Valdrin - Apex Violator

Band: Valdrin (USA)
Genre: Melodic Black Metal
Label: Avantgarde Music
Album Titel: Apex Violator
Spielzeit: 29:29
VÖ: 20.06.25

Valdrin - Violator

Bei der neuen Veröffentlichung "Apex Violator" der Amis Valdrin handelt es sich um eine EP, welche der nächste Teil ihrer selbst erschaffenen Sience-Fiction-Saga darstellt. In dieser durchquert der Held Valdrin Ausadjur und sein manipulativer Gegenspieler Nex Animus mehrere Welten, vereint durch den Wunsch, allen spirituellen Grenzen und Zwängen zu entfliehen. Als Valdrin in seine Heimat, das himmlische Königreich Ausadjur, zurückkehrt, erreicht Nex ebenfalls die Animus-Höhle, und so beginnen die gleichzeitigen Ereignisse von "Throne of the Lunar Soul" (dem letzten Album) und "Apex Violator". Dies nur in Kurzform zum Verständnis, dass das letzte Album und diese EP hier unabdingbar verknüpft sind.

Musikalisch geht man gewohnt mit komplexen Kompositionen zu Werke. Schreddernde Black Metal Gitarren geben den Ton an, mal keifende, mal kehlige, garstige Vocals betonen Unheil, Zerstörung und Katastrophe und verbildlichen den Kampf der Gegenspieler dieser Saga wunderbar. Das Schlagwerk ballert sich durch die Nummern, als gebe es kein Morgen, wird aber in den richtigen Momenten auch mal nur als Taktgeber integriert oder lässt die "Kessel" einfach scheppern. Gelegentlich schleicht sich auch mal eine gewisse Monotonie ein, welche aber gut zum Gesamteindruck passt. Der songdienlich eingesetzte Bass verleiht dem Ganzen eine gewisse Tiefe, ohne der Musik ihrer Kälte zu berauben, und mit diversen Soundscapes wird die Musik unterlegt. Dies ergibt immer wieder einen etwas überladenen Sound, aber verleiht der Scheibe auch einen gewissen spacigen Anstrich, was gut zum Science-Fiction-Charakter der Valdrin-Saga passt.

Gelegentlich weiß man auch mal Groove-Momente zu erzeugen, wie etwa in "Black Imperial Smoke", dann wippt die Rübe automatisch mit. Wenn dann die eine oder andere Dissonanz auftaucht und ein gewolltes Chaos entsteht, lässt sich hauptsächlich unterm Kopfhörer die Komplexität der Stücke deutlich vernehmen, was auch ein Verdienst der passenden Produktion ist. Hier hat man es wirklich gut verstanden, Old-School-Charakter und Moderne gleichwertig in Szene zu setzen und so einen zeitlosen Sound erschaffen. Wobei ein großer Teil der Old School Note aufs Konto der Vocals geht, welche auch mal an Szenegrößen der 90er erinnern.

Die fünf Stücke der EP kommen zwischen 5:03 und 7:34 Minuten daher und lassen viel Raum für Abwechslung. Den monotonen Momenten stehen Breaks, Soli und Tempowechsel gegenüber, was die halbe Stunde relativ kurzweilig macht. Der Melodieanteil der Nummern ist zwar sehr hoch, aber aufgrund der "vertrackten" Kompositionen eher hintergründig und schwer zu fassen, was vornehmlich an den bereits erwähnten überladenen Momenten liegen dürfte.

Fazit:
"Apex Violator" liefert energetische, komplexe Kompositionen voller Unheil und Zerstörung. Valdrin führen ihre Ausadjur-Saga eindrucksvoll fort und verpacken deren Kapitel in ein dunkles, kraftvolles Gewand aus kaltem Old School- und modernen, melodischen, von Soundscapes untermalten Black Metal mit spaciger Note. Für all die, die die Alben der Truppe schon im Regal haben, ist diese EP Pflicht und alle, die Gefallen dran finden, sollten sich auch die Alben zulegen. Denn hier gehört einfach alles zusammen und funktioniert einzeln nur für "Massen-Konsumenten".

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Black Imperial Smoke, Veins of Akasha

Tracklist

01. Poison Soul Vents
02. Black Imperial Smoke
03. Ignite the Murder Shrine
04. The Muttering Derelict
05. Veins of Akasha

Lineup

Carter Hicks - Vocals, Guitars, Keyboards
Colton Deem - Guitars
James Lewis - Bass
Ryan Maurmeier - Drums

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