Impureza - Alcázares
Band: Impureza (F)
Genre: Death Metal
Label: Season Of Mist
Album Titel: Alcázares
Spielzeit: 49:02
VÖ: 11.07.25

2004 in Orléans von Lionel Cano Muñoz gegründet, bewegt sich
Impureza im sogenannten Hispanic Metal. Ein Begriff, der wohl nur
wenigen geläufig sein wird, handelt es sich doch um einen eher
untypischen Stil im extremen Metal. Die Franzosen (mit spanischen
Wurzeln) verbinden hier hauptsächlich Death Metal mit spanischer
Musik, welche von der andalusischen Kultur und Flamenco inspiriert
ist. Die Lyrics kommen passend zur Musik auch auf Spanisch daher.
Das Ganze nennt sich "Alcázares" und beginnt mit "Verdiales",
einem Intro mit klassischer spanischer Gitarre, bei dem man eine
Flamenco-Tänzerin vorm geistigen Auge haben kann, wie sie auf einer
Hazienda auf der Terrasse tanzt. "Bajo Las Tizonas De Toledo"
startet dann auch mit einem Flamenco-Rhythmus, nur eben extremer und
mit elektrischen Gitarren. Das Stück ist ein treibender Death
Metaller mit kraftvollen Riffs, mächtigen Drums und fiesen Death
Growls. Aufgelockert wird das Stück dann, neben den spanischen
Akustik-Gitarren und klarem Gesang, auch mit flirrenden E-Gitarren
und einem eingängigen Chorus.
So und so ähnlich geht man in
den meisten Songs der Platte zu Werke. Allerdings versteht man es
geschickt, den klassischen, spanischen Momenten nicht zu viel Raum
zu geben, was dazu führt, dass die Songs trotz dieser Elemente immer
wuchtiger Death Metal bleiben. Wenn dann eine Nummer keine dieser
Elemente aufweist, dann werden die Death Metal Riffs so gestrickt,
dass man das andalusische Flair verbreitet. Schönes Beispiel dafür
bietet "Covadonga".
In "Reconquistar Al-Ándalus", welcher als
mächtiger Death Metaller startet, hat dann in der Mitte einen
ruhigen Akustikpart, welcher neben dem klassischen Spanien-Touch
auch ein wenig Mystik versprüht. Dies lockert das Ganze geschickt
auf, ohne dass es kitschig wird. Das Intermezzo "Murallas" teilt das
Album und lässt die "Tänzerin" vom Intro wieder erscheinen.
Der zweite Teil des Albums wird dann mit "La Orden Del Yelmo Negro"
eingeleitet. Eine Nummer, welche wie eine Mischung aus Death- und
Heavy/Power Metal daherkommt. Hier weiß man auch mit einem feinen
Soli Akzente zu setzen. Mal kommt der Song brutal und mächtig daher,
zeigt auf der anderen Seite aber auch Eingängigkeit und prägende
melodische Momente, welche durch den Klargesang verstärkt werden.
Das vorletzte Stück "Ruina Del Alcázar" ist dann noch mal ein
Intermezzo, bei dem die "Tänzerin" auftaucht, bevor "Santa
Inquisición" das Album, mit dem für mich mächtigsten Death Metaller
der Platte abschließt, auch wenn er zum Ende mit weniger harten
Riffs und Klargesang aufwartet.
Fazit:
Die "spanischen"
Franzosen liefern mit "Alcàzares" ein "etwas anderes" Death Metal
Album ab, welches extremen Metal geschickt mit spanischer Klassik
und andalusischem Flair verknüpft. Impureza gehen dabei clever zu
Werke und sorgen dafür, dass die knapp 50 Minuten kurzweilig sind
und auch mit dem einen oder anderen Part im Gehörgang bleiben. Dank
der sehr sauberen Produktion und einem ausgewogenen Mix kommt alles
druckvoll und wuchtig durch die Anlage, lässt aber auch die "zarten"
Klänge schön zur Geltung kommen. Wer zur Abwechslung mal etwas
anderen extremen Metal möchte, der sollte sich diesen
Todes-metallischen "Flamenco" gönnen.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: Bajo Las Tizonas De Toledo, Reconquistar Al-Ándalus,
Santa Inquisición
01. Verdiales
02. Bajo Las Tizonas De Toledo
03. Covadonga
04. Pestilencia
05. Reconquistar Al-Ándalus
06. Murallas
07. La Orden Del Yelmo Negro
08. Castigos Eclesiásticos
09. El
Ejército De Los Fallecidos De Alarcos
10. Ruina Del Alcázar
11. Santa Inquisición
Esteban Martín - Vocals
Lionel Cano Muñoz - Guitars
Florian
Saillard - Bass
Guilhem Auge - Drums
Guest Musicians:
Xavier Hamon - Percussion
Louis Viallet - Orchestration
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Thomas