Ominous Ruin - Requiem
Band: Ominous Ruin (USA)
Genre: Technical Death Metal
Label:
Willowtip Records
Album Titel: Requiem
Spielzeit: 40:29
VÖ:
09.05.2025

Gegründet 2010 in San Francisco, dauerte es ganze 11 Jahre, bis
man nach zwei Demos, einer Single, einer Compilation und einer EP,
das Debüt "Amidst Voices That Echo in Stone" veröffentlichte.
"Requiem", das zweite Album ist praktisch eine Weiterführung des
Debüts, was auch durch das "Intro" verdeutlicht wird, welches mit
dem Klavierpart eröffnet, mit dem der letzte und gleichzeitige
Titelsong des Erstlings endet. Thematisch begibt sich die Band mit
"Requiem" laut Promo Sheet in die menschliche Psyche und es wurde
aus Emotionen und Turbulenzen in einer dunklen Phase der Band
geschrieben.
Musikalisch ist das neue Album dem Vorgänger
entsprechend ähnlich. Dies bedeutet aber nicht Stillstand, denn auch
wenn das Album eine Verbindung zum Debüt hat, so ist doch die
Weiterentwicklung der Truppe deutlich vernehmbar. Der Vorteil des
digitalen Zeitalters, sich frühere Alben einer Band, die man bisher
nicht kennt, anhören zu können, ist da natürlich willkommen.
Ominous Ruin sind brutal und "sanft" zugleich. Die technische
Finesse lässt sich dabei nicht nur an den im Death Metal üblichen
Dissonanzen erkennen. Nein, hier werden auch harte brutale Riffs mit
"Haken und Ösen" versehen, sodass sich die Disharmonien schon wieder
fast in "Harmonien" verwandeln und somit eine Art Melodik erzeugen.
Diese "Melodik" macht das Ganze aber nicht eingängig, wie man es im
Melodic Death kennt. Es bringt eher alles in eine Stimmigkeit, die
dazu führt, dass die Songs ein Art Ensemble bilden und man das
Gefühl bekommt, nur in dieser Einheit kann das Album seine Wucht
erzeugen.
Die brutalen Ausbrüche in den Nummern zeigen immer
wieder die hohe technische Versiertheit des Quintetts. Man haut dem
geneigten Hörer, neben wahnwitzigen Soli und vertrackten Riffs, auch
ein Schlagzeug um die Ohren, was präzise und punktgenau seine Macht
verdeutlicht. Und der Bass pumpt seine unbändige Kraft in die
Nummern, was diese mächtig und finster macht. Hört euch die
Anspieltipps an, dann wisst ihr, was ich meine.
Genauso wie man
die brutale, mächtige Seite betonen kann, kann man aber auch fast
zerbrechlich agieren, was man im bereits angesprochenem Intro und
dem Zwischenspiel "Bane of Syzygial Triality" hören kann. Im
letzteren wird mit zarter Akustik und einem bedrohlichen Sample am
Ende, eine Spannung aufgebaut, welche sich im folgenden "Divergent
Anomaly" entlädt und dich regelrecht gegen die Wand schleudert. Das
"Keyboard-Gedudel" in der Nummer ist zwar ein unnötiger Part, der
zwar zur Abwechslung beiträgt, aber wohl doch eher eine
"Geschmackssache" des jeweiligen Hörers sein dürfte. Bei mir punktet
der Akzente setzende Bass deutlicher.
Die wirklich fette
Produktion setzt die Brutalität hervorragend in Szene, kommt dabei
aber nicht steril daher, sondern lässt das alles sehr natürlich
klingen. Die Instrumente bekommen alle ihren Raum und so kann man
auch die Details erkennen, wenn man nicht unterm Kopfhörer sitzt.
Fazit:
Die Kalifornier Ominous Ruin haben mit "Requiem" ein
Album am Start, was ihre eigene Brutalität auf eine neue Stufe hebt.
Das Spiel mit zarter Atmosphäre und brutalem, technischem Death
Metal gelingt ihnen wunderbar. Dieses Album ist nicht wie ein Sturm,
sondern wie ein Sturmtief, welches sich immer bedrohlich aufbaut,
sich dann über dich entlädt, in sich zusammenfällt, um dann erneut
zuzuschlagen. Hört mal rein, es lohnt sich.
Punkte: 8,5/10
Anspieltipp: Eternal, Divergent Anomaly, Staring into the Abysm
01. Intro
02. Seeds Of Entropy
03. Eternal
04. Bane Of
Syzygial Triality
05. Divergent Anomaly
06. Fractal Abhorrence
07. Architect Of Undoing
08. Staring Into The Abysm
09.
Requiem
Crystal Rose - Vocals
Alex Bacey - Guitars
Joel Guernsey -
Guitars
Mitch Yoesle - Bass
Harley Blandford - Drum
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Thomas