Void - Forbidden Morals

Nach der starken Scheibe "Horrors of Reality" (2022) ist "Forbidden Morals" das zweite Album der Thrasher aus Louisiana. Das Teil ist, um es mal vorwegzunehmen, sehr geil geworden.

Ich fühle mich sofort in das Jahr 88 versetzt, als eine für mich Götterband wie REALM mit "Endless War" eines DER Alben rausgehauen hatte. Und genau diese Mischung aus Speed, Thrash und US-Metal zelebrieren VOID genauso gekonnt wie eben diese REALM. Ok, etwas von der Klasse des oben genannten Hammeralbums fehlt noch, aber das hier ist auch erst die zweite Scheibe von Void.

Die Truppe prügelt sich nicht ständig mit Dauerfeuer durch die Songs, aber wenn, dann bricht die Hölle los. Und immer mit sehr geilen Riffs veredelt, die zwischen epischen und düster melodischen Harmonien abwechslungsreich das Ganze gekonnt abrunden. Neben dem Gesang, der einfach 80er-Jahre-Metal der geilen Sorte ist, bringen die Klampfen hier das gewisse Flair rein, welches gelegentlich etwas von Testaments "The Legacy" durchblitzen lässt. Zu hören am besten beim Wahnsinns-Track "Judas Cradle".

Die Band kann aber auch schwer, langsam und zäh wie ein Lavastrom den Gehörgang durchblasen. Sogar vor balladesken Tönen schrecken VOID nicht zurück und zaubern eine sehr geile Power-Nummer im Stil ruhiger Metal Church aus dem Hut.
Überhaupt macht den Reiz der Scheibe eben diese sehr gekonnten Spannungsbögen zwischen Geschwindigkeit, episch anmutenden Arrangements und Spielraffinesse aus, die immer auch etwas Progressives hat.

Fazit:
Ich bin schon jetzt sehr gespannt auf die nächste Scheibe. Denn das hier ist schon mal sehr geil gespielt, arrangiert und mit Raffinesse und Spielwitz garniert. Die fette Produktion macht das Ganze rund. Das Teil entfaltet seine gesamte "Schönheit" erst nach mehrmaligem Durchlauf, aber dann umso gewaltiger. Very well done!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles