Trivax - The Great Satan
Band: Trivax (IR/GB)
Genre: Death / Black Metal
Label: Osmose
Productions
Album Titel: The Great Satan
Spielzeit: 42:29
VÖ:
30.05.2025

Es gibt Reviews von Black-Metal-Bands, die du schreibst während die
Scheibe zum "paarundfünfzigsten" Mal läuft, und das Konzept ist klar, Tod
und Teufel, das ganze Feuer und Hölle Ding und Satan ist der Chef; kurz
gesagt.
Bei Trivax, ursprünglich aus dem Iran stammend und nun in
England ansässig (was die Recherche so ergab), ist das schwarz-metallische
Konzept ein gänzlich anderes. Zu diesem Zweck und um die Wichtigkeit (!!)
zu unterstreichen, MÖCHTE und MUSS ich die Band-Info hier wiedergeben,
bevor wir zur Musik kommen:
''The Great Satan'' ist nicht mit einem
typischen Black-Metal-Titel zu verwechseln, sondern ein klares Statement
zur dunklen Seite des Islam, zu den Unruhen im Nahen Osten, insbesondere
zur verheerenden islamischen Revolution 1979 im Iran unter der Führung der
Mullahs. Das Cover zeigt Ayatollah Khomeini als den Großen Satan,
verantwortlich für unerbittliche Unterdrückung sowie unzählige Todesfälle,
darunter auch Kinder (wie in Operation Ramadan dargestellt), durch
religiösen Extremismus und Betrug. Brennende Moscheen im Hintergrund des
Artwork unterstreichen die verbitterte Vision der Band. Dies ist kein
Fantasy-Satanismus, sondern reale Finsternis.
"*nuff said" und hiermit
ist die politische Agenda der Band auch gesagt und dargestellt.
So,
"fuck politics, let the music do the talking!" Und hier ist es sehr
spannend, weil orientalische Bands immer dieses gewisse Etwas (orient.
Instrumente und Harmonien) haben, welches ihre Musik immer
abwechslungsreicher gestaltet als bei anderen Bands des gleichen Genres.
Ok, Trivax ballern sich durch ihre Arrangements, haben aber immer sehr
abwechslungsreiche Melodie- und Harmoniebögen, um das Dargebotene nie
stumpf wirken zu lassen, wie es einige ihrer BM-Kollegen so zelebrieren.
Ich möchte die Scheibe auch nicht als reines Black Metal Album sehen,
denn das wird dem inhaltlichen Anspruch und den wirklich spannenden und
sehr abwechslungsreichen Arrangements nicht wirklich gerecht. Man hört
hier ein wenig gemäßigte Behemoth, dort etwas Machine Head und sogar eine
Prise punkige Attitüde. Sicher werden die typischen Black Metal
Stereotypen bedient, aber dies immer gepaart mit intelligenten
Gitarrenriffs, die sich ins Gehirn schreddern und fast ein wenig
progressiv wirken. Auch der Sänger erinnert eher an Robb Flynn von Machine
Head als einen BM-Schreihals. Die echt geile Produktion tut ihr Übriges.
Das Teil läuft nun wie eingangs erwähnt zum "paarundfünfzigsten" Mal
und geile Klampfen mit geilen Harmonien fräsen sich immer mehr ein. Rasend
schnell und doch an den richtigen Stellen abwechslungsreich zurückhaltend
rocken die Songs durch den Gehörgang!
Fazit:
Aufgrund des
inhaltlichen Konzepts würde ich mal den Begriff "Punk" in den Raum werfen
wollen. Es ist für mich kein wirkliches Black Metal Album, dafür ist es
insgesamt zu geil gemacht und musikalisch durchdacht. Und es rockt echt
wie Sau! Gebt den Jungs ein Ohr und holt Euch das Album. Um aus der
Band-Info zu zitieren: "No Gods, No Master... und ich möchte hinzufügen
...No Fanatical Religious Mania", um das Ganze evtl. etwas kontrovers
abzuschließen.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Alles
01. Atash
02. To Liberation And Beyond
03. Lawless Eternal…
04. Here Comes The Flood
05. The Great Satan
06. Daemon’s
Melancholia
07. Ya Saheb Az Zaman
08. Operation Ramadan
09. Tamam
Shod
Shayan S. - Vocals, Guitars
Matthew Croton - Drums
Sully - Bass
- Download Review in deutsch
- Homepage
Autor: Steiff