Nightbearer - Defiance
Band: Nightbearer (D)
Genre: Melodic Death / Black Metal
Label:
Testimony Records
Album Titel: Defiance
Spielzeit: 46:08
VÖ:
13.06.2025

Die Paderborner "Nightbearer" kommen dieser Tage mit ihrem dritten
Album zum Händler eures Vertrauens. "Defiance" nennt sich das Werk und ist
inspiriert von der "His Dark Materials"-Trilogie des englischen Autors Sir
Philip Pullman. So auch der Name des ersten Songs der Platte.
Zitat
Label-Info: "Die Texte stellen wichtige Charaktere und Ereignisse der
Handlung vor, die sich auf einer tieferen Ebene um die Befreiung der
Menschheit von der Unterdrückung durch die Religion dreht." Genauso
vielschichtig wie diese Charaktere und Ereignisse sind, genauso ist auch
das Album geworden.
Das Album startet mit dem zarten Akustik-Intro
"Dust". So zart dieses daherkommt, so mächtig bricht dann "His Dark
Materials" über dich hinein. Dieser hoch melodische und doch brutale
Deather mit deutlich schwarzem Anstrich lässt schon erahnen, wie
vielschichtig das Album wird. Hier gibt es nicht nur schreddernde und
druckvolle Black- und Death-Riffs, sondern auch feine Heavy Parts und
große Melodien, welche auch schon mal epischen Charakter haben.
Neben
den Gitarren gehört natürlich auch das Schlagzeug zum Grundgerüst der
Nummern. Hier wird so ziemlich alles aufgefahren, was das Genre ausmacht,
von Blastbeats und Doublebass, oder auch amtlichen Groove ist hier alles
dabei. Der Bass gibt dem Ganzen eine druckvolle Tiefe und die Vocals,
welche die Death Growls genauso überzeugend darbieten wie die Black Metal
typischen, garstigen kehligen Vocals, könnten passender nicht sein.
Der Titelgeber "Definace" spielt geschickt mit Tempo und
Genre-typischen Elementen. Die Symbiose aus Death und Black wird hier noch
mit einer Prise Doom gewürzt, was das Stück zusätzlich interessant macht.
Diese Doom Note ist dann in "One Church Over All" nochmal um einiges
deutlicher und es gibt den bereits angesprochenen Groove, welcher deine
"Rübe" schön im Takt wippen lässt.
Hier gibt es einige Dissonanzen zu
vernehmen, was hervorragend zur Nummer passt, aber auch eine kleine feine
Melodie sorgt für einen zusätzlichen Akzent.
"Reign Supreme" ist
ein schönes Beispiel für eine feine Kombination aus mächtigem Death Metal
und getragenen Melodien. Hier gibt es dann auch mal "flirrende" Riffs, was
wiederum der Abwechslung zugutekommt. Wunderbar auch die Sologitarre im
hinteren Teil des Stücks. Auch die großartige Melodie in "Under The Sun Of
War" ist eines der Highlights der Platte.
Ein Stück wie "Ascension"
überzeugt mit einer Kombi aus sanften, ruhigen Momenten, schweren Doom
Elementen und brachialem Death Metal, welcher aber auch immer einen
schwarzen Anstrich aufweist. Auch hier gibt es, trotz aller Wucht und
Härte, immer auch viel Melodie zu vernehmen. Im Mittelteil gibt es auch
wieder diesen epischen Touch. Der schöne Akustik-Part gibt dir dabei eine
Verschnaufpause in dem 9:38 Minuten langen Stück. Auch hier überzeugt das
Solo im hinteren Teil.
Das Highlight schlechthin, was Melodik und
Eingängigkeit angeht, ist dann "Until We Meet Again". Diese Gitarrenarbeit
ist wirklich herausragend und steht Meistern wie Axel Rudi Pell und Co. in
nichts nach. Dieses Stück zeigt eindrucksvoll, wie man den Hörer mit
Instrumentalstücken direkt abholen und mitreißen kann. Ganz stark!
Der
mächtige und variable "Republic Of Heaven" schließt das Album und setzt
auch hier mit einem feinen Solo einen hoch melodischen Akzent.
Fazit:
Nightbearer sind mächtig, druckvoll, brutal und garstig
einerseits und melodisch, zart und verspielt andererseits. Am Ende fördert
dies ein vielschichtiges Album zutage, was mit komplexen Kompositionen und
mächtigen, schwarz angestrichenen Death Metal aufwartet. Dieser kommt
dabei extrem melodisch daher, ohne dem Album seine Wucht zu nehmen. Die
schweren Doom-Momente tun dabei ihr Übriges. Wenn das "Klischee", dass das
dritte Album einer Band wegweisend ist, zutrifft, dann können wir uns auf
weitere großartige Platten freuen. Große Kunst, die unbedingt auf den
Einkaufzettel gehört!
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Alles
01. Dust (Intro)
02. His Dark Materials
03. Defiance
04. One
Church Over All
05. Dying Knows No Bounds
06. Reign Supreme
07.
Under The Sun Of War
08. Ascension
09. Until We Meet Again
10.
Republic of Heaven
Michael Torka - Vocals
Dominik Hellmuth - Guitars
Tristan
Schubert - Guitars
Florian Böhmfeld - Bass
Manuel Lüke - Drums
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Thomas