This Gift Is A Curse - Heir

Band: This Gift Is A Curse (S)
Genre: Black Metal / Sludge
Label: Season Of Mist
Album Titel: Heir
Spielzeit: 66:41
VÖ: 07.03.2025

This Gift Is A Curse - Heir

Was für ein Name! This Gift Is A Curse, oder zu Deutsch "die Gabe (oder auch das Geschenk) ist ein Fluch", lässt schon vermuten, dass wir es hier nicht mit Kuschelrock zu tun bekommen. Die Schweden sind 2008 aus dem "tiefsten Innern des Leids" ans Licht gekommen, um der Welt zu zeigen, wie dunkel es in der Dunkelheit wirklich ist. Das dritte Album "Heir" (Erbe) wird dir aber auch zeigen, dass es hier, anders als man es vermuten könnte, nichts zu erben gibt. Vielmehr vermittelt der Fünfer das Gefühl, dass dieses Album das Erbe ihres bisherigen Schaffens antritt und alles zerstören wird, was sich ihm in den Weg stellt.

"Kingdom", der das Album startet, bricht direkt über dich herein wie ein Hurrikan. Raue, kalte, schreddernde Gitarren, mörderische Blastbeats und garstige, infernalische Schreie (die auch schon mal Core-lastig sind), schleudern dich durch sämtliche Sphären des Black-metallischen Spektrums. Dies lässt dich, wenn die Geschwindigkeit etwas herausgenommen wird, taumelnd zu Boden sinken, um dich im nächsten Moment wieder zu packen und in den Sog zurückzuziehen. Der Bass, welcher songdienlich eingesetzt ist, sorgt für Wucht, ohne der Musik ihrer Kälte zu berauben.
"No Sun, Nor Moon" kommt noch mächtiger und rasanter durch die Boxen und das messerscharfe Riffing vermittelt das Gefühl, es würde dir die Haut in Streifen schneiden. Die alles vernichtenden Schreie tun dabei ihr Übriges und jagen dir den einen oder anderen Schauer über den Rücken.

Stücke wie "Void Bringer" oder auch "Cosmic Voice" lassen neben den Metzel-Parts viel Platz für sphärische Samples, was die Untergangsstimmung des Ganzen untermauert. Auch das instrumentale Intermezzo "Passing" erzeugt diese Stimmung und lässt nicht den Hauch von Licht oder gar Hoffnung aufkommen. Der folgende "Seers Of No Light" vermittelt aufgrund seiner atmosphärischen Einleitung fast das Gefühl, hier startet ein neues Album. Was allerdings eher einer subjektiven Wertung entspricht.

Neben Tempowechseln, Breaks und kleinen Soli weiß man auch mit besagten sphärischen Parts die Abwechslung zu gestalten, was auch immer wieder Atmosphäre erzeugt. Und auch wenn hier nichts wirklich melodisch daher kommt, gelingt es den Schweden immer, trotz der brachialen Seite des Ganzen, eine gewisse "Eingängigkeit" zu erzeugen. Zudem gibt es immer wieder einen doomigen Touch, vor allem wenn das Tempo etwas gedrosselt wird und Schwere ins Spiel kommt. In "Cosmic Voice" kommt durch den "schlammigen" Sound auch die Sludge Note schön zum Tragen.

Apropos Sound. Das Thema von Band und Album wird durch die starke Produktion von William Blackmon und das Mastering von Magnus Lindberg perfekt in Szene gesetzt und verleiht dem Ganzen eine wuchtige Endzeitstimmung. Dass die Vocals etwas hinter der Musik zurückstehen, ist hier für den Gesamteindruck und die Wirkung, die dieses Album hinterlässt, von Vorteil.

Fazit:
Dreckig, brutal und gnadenlos! "Heir" ist eine infernale, apokalyptische Reise durch Dunkelheit und menschliches Leid. Dieses Album ist die schwarz-metallische Vernichtung schlechthin und ist schwärzer als "Vantablack". Denn siehst du in das Schwarz der Dunkelheit von This Gift Is A Curse, siehst du in ein bodenloses schwarzes Loch, welches dich in sich aufsaugt und nie wieder loslässt. Ein Album, welches neue Maßstäbe in diesem Bereich setzt.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist

01. Kingdom
02. No Sun, nor Moon
03. Void Bringer
04. Death Maker
05. Passing
06. Seers of No Light
07. Cosmic Voice
08. Vow Sayer
09. Old Space
10. Ascension

Lineup

Lineup:

Jonas A. Holmberg - Vocals
Patrik Andersson - Guitars, Vocals
David Deravian - Guitars
Lars Gunnarsson - Bass
Christian Augustin - Drums

Guest Musicians:
Laura Morgan (of Livmødr) - add. Vocals on Kingdom, Old Space & Ascension

Informationen