Lord Vigo - Walk The Shadow
Band: Lord Vigo (D)
Genre: Epic Doom Metal
Label: High Roller Records
Album Titel: Walk The Shadows
Spielzeit: 47:46
VÖ: 30.05.2025

Lord Vigo kommen Ende Mai mit ihrem sechsten Studiowerk um die Ecke.
"Walk The Shadows" nennt sich das gute Stück und ist das Dritte, welches
unter dem High Roller Records Banner erscheint, und dieses Mal auch kein
Konzeptalbum.
Wer die Rheinland-Pfälzer kennt, wird wissen, dass die
Band sich zwar nicht immer wieder neu erfindet, aber auch auf keinem Album
wie auf dem anderen klingt. Auch dieses Mal ist das nicht anders und somit
dürfte der eine oder andere Fan wieder seine Aha-Momente erleben. Die
Genre-Bezeichnung Epic Doom Metal trifft auf das neue Album nur bedingt
zu, da hier einfach zu viele andere musikalische Einflüsse verarbeitet
werden.
Natürlich gibt es auch auf diesem Album eine doomige
Grundnote, welche hauptsächlich durch die Gitarren und Drums erzeugt wird,
aber in Kombination mit den Keyboards und der Melodik bekommt alles eine
doch relativ hohe Klangdichte. Diese geht stark in Richtung einer
Kombination aus Dark Rock, Dark Wave und teilweise fast schon Synthpop der
80er. Auch ein gewisser Gothic-Touch, wie er vor allem Anfang der 2000er
zu vernehmen war, findet in der Musik Lord Vigos ihren Platz. Der Gesang
von Vinz erinnert nicht selten an die Art und Weise Simon Le Bon’s (Duran
Duran) oder auch Robert Smith (The Cure). Dieser ist zudem eine Spur zu
leise abgemischt, was zwar die Musik stärker zum Tragen bringt, aber auch
das etwas überladene Soundkonstrukt verdeutlicht. Dies macht das relativ
facettenreiche Songwriting ein wenig schwerer zugänglich. Wer das alles
besser erkunden möchte, sollte daher zum Kopfhörer greifen, dann kommt der
Gesang auch deutlicher zur Geltung.
Da die Songs alle ihre Akzente
im Einzelnen setzen und die Platte im Gesamten abwechslungsreich gestaltet
ist, werden hier wahrscheinlich 9 von zehn Hörern einen anderen Favoriten
haben. Rein musikalisch ist meiner der Albumabschluss "El Hakim". Dieses
zwölfeinhalb Minuten lange Stück kommt mit wenigen Vocals aus, erzeugt
eine teilweise fast orientalische Atmosphäre und versprüht eine gewisse
Epik. Gerade zu Beginn erinnert das Stück mit einem "Xylofon-Sound" etwas
an Sopor Aeternus. Das Stück ist am Ende des Tages auch das, für meinen
Geschmack am deutlichsten zur Genre-Angabe passende, auch wenn gegen Ende
wieder diese Dark Wave/Rock/Pop Note entsteht.
Bis auf den etwas
leisen Gesang und den gelegentlich überladenen Momenten des Sounds ist die
Produktion gut gelungen. Das Album hat eine gewisse Wucht zu verzeichnen,
eine dunkle Klangfarbe und bringt auch in den entsprechenden Momenten die
Atmosphäre und epische Seite zur Geltung.
Fazit:
Epic Doom
trifft auf Sisters of Mercy, Gothic der 2000er und gelegentlich auf Duran
Duran und The Cure. So könnte man das neue Lord Vigo Album kurz
zusammenfassen. Diese Mischung wird vielleicht nicht jeden hinterm Ofen
hervorlocken, aber vor allem unter "breit aufgestellten" Hörern neue Fans
finden. Sicher werden auch wieder einige "unken", dass das kein Metal mehr
ist. Aber was soll's, mit "Walk The Shadows" zeigen Lord Vigo einmal mehr,
dass man sich nicht einfach in eine Schublade stecken lässt und man mutig
neue Schritte wagt. Sicher ist das hier nicht perfekt, aber der Lohn für
diese mutige Platte sind von mir 8 Punkte.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: El Hakim
01. A Morbid Realm
02. Walk The Shadows
03. Through A Glass
Darkly
04. We Shall Not
05. Killing Hearts And Endless Nights
06.
Servant Of The Dark
07. The Triumph Of The Killing Heart
08. El
Hakim
Vinz Clortho - Vocals, Drums, Synthesizer
Volguus Zildrohar -
Guitars, Bass
Tony Scoleri - Guitars, Bass
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Thomas