Overdrivers - Glory Or Nothing
Band: Overdrivers (F)
Genre: Hard Rock
Label: RPM Roar
Album
Titel: Glory Or Nothing
Spielzeit: 44:22
VÖ: 07.03.2025

Die selbst ernannte "australischste Rockband" Frankreichs ist
nach zwei Studiowerken und einer EP nun mit der dritten Langrille am
Start.
Mir bekannt ist die Truppe durch ihr Erstlingswerk
"Rockin' Hell", welches mir auf einer meiner zahllosen Odysseen als
"Blindkauf" unterkam und mich zu begeistern wusste. Schon der kleine
Slaine, der, nachdem er auf 'm Schulhof die Bullis abhängte und sich
danach mit dem besten Freund zum Radfahren traf, liebte es, Bands,
die im stilistischen Fahrwasser von Papas Lieblingsband AC/DC
unterwegs waren, zu entdecken.
Die Overdrivers hätten meine
Jugend damals noch geiler gemacht, als sie dank Dirty Looks, Jackyl
und Konsorten ohnehin schon war.
Jüngere Rockerbengels werden den
hier zu hörenden Sound eher mit "Airbourne" assoziieren, jedoch
waren auch die im Grunde ja nur eine Kopie.
Anders als im Heavy
Metal, bei dem ich von zahllosen Maiden-Klonen inzwischen fast
genervt bin, kann ich von Kopien der australischen Legende irgendwie
nicht genug bekommen.
Dennoch ist das neue Werk einiges mehr. So
darf sowohl im knackigen Opener "Kings On The Road" als auch in den
beiden Krachern "Bad Breath Girl" und "Perfection Is My Name" mit
ordentlich Vollgas abgerockt werden.
Ansonsten bewegt sich das
Material im stampfenden Midtempo-Bereich und erweist sich bisweilen
als etwas düsterer, wie in "Cobra Kai", partytauglich wie im
Titeltrack oder bei "Ready For The Rodeo" oder man erinnert an
Nevada Beach im gelungenen Band-Song "Overdrivers".
Wenn man dann
noch das Riff von "Guitar Playboy" hört, das klingt wie ein
vergessener Song aus dem "Back In Black" Album, dann kann der Sommer
doch kommen. Das Beste gibt's, wie es sich gehört, zum Schluss mit
der ordentlichen Hymne "In Fear, Blood And Fire", die mit Sicherheit
auch live die Menge begeistern wird.
Zur musikalischen
Qualität sei gesagt: hier stimmt alles. Der Bass wummert gut nach
vorn, das Schlagzeug ist saftig und die mehrstimmigen Refrains
wissen zu gefallen. Das Solospiel lässt auch kaum Wünsche offen, vom
"Flitzefinger" bis zu melodischen Leads ist da alles drin.
Fazit:
Die Overdrivers aus Frankreich garnieren ihr
"Rock-Baguette" mit einer Extraportion AC/DC Boogie Rock, würzt das
Ganze mit ordentlich Eingängigkeit und obendrauf gibt's "Sauce à la
Guitar" mit 'nem Schuss Ohrwurmschmalz.
Wer die erwähnte
Stilistik mag, sollte sich diesen Anheizer für die demnächst
anstehende wärmere Jahreszeit nicht entgehen lassen.
Auch wenn
mancher sagen wird, das alles im Grunde ja schon oft gehört zu
haben.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Alles
01 Kings of the Road
02 Overdrivers
03 Glory Or Nothing
04 My Girlfriend Is A Pornstar
05 Cobra Kai
06 Guitar Playboy
07 Bad Breath Girl
08 Meet the Monsters
09 Ready for the Rodeo
10 We Are One
11 Perfection Is My Name
12 In Fear, Blood And
Fire
Adrien Desquirez - Vocals, Guitar
Anthony Clay - Guitar
Florian Morgano - Drums
Lion Das Neves - Bass
- Download Review in deutsch
- Homepage
Autor: Slaine