Inhuman Condition - Mind Trap
Band: Inhuman Condition (USA)
Genre: Death Metal
Label: High Roller
Records
Album Titel: Mind Trap
Spielzeit: 31:08
VÖ: 27.06.2025

Gegründet 2020 haut das Trio Inhuman Condition mit "Mind Trap" ihr
bereits drittes Album in die todes-metallische Landschaft. Genau wie schon
beim 2021er-Debüt ist die Spielzeit der Scheibe mit knapp über einer
halben Stunde allerdings eher auf EP-Niveau. Der Bandname ist im Übrigen
von der gleichnamigen Massacre EP aus dem Jahre 1992 übernommen worden. Ob
das jetzt gewählt wurde, weil man in eine ähnliche musikalische Richtung
geht oder weil es einfach gut zu den Themen und Death Metal passt, kann
ich nicht sagen. Vielleicht war man von der EP auch einfach nur
begeistert? Es wird wohl aber mit daran liegen, dass alle drei Mitglieder
der Band auch bei Massacre ihre Erfahrungen gesammelt haben. Wobei Jeramie
und Taylor nur 2019/20 mit von der Partie waren, während Bassmann Terry zu
verschiedenen Zeiten bei den Florida-Kollegen gewirkt hat.
Schon
der Opener "Severely Lifeness" verbreitet von der ersten Sekunde an Old
School Feeling. Kernige Death Riffs, verbunden mit groovigem Rhythmus,
bestimmen die Nummer, welche sich im Midtempo bewegt und mächtig und hart
nach vorn geht. Die Growls kommen schön fies daher und fügen sich nahtlos
ins stimmige Gesamtbild ein.
Im weiteren Verlauf der Scheibe geht man
zwar immer ähnlich vor, spielt aber geschickt mit Tempo, Breaks und
Dissonanzen und vermag es, melodische Momente zu erzeugen. "Face For
Later" galoppiert regelrecht voran und weiß mit einer prägenden
Gitarrenlinie Akzente zusetzen. Auch das Solo und das Sprachsample sorgt
für "Aha-Momente". "Godship" habt dann wieder diesen schweren Groove und
lässt die Rübe wippen. Hier gibt es dann auch schon mal ein paar
"Scratcher" auf der Gitarre zu vernehmen. Das Stück stampft mächtig durch
die Boxen, überrascht dann aber auch mal mit einem
Geschwindigkeitsausbruch. "Mind – Tool – Weapon" ist das variabelste Stück
der Platte und hat das stimmigste Songwriting verpasst bekommen. Hier
passt einfach alles zusammen und man vereint alle Trademarks des
Florida-Death-Metal.
"Sience Of Discontent" bringt dann schön die
dissonante Seite des Ganzen zum Vorschein und trägt auch immer mal einen
Hauch europäischen Death Metal in sich. Auch hier weiß man mit einem
feinen Solo, welches vertrackt, verzerrt, aber auch mit einem melodischen
Moment daherkommt, einen prägenden Akzent zu setzen.
Was direkt
auffällig ist, ist die starke Produktion des Ganzen. Die Band, welche die
Platte im eigenen Studio produziert hat, hat nichts dem Zufall überlassen,
alles kommt sehr sauber durch die Anlage, ohne dabei steril zu wirken. Die
Instrumente lassen sich alle wunderbar auseinanderhalten und man kann
sogar kleine Nuancen heraushören, ohne dafür den Kopfhörer zu bemühen. So
kann man z. B. auch hören, dass in "Obscurer" die Drums ein wenig zu sehr
getriggert sind.
Fazit:
Sicher geben auch Inhuman Condition in
ihrer Musik Altbewährtes zum Besten, aber sie verweben das zu ihrem
eigenen Konstrukt. Somit ist "Mind Trap" ein mächtiges, druckvolles und
wütendes Stück Death Metal geworden. Das variable Songwriting weiß mit
jedem Song eigene Akzente zu setzen, auch wenn die Stücke alle viele
Gemeinsamkeiten aufzuweisen haben. Dies macht die Platte sehr interessant,
wenn man denn richtig zuhört. "Mind Trap" funktioniert aber auch zum
Nebenbeihören, weil sie einfach ordentlich ballert und keine Gefangenen
macht.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: Face For Later, Mind – Tool
– Weapon, Sience Of Discontent
01. Severely Lifeless
02. Face For Later
03. GodShip
04. The
Betterment Plan
05. Mind – Tool – Weapon
06. Chaos Engine
07.
Recollections Of The Future
08. Obscurer
09. Science Of Discontent
Jeramie Kling - Vocals, Drums
Taylor Nordberg - Guitars
Terry
Butler - Bass
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Thomas