Bronco - Bronco

Band: Bronco (USA)
Genre: Doom Metal / Southern Sludge
Label: Magnetic Eye Records
Album Titel: Bronco
Spielzeit: 45:08
VÖ: 28.02.2025

Bronco - Bronco

Die Mitglieder der aus North Carolina stammenden Doomer Bronco sind mit ihrem selbst betitelten Debüt zwar als Band neu im Doom / Southern Sludge unterwegs, sind aber musikalisch schon länger im Genre aktiv. Da mir die Vorgängerbands der Jungs auch nichts sagen, konnte ich entsprechend unbefangen an die Sache herangehen. Nach etlichen Durchläufen des dreiviertelstündigen Silberlings und diversen Stichpunkten später, kann ich festhalten, dass das Ganze sich als interessanter entpuppte, als es zu Beginn den Anschein hatte. Wer also wirklich herausfinden möchte, wie gut dieses Album ist, sollte Geduld mitbringen, soviel schon mal vorab.

Die Musik Broncos macht der Genrebezeichnung alle Ehre. Das Ganze ist so rau, wie es im Stoner nur zugehen kann, so träge, dass der Doom regelrecht aus den Noten trieft und so schlammig, dass du fast abschmierst. Eine gewisse Monotonie macht sich über die Songs breit, was es beim ersten Hören schon etwas erschwert, den Zugang zu finden. Beim wiederholten Abspielen der Platte taucht man aber immer mehr in das Geschehen ein und entdeckt die Details in den Songs. Die Abwechslung, welche sich dadurch ergibt, entsteht in erster Linie durch Tempowechsel, kurze Soli und auch durch das eine oder andere Break, auch wenn es manchmal kaum spürbar ist. Die bereits erwähnte "Eintönigkeit" lässt sich dadurch aber nicht ausgleichen.

Das Album beginnt mit "Scourge Descent". Die Nummer wird getragen, fast chillig, aber schon mit rauem Klang eingeleitet und entwickelt sich zu einem drückenden, mit schweren Stoner/Doom-Riffs und groovendem Schlagzeug ausgestatteten Monster. Dieses Monster lässt aber auch Platz für feine Leads, welche einen gewissen Grad an Melodie in das Ganze packen. Nicht zuletzt der aggressive, "krächzende" Gesang gibt der Musik, gepaart mit dem rauen, schlammigen und entsprechend düsteren Sound, eine fast schon apokalyptische Atmosphäre, woran auch der Bass seinen Anteil hat. Dieser ist ziemlich passend integriert und drängt sich weder auf noch hält er sich zurück. Stücke wie "Ride Eternal" oder "Light Of God" vermitteln das Soundgemisch aus Doom, Stoner und Sludge mit am besten, hauptsächlich in den schnelleren Parts kommt dies schön zum Tragen.

"Night The Lights Went Out In Georgia" zeigt dann schön die Southern Rock Einflüsse im Bronco Sound und "Fades All" klingt fast wie eine Stoner/Sludge Version von Metallicas "The Thing That Should Not Be". Für "Legion" ist dann Chris "Scary" Adams als Gastsänger in Erscheinung getreten. Dieser klingt zwar ähnlich wie Bronco selbst, bildet aber dennoch einen feinen Kontrast zu diesem.
Der Albumabschluss "T.O.N.S." beginnt mit bedrohlichem Soundsample und erzeugt eine ebenso bedrohliche Atmosphäre. Die Nummer ist so träge und schwer, dass es droht, dich zu ersticken, und die Vocals von Bronco haben einen verzweifelten Unterton, so als wüsste man, dass es vorbei ist, aber glaubt dagegen ankämpfen zu können.

Fazit:
Broncos selbst betiteltes Debüt, ist, wie bereits oben erwähnt, ein nicht leicht zugängliches Album, das Zeit benötigt, sich zu entfalten. Das Soundgemisch aus Doom, Stoner und Sludge mit Southern Rock Anleihen ist ein aggressives, wuchtiges Album geworden. Es ist einerseits kompakt und eintönig, andererseits aber auch experimentell und detailliert im Songwriting. Wer sich darauf einlässt, hat am Ende ein ziemlich interessantes Werk vor sich, was neue Wege im Genre gehen könnte.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Ride Eternal, Night The Lights Went Out In Georgia, T.O.N.S.

Tracklist

01. Scourge Descent
02. Ride Eternal
03. Light Of God
04. Night The Lights Went Out In Georgia
05. Legion
06. Fades All
07. Damnation
08. T.O.N.S.

Lineup

Bronco - Vocals, Bass
Vic - Guitars
JP - Drums

Guest Musician:
Chris "Scary" Adams - Vocals on Legion

Informationen