon" lässt erahnen, was den
Hörer in den nächsten fast 52 Minuten erwartet. Schwere, finstere
Riffs, mächtige Drums, ein pumpender Bass und harsche Vocals dringen
an dein Ohr und der raue, stonermäßige Sound färbt das Ganze noch
schwärzer, als es ohnehin schon ist. Die mehrstimmigen Vocals sorgen
hauptsächlich mit den "verendent" klingenden für eine morbide
Stimmung. Das Titelstück geht dann noch rasanter zu Werke. Hier
bestimmt das Schlagzeug die Nummer etwas mehr als die Gitarren,
wodurch das etwas viel getriggert wirkt. Dies tut der
Durchschlagskraft des Songs allerdings keinen Abbruch. Im hinteren
Teil der Nummer variiert man dann im Tempo, nimmt ordentlich Fahrt
raus, baut einen leicht monotonen Touch ein und lässt die Nummer mit
"Regenrauschen" ausklingen, was der Abwechslung zugutekommt.
Das erste Highlight der Scheibe ist dann "Twilight Fell". Hier
zeigen Krigsgrav mit wunderbaren Leads ihre melodische Seite, welche
einen hervorragenden Kontrast zur rauen, tiefschwarzen des Songs
bildet und einen Funken Hoffnung in die düstere Stimmung packt. Im
nächsten Stück "None Shall Remember Your Name" begibt man sich dann
etwas mehr in Richtung Death/Doom und wird noch mal eine Spur
finsterer, als man eh schon ist. Hier werden die Leads dann als
akzentgebendes Element eingesetzt, was etwas Licht in die Dunkelheit
zaubert und die Nummer entsprechend auflockert. Hier sorgt die
Akustikgitarre zum Ende hin noch einmal für einen Aha Moment.
Der Black Metal-lastige "Bay Of The Barghest" weiß mit mächtig
Groove zu punkten. Er überzeugt aber ebenso mit einer
hintergründigen, flirrenden Gitarre, sowie einem sanften
Clean-Vocal-Part. Vor allem das Solo im mittleren Teil, das sich
auch am Ende noch mal unter die restlichen Instrumente mischt, fräst
sich regelrecht ins Hirn. Diese Nummer ist das abwechslungsreichste
Stück der Platte und zeigt eindrucksvoll, wie breit aufgestellt das
Quartett ist.
Das schwere "Womb:Death:Dawn" schließt das
Album mit einem mächtigen Doomer ab, welcher an Finsternis kaum zu
topen ist. Kernige, tief gestimmte Gitarren braten die Riffs
regelrecht in die Rille der Platte und drücken den Hörer so was von
in den Sessel, dass er nicht mehr in der Lage ist, aufzustehen. Wenn
das Tempo dann etwas angezogen wird, kommt ein mächtiger Groove in
die Nummer, der für ebenso mächtiges Rübe-Wippen sorgt. Aber auch
hier gibt es wieder einen Aha-Moment in Form einer feinen
Lead-Gitarre. Ein solches Doom-Brett bekommt so manche reine Doom
Band nicht hin. Ganz stark!
Produktionstechnisch bewegt man
sich, wie oben schon erwähnt, etwas in der Stoner-Ecke. Das Raue im
Sound sorgt einerseits für die Betonung der finsteren Ausrichtung
der Musik, andererseits lässt dies die Platte an manchen Stellen
etwas "unsauber" klingen, wo ein klarerer Sound vielleicht passender
gewesen wäre. Am Ende aber auch immer Geschmacksache, des jeweiligen
Hörers.
Was beim ersten Hören noch etwas gewöhnungsbedürftig
erscheint, stellt sich am Ende doch als relativ passend heraus.
Diese Scheibe wächst mit jedem Durchlauf.
Fazit:
"Stormcaller" ist ein tiefschwarzes Album, welches die
verschiedensten Richtungen des Black-, Death- und Doom Metal mit
Einflüssen von Stoner und Shoegaze verbindet. Hier fließt alles mit
ein, was die Band in ihrer zwanzigjährigen Geschichte an
musikalischen "Eingebungen" gesammelt hat. Herausgekommen ist ein
abwechslungsreiches Album voller Dunkelheit und morbider Stimmung,
welches aber auch immer wieder einen Funken Hoffnung versprüht.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: Twilight Fell, Bay of the
Barghest, Womb:Death:Dawn
01. Huntress Of The Fire Moon (feat. Jens Rydén)
02.
Stormcaller
03. Twilight Fell
04. None Shall Remember Your
Name
05. Bay Of The Barghest
06. The Tonic Of Wilderness
07. Ghosts
08. Womb:Death:Dawn
Justin Coleman - Vocals, Guitars
Cody Daniels - Guitars
Wes
Radvansky - Bass
David Sikora - Drums, Clean Vocals
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Thomas







