Istapp - Sól Tér Sortna
Band: Istapp (S)
Genre: Melodic Black Metal
Label: Trollzorn
Records
Album Titel: Sól Tér Sortna
Spielzeit: 44:51
VÖ:
06.03.2025

Seit 20 Jahren führt Istapp nun schon den "Kampf" gegen die Sonne
und ihre verdorbenen Anbeter. Wobei Drummer Fjalar der Einzige ist,
welcher von Anbeginn dabei ist. Ihr viertes Album "Sól Tér Sortna"
markiert jetzt den vorläufigen Höhepunkt der Schweden, wovon ihr
euch ab 6. März überzeugen könnt.
In einer guten
Dreiviertelstunde präsentiert euch der Fünfer, kalten, hoch
melodischen, aber aggressiven Black Metal, welcher mit flirrenden
Leads für hymnische Melodien und mit schreddernden Riffs für einen
kalten, leicht angerauten Black-Metal-Sound sorgt. Der Bass könnte
ein wenig mehr zum Tragen kommen, was dann aber auch etwas von der
Kälte genommen hätte und somit eher ein subjektives Empfinden
meinerseits ist.
Die Songs sind in der ersten Hälfte der Platte
oft ähnlich gestrickt, was das Album einerseits sehr stimmig und
kompakt wirken lässt, andererseits vermittelt aber auch die eine
oder andere Nummer Austauschbarkeit. Da sorgt dann ein Stück wie
"Ragnarök" genau zum richtigen Zeitpunkt für einen Bruch und sticht,
nicht zuletzt durch den Folk-Metal-Part mit den female Vocals, etwas
aus dem Gesamtbild heraus. Auch der nachfolgende "Istronens Furste"
geht etwas weg von dieser hymnisch, epischen Ausrichtung und bedient
eher die "Schredder-Fraktion", mit verzerrten, rauen Riffs und
aggressiven Vocals.
Die Songs im hinteren Teil der Platte sind
dann auch die, die eher die aggressivere und härtere Seite Istapps
bedienen, während die erste Hälfte hauptsächlich die melodische,
episch-hymnische Seite betont. Der Albumabschluss "Vinterkrig" endet
etwas abrupt, was dich plötzlich aus dem Geschehen reißt. Da hätte
es vielleicht Sinn ergeben, ihn in ähnlicher Form "ausfließen" zu
lassen, wie er eingeleitet wurde.
Neben diversen Tempo- und
Rhythmuswechseln, Breaks und Samples, wissen die Schweden auch mit
variablem Gesang zu punkten. So gibt es neben den gekeiften Black
Metal Vocals, welche neben der Aggressivität durchaus auch mal mit
Melodik aufwarten, Klargesang oder eine Art "Sprechgesang". Dies
sorgt dann zusätzlich für Abwechslung.
Die Produktion ist dem
Thema und der Ausrichtung des Albums entsprechend passend
ausgefallen. Wenn du die Kälte des Black Metal genauso in Szene
setzen möchtest, wie die Melodik, aber auch der hymnische Charakter
erhalten bleiben soll, ohne aufzutragen, dann musst du den Drummer
fragen. Denn Fjalar himself hat dieses Album veredelt.
Fazit:
"Sól Tér Sortna" ist ein starkes Album geworden, welches mit
ausgefeiltem Songwriting aufwartet. Es kommt hoch melodiös und mit
hymnischer Epik daher, bringt aber auch die Kälte des Black Metal
und dessen Intensität eindringlich zur Geltung. Der vierte "Feldzug"
der Schweden führt den Kampf gegen die Sonne und deren Anbeter fort
und ist die bisher mächtigste Schlacht in diesem "Krieg".
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Alles
01. Under Jökelisen
02. Nifelheim
03. Grýla
04. Storm Av
Is
05. Frostdraken
06. Sól Tér Sortna
07. Ragnarök
08.
Istronens Furste
09. Kallbrand
10. Vinterkrig
Gjallar - Vocals
Aurgelmir - Guitars
Tizheruk - Guitars
Skari - Bass
Fjalar - Drums, clean Vocals
- Download Review in deutsch
Autor: Thomas