Wombbath - Beyond The Abyss
Band: Wombbath (S)
Genre: Death Metal
Label: Pulverised Records
Album Titel: Beyond The Abyss
Spielzeit: 42:24
VÖ: 14.03.2025

Das schwedische Quintett Wombbath kann inzwischen auf gut 35
Jahre Bandgeschichte, zwei Namensänderungen, eine knapp
zwanzigjährige Pause sowie sechs Full-length Scheiben zurückblicken.
Vier Jahre nach dem letzten Werk soll nun das siebte Album, welches
auf den Namen "Beyond The Abyss" hört, die Diskografie der
Death-Metal-Veteranen schmücken.
Ein kurzes, dissonantes
Intro und schon prügeln die Schweden drauflos. Unbarmherzige
Blastbeats treiben die mächtige Wand aus drei Gitarren vor sich her,
welche gnadenlos prügelnde Riffs und ekelhafte Dissonanzen in die
Lautsprecher schieben. Darüber thronen die bestialischen Growls von
Frontmann Jonny Pettersson, die der Soundmasse den nötigen
Feinschliff verpassen.
Während im Opener die Dissonanzen noch
stark im Vordergrund stehen (Dissonanz ist hier keineswegs negativ
aufzufassen), glänzen die darauffolgenden Tracks vorwiegend durch
den gekonnten Einsatz großer Melodien, ohne dabei an Brutalität
einzubüßen. So kommt beispielsweise "Discord Of Doom" mit einer
absolut kalten Atmosphäre, garniert mit fanatisch gefiedelten
Streichern daher. Der darauffolgende, eigentlich stampfend-groovige
Titeltrack hingegen fällt durch seine virtuosen Gitarrensoli aus der
Reihe.
Auch vor eher untypischen Instrumenten machen die
Herren nicht halt. So kommt in "Malevolent" der Trommler der Band
Rotpit mit einem Saxofon um die Ecke, das absolut passend in den
Song eingearbeitet wurde und dem eigentlich so chaotisch anmutenden
Track gegen Ende eine mystische Note mitgibt.
"Faces Of
Tragedy" zeigt dann wiederum Death Metal, wie man ihn sich wünscht.
Prügelnd, böse, rhythmisch und stampfend. Hier werden wieder die
ekligsten Dissonanzen herausgekitzelt und die Melodie auf ein
Minimum reduziert, ohne dabei stumpf zu klingen.
Und das bringt
uns auch zu der größten Stärke von Wombbath, die sie auf diesem
Album eindrucksvoll präsentieren: sie schaffen es, Melodien
einzubauen, ohne schmalzig zu klingen, Orchestrationen zu verwenden,
ohne aufgesetzt zu wirken und zu prügeln, ohne dass es stumpf
klingt.
"Deep Hunger" ist meines Erachtens dann das absolute
Highlight dieses ohnehin schon grandiosen Albums. Theatralische
Melodien, eine mehr oder weniger aufdringlich fiese Atmosphäre und
abgedrehte Soli verleihen diesem Song eine ganz eigene Note.
Gegen Ende driften Wombbath mit "Consumed By Fire" noch in eine
doomige Richtung ab, wo Frontmann Pettersson dann eine ganz andere
Stimmfarbe auspackt. Hier reichen sich Verzweiflung und das pure
Böse die Hand.
Technisch bewegen sich die fünf Schweden auf
höchstem Niveau. Die drei Gitarren erschaffen einen unglaublich
mächtigen Sound, ohne dabei den Bass zu kurz kommen zu lassen. Die
Drums sind tight und lebendig (leider werden Drums immer öfter
programmiert - hier definitiv nicht!) und die Vocals sind von Anfang
bis Ende fett und böse.
Der Sound ist grandios und klar
produziert, ohne dass die Authentizität der Musik darunter leidet.
Die Orchestrationen, die Synths, das Saxofon und was auch sonst
alles in die Tracks eingearbeitet wurde, bekommt alles seinen Platz,
ohne sich unangenehm in den Vordergrund zu drängen.
Fazit:
Wombbath haben (wieder einmal) ein unfassbar geiles Album
produziert. Ein Highlight jagt das nächste, und es wird
eindrucksvoll demonstriert, wie facettenreich Death Metal sein kann,
ohne dabei seine Wurzeln aus den Augen zu verlieren. Hier können
getrost auch Verfechter der harten Klänge zugreifen, die ansonsten
nicht viele Berührungspunkte mit Death Metal haben.
Punkte:
9,5/10
Anspieltipp: Discord Of Doom, Beyond The Abyss, Deep
Hunger
01. Intro
02. Words Unspoken
03. A Symphony Of Dread
04.
Discord Of Doom
05. Beyond The Abyss
06. Malevolent
07.
Faces Of Tragedy
08. Deep Hunger
09. The Damned And The Slain
10. Consumed By Fire
Jonny Pettersson - Vocals, Guitars
Håkan Stuvemark - Guitars
Thomas von Wachenfeldt - Guitars
Matt Davidson - Bass
Antti
Silventoinen - Drums
Guest Musician:
Erik Barthold -
Saxophone (Malevolent)
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Sepp