Autumn's Dawn - We Lost Our Hope Along The Way
Band: Autumn's Dawn (AUS)
Genre: Depressive Post Black Metal
Label: Avantgarde Music
Album Titel: We Lost Our Hope Along The Way
Spielzeit: 42:57
VÖ: 28.03.2025

Zwischen Verzweiflung und bittersüßer Schönheit.
Fünf Jahre
nach ihrem letzten Album "Dying Ember" melden sich Autumn's Dawn mit
"We Lost Our Hope Along The Way" zurück. Das dritte Studioalbum der
australischen Band um Sorrow (Tim Yatras, bekannt durch Austere,
Germ und viele andere) und Anguish (Matthew Bell, tätig bei
Tjaktjadalvve, Skuggor u. a.) setzt ihren Weg an der Schnittstelle
von Post-Black Metal und Depressive Rock fort. Doch dieses Mal
erweitern sie ihren Sound um subtile, aber spürbare Einflüsse aus
dem 90er-Jahre-Rock, was dem Album eine nostalgische, aber zugleich
frische Klangfarbe verleiht.
Die Atmosphäre: Eine Welt aus
Licht und Schatten.
Von den ersten Tönen an zieht "We Lost Our
Hope Along The Way" den Hörer in eine Klanglandschaft aus
schmerzhafter Melancholie und flüchtigen Hoffnungsschimmern.
Autumn's Dawn beherrschen den Balanceakt zwischen harscher
Intensität und zerbrechlicher Schönheit meisterhaft. Kratzige,
verzweifelte Screams treffen auf schwebende Melodien, die sich wie
ein trügerischer Sonnenstrahl durch die Dunkelheit kämpfen.
Besonders bemerkenswert ist das Zusammenspiel von kalten
Black-Metal-Riffs und wärmenden, fast träumerischen Passagen. Ein
Kontrast, der die emotionale Tiefe des Albums verstärkt.
Songwriting: Emotionale Wucht mit feinfühliger Dynamik.
Der
Opener "Infinity On Low" ist ein rein instrumentales Stück, das mit
melancholischen Keyboardklängen eine düstere, fast hoffnungslose
Grundstimmung setzt. Ohne Worte, nur durch seine sanften, aber
bedrückenden Melodien, bereitet es den Hörer auf die emotionale
Reise vor, die das Album entfalten wird. Diese einleitende Schwere
macht den Übergang zu "Ever Fading Light" umso eindrucksvoller. Hier
treffen erstmals die harschen Black-Metal-Wurzeln auf die bittersüße
Melancholie des Depressive Rock.
"Far From Home" bringt einen
energiegeladenen Moment, der die Melancholie des Albums in eine fast
chaotische Intensität verwandelt. Die Gitarren sind wieder voller
und rauer, und die treibenden Drums verstärken das Gefühl von
Entfremdung und innerer Zerrissenheit. Hier wird die Sehnsucht nicht
in die Stille gezogen, sondern in einem Sturm aus verzerrten Klängen
und eruptiven Momenten ausgedrückt.
"Forever Yours" hebt sich
als ruhiger Moment im Album hervor, der mit sanftem Gesang und der
Wärme einer akustischen Gitarre eine intime, fast zerbrechliche
Atmosphäre schafft. Anstelle der drängenden Intensität der
vorherigen Stücke entfaltet sich hier eine Melancholie, die sich in
weichen, fast verträumten Klängen widerspiegelt. Die schlichte
Instrumentierung verstärkt die emotionale Tiefe des Tracks und macht
ihn zu einem besonders eindrucksvollen Abschnitt des Albums.
Das Album besticht durch eine klare, aber atmosphärische Produktion.
Die Gitarren haben genügend Schärfe, um ihre Black-Metal-Wurzeln
spürbar zu machen, während die rockigen Elemente organisch ins
Gesamtbild integriert sind. Besonders die dichte Layering-Technik
sorgt dafür, dass "We Lost Our Hope Along The Way" trotz aller
Melancholie eine fast hypnotische Wirkung entfaltet.
Fazit:
Ein Album für einsame Nächte.
Mit "We Lost Our Hope Along The
Way" gelingt Autumn's Dawn ein tief bewegendes Werk, das sowohl alte
Fans als auch neue Hörer ansprechen dürfte. Die Mischung aus
intensiven, schwarz-metallischen Momenten und den warmen,
sehnsüchtigen Melodien des Depressive Rock schafft eine einzigartige
Atmosphäre; eine, die zwischen Trost und Verzweiflung schwebt. Ein
Album, das man am besten allein, in stillen Momenten, genießt.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: Far From Home, Unbroken
Fragments, Velvet Hue
01. Infinity on Low
02. Ever Fading Light
03. Dream of
Yesterday
04. Shades Of Cold
05. Far From Home
06. Forever
Yours
07. Unbroken Fragments
08. A Velvet Hue
Sorrow - Drums, Guitars, Vocals
Anguish - Bass, Guitars,
Keyboars
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Ben