Ravine - Chaos & Catastrophes

Band: Ravine (USA)
Genre: Stoner / Sludge Metal
Label: Ripple Music
Album Titel: Chaos & Catastrophes
Spielzeit: 47:55
VÖ: 20.06.2025

Ravine - Chaos & Catastrophes

Gegründet 2018 und mit der selbst betitelten EP 2019 ein erstes "Lebenszeichen" in die Szene gesendet, kommt knapp 6 Jahre später nun das full lenght Debüt der Portland Stoner Ravine unters Volk. "Chaos & Catastrophes" nennt sich das gute Stück und bedient mit seinem rauen und "verwaschenen" Sound Freunde des Genres in bester Manier.

Fünf Stücke, wobei das kürzeste auch schon 7:20 Minuten lang ist, fahren so ziemlich alles auf, was man im Stoner, Sludge und Doom so kennt. Mal rau und groovig, mal schwer und schleppend, aber immer hart und mit Wucht kommen die Riffs daher. Der Bass sorgt für einen "warmen", erdigen Sound und betont das dunkle Klangbild.
Der Wechsel am Mikro steht der Musik Ravines hervorragend. Im Gegensatz zu den klaren Vocals vom ersten Sänger Daren sind Pauls Vocals dunkler und kommen genauso rau daher wie die Musik. Gelegentlich hat man den Eindruck, er wirft sie dir direkt vor die Füße. In schweren Doom Momenten wie in "Ennui" haben sie auch mal einen verzweifelten Unterton. Auch in dieser Nummer zeigt sich das Gespür der Band, im richtigen Moment eine Änderung vorzunehmen, um den Hörer vom "skippen" abzuhalten.

Die relativ komplexen Kompositionen ziehen sich trotz einiger Längen nicht unnötig oder lassen gar Langweile aufkommen. Sicher gibt es Momente, in denen ein gewisser Grad an Monotonie vorherrscht, doch immer, wenn man das Gefühl hat "jetzt reicht’s", kommt der Moment, wo ein Break, ein Taktwechsel oder eine Tempoänderung dieses Gefühl erlöschen lässt. Auch, das eine oder andere Solo sorgt für Abwechslung.

Auch wenn das Album als Titel Chaos und Katastrophen erhalten hat, so zeugt die Musik doch eher von durchdachten "Spielzügen". Natürlich gibt es Genre-mäßig immer das einer oder andere "Chaos", vor allem wenn die Gitarren gelegentlich Dissonanz versprühen, das Ganze wirkt aber erstaunlich stimmig, genau wie auch die Produktion. Hier wird alles so in Szene gesetzt, dem Genre gerecht zu werden und es den "Forschern" unter euch zu ermöglichen die Musik ausgiebig zu erkunden.

Fazit:
Das full lenght Debüt von Ravine ist mehr als nur gelungen. Stoner, Sludge und Doom verschmelzen hier zu einer feinen Symbiose, lassen aber auch immer wieder ihre eigenen spezifischen Genre-Trademarks in den Vordergrund rücken. Bisweilen klingt das wie eine Stoner/Sludge-Version von Motörhead oder Black Sabbath, lässt aber auch die Handschrift Ravines erkennen. Vor allem die dunklere Note im Vergleich zur EP steht der Band gut zu Gesicht. Dies dürfte nicht nur an Pauls Gesang liegen. Auch wenn noch viel von anderen Genre-Vertreten im Sound erkennbar ist, lässt dieses Albumdebüt viel Potenzial erkennen. Genrefreunde sollten die Portländer definitiv im Auge behalten.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Conjure, Ennui, Contagion

Tracklist

01. Deliver
02. Conjure
03. Ennui
04. Prophecy
05. Contagion

Lineup

Paul Dudziak - Vocals
Nico Schmutz - Guitars
Justin Morgan - Guitars
Dylan Wills - Bass
Matt Amott - Drums

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