Unbounded Terror - Something Is Rotten In Humanity
Band: Unbounded Terror (ESP)
Genre: Death Metal
Label: Extreem
Music
Album Titel: Something Is Rotten In Humanity
Spielzeit:
32:25
VÖ: 01.04.2025

Ja, Unbounded Terror ist eine spanische Death Metal Institution,
auch wenn mit "Something Is Rotten In Humanity" erst das vierte
Langeisen seit Gründung 1991 erscheint. Obwohl dieses mit unter 33
Minuten eher EP- als LP-Länge aufweist.
1992 mit "Nest Of
Affliction" relativ schnell debütiert, dauerte es satte 18 Jahre
(auch durch 17 Jahre Pause bedingt), bis Album Nummer zwei "Faith In
Chaos" (2020) auf die Fangemeinde losgelassen wurde. Mit "Echoes of
Despair" (2022) folgte dann aber bereits 2 Jahre später das dritte
Langeisen und nun, weitere gut zweieinhalb Jahre später, ebendieses
hier vorliegende Stück Todesblei. Thematisch geht es, wie es der
Albumtitel schon erahnen lässt, mehr oder weniger um das Ende,
respektive den Tod der Menschheit, und genauso klingt auch das
Album.
Zitat: "Willkommen in der Welt, die wir geschaffen
haben ... aus dem Rohmaterial unserer Gier und Perversion, unserer
endlosen Faszination für Grausamkeit und Konsum. Unsere Moral ist im
gefräßigen Glanz unserer Lust verdorrt, und unser Gewissen ist durch
die unzähligen Wunden, die wir ihm zugefügt haben, ausgeblutet. Wir
leben in einem Reich des Todes, der zerklüfteten Denkmäler des
egoistischen Egoismus und der tobenden Gewässer der
Desensibilisierung. Die Wächter der Bosheit suchen in diesem Ödland
nach jeder Spur von Empathie, jedem Rest von Barmherzigkeit,
Mitgefühl und Anstand ... aber sie sind alle schon lange, lange tot.
Wahrlich, etwas ist faul in der verdorrten Hülle der Menschheit."
Old School wird hier großgeschrieben. Gnadenlos treibende,
dissonante Riffs, feine Soli, ein fetter Groove und Rhythmen, die
jeden Fan von Old School Death Metal durchrütteln, bestimmen die
alles niederwalzenden Nackenbrecher auf diesem Album. Das Schlagwerk
trifft zielgenau und bläst dich immer wieder aus dem Sessel, die
unbändigen Riffs fangen dich aber genauso wieder ein und halten dich
in den todbringenden Armen des "unbegrenzten Terrors" gefangen.
Der Tod blutet aus jeder Note des Albums und verströmt eine
fiese, dunkle Aura. Die Wucht und Dunkelheit wird durch die tiefen
Growls und den pumpenden Bass von Andrew noch mal verstärkt und nur
wenn das eine oder andere Soli auftaucht, versprüht dies einen Hauch
von Hoffnung. Hört euch "Destiny Of Evil" oder "Divine Virtue" an
und ihr wisst, was ich meine. Ganz stark auch das Instrumental "The
Evil Cause". Am Ende des Tages sind dies aber nur meine Favoriten,
denn keine der anderen Nummern steht den genannten in irgendeiner
Weise nach. Nur zum Wicked Lady Cover "I'am A Freak" (CD Bonus), am
Ende der Platte, kann ich nichts sagen. Der lag mir nicht vor.
Auch wenn die Stücke alle eine ähnliche Ausrichtung haben, so
gibt es innerhalb dieser doch genügend Abwechslung, die durch
Tempowechsel, Breaks und Soli immer aufrecht gehalten wird. Manchmal
sind es lediglich Nuancen, die zur Kurzweiligkeit beitragen.
Dass
man auf Altbewährtes zurückgreift, um den geneigten Hörer hinter dem
Ofen hervorzulocken, ist auf diesem Album kein Problem, denn wenn
man das so verarbeitet, ist das besser als mit Gewalt was "Neues" zu
wagen und einen "Rohrkrepierer" zu fabrizieren.
Produktion
und Mix sind gut gelungen und setzen das Ganze nahezu perfekt in
Szene. Einzig die kurze Spielzeit ist ein Wermutstropfen im blutigen
Gesamtbild des Albums.
Fazit:
Das vierte Album der Spanier
ist wohl ihr stärkstes und mächtigste bisher. Vielleicht nicht mehr
so roh wie in den Anfangstagen, aber gnadenlos und brutal wie eh und
je. "Something Is Rotten In Humanity" beschreibt lyrisch wie
musikalisch die Menschheit im Endstadium. Wenn du diese Scheibe
verinnerlichst, dann weißt du, wie nah die Apokalypse ist. Hier
herrscht die Dunkelheit, welche nur Nuancen von Licht durchdringen
lässt.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Alles
01. Fear of Dying
02. Destiny of Evil
03. Demons in Your
Mind
04. Reviving
05. Inside Death
06. The Disappointment
07. Divine Virtue
08. Believing Again
09. The Evil Cause
(Instrumental)
10. I'm a Freak (CD Bonus - Wicked Lady Cover)
Andrew Spinosa - Vocals, Bass
Vicente Payá - Guitars
Ancor
Ramírez - Guitars
Engelbert Rodas - Drums
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Autor: Thomas